Treppenlift als Alltagserleichterung Zuhause
Mit dem Alter wird die Beweglichkeit zunehmend eingeschränkt, viele Arbeiten sind nur noch mithilfe technischer Hilfsmittel zu bewältigen. Mag der Körper auch nicht mehr alle Anstrengung tragen, lässt sich im Außenbereich dank des Plattformlifts die gewohnte Mobilität wiederherstellen.
Wir erklären Ihnen die Funktion dieser Variante und erläutern die staatlichen Fördermaßnahmen.
Kurvige Treppen meistern
Der Plattformlift ist dafür geeignet, kurvige Treppen im Außenbereich problemlos zu meistern. Hiermit verschaffen Sie sich wieder Zugang zu allen Bereichen im Garten oder zur Terrasse, ohne dass damit eine Kraftanstrengung verbunden wäre. Dieses Modell ist auch unter der Bezeichnung als Rollstuhllift bekannt, da hiermit die vornehmliche Anwendung beschrieben wird.
- Ein Plattformlift besteht häufig aus einer Fahrlinie mit zwei gleichmäßigen Stahlschienen, welche über senkrechte Stäbe miteinander verbunden sind. Hier werden die Tragstähle montiert, die durch Tragrollen und Stahlgliedern verbunden sind und über zwei Rollen betrieben werden. Diese als sogenannte Stützkettenantrieb bezeichnete Antriebstechnik hat sich bewährt, denn sie verteilt das Gewicht gleichmäßig und sorgt für einen einwandfreien Betrieb.
- Machbar sind Steigungswinkel von -60 Grad bis 60 Grad, womit jeder Außenbereich problemlos angepasst und genutzt werden kann.
- Die Steuerung geschieht entweder über ein Spiralkabel oder eine Funkfernbedienung, die eine Fahrgeschwindigkeit von bis zu 0,15 Meter pro Sekunde erreichen kann.
- Hochwertige Modelle weisen eine Fangvorrichtung auf, um eine jederzeitige Stütze zu bilden. Des Weiteren sind Notstopp-Tasten mit integrierter Alarmfunktion enthalten, die in Gefahrensituation das Gerät sicher zum Stehen bringen. So gibt es bei vielen Herstellern entsprechende Sicherungsmaßnahmen standardmäßig in vielen Modellen verbaut.
- Besonders wartungsarm macht diese Geräte die Tatsache, dass zum Betrieb des Lifts an der Fahrschiene kein Schmiermittel notwendig ist.
- Eine feuerverzinkte Bauweise, die im Außenbereich ohne Pulverbeschichtung auskommt, sorgt für einen ausreichenden Korrosionsschutz bei Fahrschiene, enthaltenen Stützen und allen notwendigen Befestigungsmaterialien des Lifts.
Von der Idee zur Verwirklichung
Ist Ihnen die grobe Funktionsweise nun bekannt, wollen wir einen typischen Ablauf von der Beratung hin zur Fertigung und abschließenden Einweisung skizzieren.
- Zunächst wird der Raum analysiert, werden etwaige Anpassungen dokumentiert und die Machbarkeit recherchiert. Aufgrund der modular zueinander stehenden Einzelteile, die Qualitätsherstellern eine individuelle Anpassung erlauben, wird auf Basis dieser Daten dann ein Modell entworfen. Dies ist, bedingt durch die Eigenheiten der Immobilien und der Bedürfnisse des Kunden, im Regelfall notwendig.
- Danach wird ein Aufmaß genommen, um beispielsweise den Verlauf einer Fußbodenheizung, des Treppengeländers oder weiterer Faktoren ausreichend zu beachten.
- Anschließend sind Anpassungen möglich, beispielsweise Komfortleistungen oder die Umsetzung individueller Wünsche.
- Nun wird das Modell gefertigt, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben geprüft und nochmals den Sicherheitsmethoden des Herstellers unterzogen. Erst dann, wenn der Belastungstest erfolgreich war, geschieht der Einbau zuhause beim Kunden.
- Zuletzt werden Sie von einem geschulten Mitarbeiter des Herstellers eingewiesen, insbesondere in die gängigen Funktionsweisen und Sicherheitsmethoden. In der Regel werden einige Jahre an Garantie gewährt, unabhängig von der ohnehin geltenden Gewährleistungspflicht.
Förderung von Treppenliften
Manchmal ist der Fall gegeben, dass zusätzlich zum Außen- auch der Innenbereich mit einem Lift versehen wird. Dieser wird seitens des Gesetzgebers und der deutschen Sozialversicherungssysteme gefördert, denn er dient der Aufrechterhaltung der Mobilität in den eigenen vier Wänden. Hierzu ist es notwendig, einen Antrag bei der Gesetzlichen Pflegeversicherung zu stellen. Gemäß § 40 Abs. 4 SGB XI ist es nämlich so, dass die Installation eines notwendigen Treppenlifts in der Summe mit bis zu 2.557 Euro bezuschusst wird. Die Gesetzliche Krankenkasse ist hier der erste Ansprechpartner, sie hat zudem eine Beratungspflicht über weitere Förderungen und hilft auch bei Problemen weiter.
Des Weiteren gibt es seitens der staatlichen KfW-Bankengruppe ein Förderprogramm, welches unter der Programmnummer 159 läuft. Abhängig von der Bewilligung der Hausbank, wird hier ein zinsgünstiger Kredit bis zur Höhe von 50.000 Euro pro Wohneinheit zur Verfügung gestellt. Maßgeblich ist nur, dass das Geld für einen barrierefreien Umbau der Wohnung oder des Hauses genutzt wird. Besitzen Sie eine Eigentumswohnung, so ist der Beschluss mit einfacher Mehrheit zu treffen – anderenfalls droht die Gefahr, auf eigenständigen Kosten sitzen zu bleiben.
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