Silikonfugen erneuern – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Silikonfugen erneuern – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Silikonfugen begegnen uns heutzutage überall, selbst wenn sie oftmals kaum sichtbar sind. Sie unterscheiden sich jedoch in einer Hinsicht, und dies ist ihre Überstreichbarkeit. Im Volksmund werden all diese Fugen als Silikonfugen bezeichnet. In der Herstellung und beim Silikonfugen erneuern bestehen jedoch nur die Fugen aus Silikon, die nicht nachträglich überstrichen werden. Es gibt keine Farbe, die vom Silikon dauerhaft beständig angenommen wird. Überall dort, wo ein nachträglicher Anstrich erforderlich ist oder perspektivisch möglich sein muss, werden Acrylfugen gezogen. Wer Acryl- oder Silikonfugen erneuern will, muss jedoch annähernd die gleichen Arbeitsgänge vollziehen.

Silikonfugen erfüllen gleichzeitig mehrere Aufgaben. Sie dichten ab, sind wasserabweisend, schimmelresistent, flexibel und vermeiden mit dieser Eigenschaft Risse. Sie haben aber auch eine dekorative Wirkung und deshalb ist beim Silikonfugen erneuern große Sorgfalt erforderlich.

Silikonfugen dürfen nicht als dauerhafte Fugen angesehen werden. Sie unterliegen dem Verschleiß und der Verfärbung, können mechanisch durch Reinigungsarbeiten beschädigt werden oder der Untergrund befindet sich in Bewegung. Dabei reißen Silikonfugen manchmal und werden undicht. Aber auch unterlassene Sorgfalt bei der Reinigung des Untergrundes bei einer vorangegangenen Verfugung führt dazu, dass sich Silikonfugen lösen.

Drei Schritte, um Silikonfugen zu erneuern

Schritt 1: das Entfernen

Überall, wo Silikonfugen gezogen worden sind, verbinden sie zwei Bauteile miteinander. Entweder bilden sie den Übergang von einer Fliesenwand zur Sanitärkeramik oder der Emaille eines Duschbeckens, einer Badewanne und zu vielen anderen Materialien. Sie können aber auch an den Übergängen von Türen und Fenstern zu einer Wand gezogen worden sein. Je nach Untergrund erfordert die Beseitigung verbrauchter Silikonfugen entsprechendes Werkzeug und große Sorgfalt. Harte Fliesenwände und Keramik sind dabei noch am einfachsten zu bearbeiten, denn hier können die Fugen mit einem Cuttermesser abgeschnitten werden. Auf Holz oder Mauerwerk ist diese Arbeit problematischer und trotz eines scharfen Cuttermessers lassen sich Beschädigungen nicht immer ausschließen.

Die verbrauchte Fuge wird zunächst mit dem Cuttermesser an einer Stelle vom Untergrund gelöst. Am besten eignet sich dazu ein Bereich, der ohnehin nicht mehr fest haftet. Meist ist da Silikon noch kompakt genug, um es mit zwei Fingern vom Untergrund abzuziehen und gleichzeitig auf beiden Seiten seiner Befestigung einzuschneiden. Alternativ kann der Schnitt auch erst auf einer Seite erfolgen und die zweite Seite erfolgt mit gleichzeitigem Abziehen des Silikons. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Fugenhaies, der beide Seiten gleichzeitig einschneidet.

In jedem Fall wird das Messer flach auf dem Untergrund geführt, damit es nicht in diesen einschneiden kann oder beispielsweise die Emaille einer Badewanne beschädigt. Selbst kleine Kratzer, die zunächst nicht sichtbar sind, würden später Schmutz annehmen und das Bild der Fuge beeinträchtigen. Dies sind die ersten Arbeiten, wenn man Silikonfugen erneuern will.

Schritt 2: die gründliche Reinigung

Selbst bei sorgfältigster Schneidarbeit verbleiben Silikonreste auf der Fläche. Auch sie müssen vollständig entfernt werden. Verblieben sie beim Silikonfugen erneuern auf dem Untergrund, würden sie beim Ziehen der neuen Fuge Unebenheiten bilden. Die Silikonkartusche könnte nicht gleichmäßig geführt werden und eine unregelmäßige Fuge mit schlechter Ansichtsgüte beim Silikonfugen erneuern wäre die Folge.

All diese Überreste werden deshalb mit dem Cuttermesser oder anderen Werkzeugen, die für den jeweiligen Untergrund geeignet sind, restlos entfernt. Erst dann folgt die Reinigung mit Wasser, einem geeigneten Spülmittel oder Silikonreiniger. Aceton ist nicht empfehlenswert, denn es bildet bei seiner Verdunstung immer wieder neue Rückstände beim Silikonfugen erneuern.

Schritt 3: das Verfugen

Im Bau- und Fachmarkt oder im Malerfachhandel ist das spezielle Sanitär-Silikon mit Schimmelschutz in Kartuschen und in mehreren Farbtönen erhältlich. Um es zu verarbeiten, benötigt man beim Silikonfugen erneuern zusätzlich eine Auspresspistole. Profis verwenden elektrisch betriebene Pistolen, die für den Heimwerker jedoch nicht wirtschaftlich sind. Die Silikonkartusche wird in diese Auspresspistole eingespannt und ihre Düse wird vor dem Ziehen der ersten Fuge bereits vorsichtig mit Silikon gefüllt.
Dort, wo man Silikonfugen erneuern will, wird der Untergrund auf beiden Seiten der zukünftigen Fuge sorgfältig mit Malerkreppband abgeklebt. Bei großen Fugen über 10mm Breite sollte eine spezielle Fugenschnur eingelegt werden. Nun wird die neue Silikonfuge langsam und gleichmäßig auf dem sauberen, trockenen Untergrund gezogen. Der Druck auf die Auspresspistole und die Geschwindigkeit sorgen für die richtige Dosis, damit nicht zu viel Silikon verteilt wird.

Zum Glätten der Fuge verwendet man beim Silikonfugen erneuern einen Glättspachtel oder auch einfach einen Finger. Beide werden dazu leicht mit Spülmittel benetzt. Dann wird das Abdeckband entfernt und die Fuge nochmals glatt gezogen.
So ist das Silikonfugen erneuern für jeden Heimwerker leicht umsetzbar.

Artikelbild: © Sinisa Botas / Shutterstock


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