Haus lüften: Für ein gutes Raumklima sorgen
Schimmelbildungen im Fensterbereich und nasse Zimmerdecken – das sind die ersten Anzeichen von falscher Lüftung. Früher hatte jede Wohnung simple Holzfenster ohne Isolierverglasung. Die Zimmerwände waren häufig mit saugfähigen Tapeten beklebt, die Innenfeuchtigkeit durchließen. Heute ist technisch alles sehr modern. Jeder wohnt in zentral beheizten Häusern mit dichten und isolierverglasten Fenstern. Kein Wunder, dass sich bei falscher Lüftung Schimmel in der Wohnung breit macht.
Richtig heizen und lüften
Frische Luft fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern regt auch die grauen Zellen an. Das gilt für einen Spaziergang genauso wie für den Aufenthalt im Büro oder den eigenen vier Wänden. Der schnelle Luftaustausch wird in den meisten Haushalten nach wie vor über Fenster ermöglicht. Die meisten Menschen drehen morgens beim Verlassen der Wohnung ihre Heizung ab, schließlich verschwende sie ja nur Energie (PDF). Doch Vorsicht: Wer hätte gedacht, dass…
- ein Erwachsener pro Nacht rund einen Liter Feuchtigkeit abgibt?
- und die Feuchtigkeitsaufnahme der Luft bei höherer Lufttemperatur steigt?
Zur Vorstellung: Wird in einem kalten Badezimmer heiß geduscht, schwitzen die Fliesen und Fensterscheiben. Die im Badezimmer befindliche Luftfeuchtigkeit wird durch die kühlere Temperatur in Kondensat umgewandelt. Diese Feuchtigkeit wurde früher von porösen Putzflächen der Wände und Decken aufgenommen. Zudem konnte das Kondensat durch undichte Fenster und Türen ausweichen.
Also: Um eine Schimmelbildung zu vermeiden, muss in einer Wohnung richtig geheizt und gelüftet werden.
Aus diesem Grund sollten alle Räume auf eine konstante Zimmertemperatur von 20° Celsius beheizt werden. Wie richtig gelüftet wird, zeigen die nachfolgenden Regeln:
- Oft lüften! Wenn möglich jede Stunde einmal – mindestens alle zwei Stunden. Im Regelfall ist das natürlich nicht möglich, da niemand zu Hause ist. In diesem Fall wird aber auch keine Luft konsumiert.
- Schnell lüften! Bei kaltem Wetter reichen bereits drei bis fünf Minuten. Längeres Offenhalten der Fenster verbessert nicht die Luftqualität, die Wände werden stattdessen unnötig abgekühlt.
- Intensiv lüften! Der Flügel sollte immer komplett geöffnet werden, die Kippstellung der Fenster ist tabu!
- Im Durchzug lüften Die Querlüftung ist äußerst effektiv. Doch Vorsicht: Durchzug darf es nicht von der Wohnstube zum Schlafraum oder vom Badezimmer zur Küche geben.
Moderne Lüftungs-Systeme für jeden Anspruch
Doch die Fenster, die seit vielen Jahren zu den wichtigsten Elementen einer Wohnung zählen, entsprechen nicht mehr ganz dem aktuellen Stand der Technologie. Moderne Fenster verfügen über automatisierte Elemente: Per Knopfdruck oder mithilfe einer zuvor gespeicherten Programmierung wird die natürliche Lüftung der Wohnung sichergestellt. Die Möglichkeiten zur automatisierten Lüftung sind vielfältig: Angefangen beim Lüften über eine Zeitsteuerung, per Fernbedienung oder Mobiltelefon bis hin zur Bedienung von Türen und Fenstern über einen Touchscreen ist alles möglich.
Viel beschäftigte Menschen kennen das Problem: Sie haben morgens kaum Zeit, um zu Essen, geschweige denn zum Lüften. Häufig werden die Fenster nur gekippt. Ein großer Fehler: Denn lediglich beim Stoßlüften können Bakterien und Keime entweichen und der Raum wird tatsächlich „gereinigt“. Mittlerweile gibt für jeden Anspruch und jedes Budget das passende System, dass das Lüften im Haus erleichtert. Für maximalen Komfort sorgen High-End-Lösungen mit intelligenten Steuerungen. In diesem Fall müssen sich die Immobilienbesitzer um nichts kümmern. Das System stellt jederzeit eine natürliche Lüftung sicher, indem die Temperatur, der aktuelle CO2-Gehalt und die Luftfeuchtigkeit ständig überwacht und die Fenster entsprechend geöffnet oder geschlossen werden. Diese zentralisierte Steuerung hat folgenden Vorteil: Ein vergessenes, gekipptes Fenster gehört der Vergangenheit an. Somit wird es weder zu kalt im jeweiligen Raum, noch wird das Haus zu einem leichten Opfer für Einbrecher.
Zusätzlich sparen
Wenn im Haus gelüftet wird, schließen nur die wenigsten Verbraucher vorübergehend ihre Heizung. Doch genau darin liegt der Fehler: Wer beim Stoßlüften die Heizung laufen lässt, der verschwendet wertvolle Energie. Auch hier gibt es eine automatisierte Lösung für Privat- und Geschäftshäuser. Sie regelt die Heizung beim Fensteröffnen automatisch herunter. Heizungsanlage reagieren in der Regel etwas langsamer – das gilt besonders für Fußbodenheizungen. Aus diesem Grund macht eine zeitversetzte Programmierung für die Steuerung von Heizung und Fenstern durchaus Sinn. Das heißt: Erst wird die Heizung abgeschaltet, später werden dann die Fenster geöffnet.
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