Kräuterschnecke: So pflanzt man eine Kräuterspirale an

Kräuterschnecke: So pflanzt man eine Kräuterspirale an

Nichts ist für einen Gourmet genussvoller, als seine Speisen mit frischen Kräutern und Gewürzen zu perfektionieren. Hausbesitzer oder Mieter mit eigenem Garten haben die Möglichkeit, eine Kräuterspirale in ihrem Garten anzulegen, um jederzeit die frischen Kräuter ernten zu können. Bei der Kräuterschnecke handelt es sich um ein dreidimensionales Beet mit Trockenmauer, in dem man verschiedene Gewürzkräuter wie Petersilie, Dill, Koriander, usw. anbaut. Durch die spiralförmige Anordnung und unterschiedliche Substrate werden verschiedene Klima- und Feuchtzonen und unterschiedliche Standortbedingungen geschaffen. Optisch ähnelt die Kräuterspirale einem Schneckenhaus.

Die Kräuterspirale oder Kräuterschnecke basiert auf der Permakultur, dessen Begründer der ehemalige Mikrobiologe und Bauer Masanobu Fukuoka ist. In seiner selbstbenannten „Nichts-Tun-Landwirtschaft“, die auf das Daiostisch Wu Wei Prinzip aufbaut, arbeitete der Japaner mit und nicht gegen die Natur. Der 2008 verstorbene Masanobu war der Ansicht, „dass die Natur in der Lage ist, sich selbst zu erhalten und menschlicher Eingriffe nicht bedarf.“ Die Ideen des Japaners nahm der Australier Bill Mollison auf, der sie anwendete und unter anderem zur Kräuterspirale weiterentwickelte.

Benötigtes Material für den Bau einer Kräuterschnecke

  • Feldsteine, Ziegelsteine oder Kalksandsteine
  • Bauschutt, Schotter
  • Teichfolie
  • Petersilie
  • Dill
  • Koriander
  • Schnittlauch
  • Melisse
  • Thymian
  • Salbei
  • u.v.m.

Der Aufbau einer Kräuterschnecke

Die Kräuterschnecke ermöglicht Hausbesitzern und Gartenfreunden auf kleinsten Raum, die Standortansprüche von Pflanzen aus unterschiedlichen Klimazonen zu erfüllen. Durch einen sich spiralförmig windenden Turm wird die Oberfläche nach oben vergrößert. Durch die Verwendung unterschiedlicher Substrate kann die Kräuterschnecke den unterschiedlichen Standortansprüchen verschiedener Pflanzen gerecht werden. Die Seitenwände des Turms bestehen meist aus Steinen. Sie speichern die Sonnenwärme und geben sie an die Pflanzen ab. Eine Mauer aus Natursteinen bietet sogar den idealen Lebensraum für viele Lebewesen. Auch Eidechsen fühlen sich hier beispielsweise sehr wohl. Am Fuß der Spirale befindet sich ein kleiner Teich, der Licht reflektiert und zusätzlich Wärme speichert. Idealerweise ist der kleine Teich in Richtung Süden angelegt. So ist gewährleistet, dass die unterschiedlichen Bedingungen für alle Klimazonen erfüllt werden.

Folgende Bereiche entstehen:

  • A Wasserzone oder Nassbereich: Durch den Miniteich ist dieser Bereich feucht und nass. Es kommt darauf an, eine Verbindung zur Umgebung herzustellen.
  • B Feuchtzone: Ein sonniger, feuchter und humusreicher Boden, der mit Kompost und Gartenerde angereichert ist. Hier wachsen Pflanzen, die es gerne sonnig und feucht haben.
  • C Normalzone: Der halbschattige, humusreiche und trockene Bereich ist ideal für Kräuter, die sich im Halbschatten am wohlsten fühlen. Der Boden ist hier mäßig nährstoffreich.
  • D Mittelmeerzone, mediterrane Zone oder Trockenzone: Mager, trocken und durchlässig – mit Bauschutt kann man eine gute Drainage unterstützen. Eine Untermischung mit Kalk ist wichtig, denn hier sollen Kalk liebende Mittelmeerkräuter sich wohlfühlen.

Welche Pflanzen eignen sich für welche Zonen?

Wasserzone

In dem Nassbereich finden vor allem wasserliebende Pflanzen ihren bevorzugten Platz. Hier können beispielsweise Bachbunge oder Brunnenkresse angepflanzt werden. Weiterhin eignen sich auch Wasserminze oder Sauerampfer sehr gut für diesen feuchten Bereich der Kräuterschnecke.

Feuchtzone

An die Wasserzone grenzt die Feuchtzone an. In dem Bereich fühlen sich Pflanzen und Kräuter wohl, die es feucht und sonnig mögen. Das wären zum Beispiel Schnittlauch, Kerbel, Kapuzinerkresse und Petersilie. Weitere Kräuter die sich für die Feuchtzone eignen, sind Dill, Estragon, Knoblauch oder Knoblauchrauke, Koriander und Minzen.

Normalzone

In der Normalzone empfiehlt sich das Bepflanzen mit Kräutern, die es halbschattig bis sonnig mögen. Hier können Zitronenmelisse und Pimpinelle oder auch Ysop, Melisse oder Portulak angepflanzt werden. Diese Kräuter gedeihen in dieser Zone am besten.

Mittelmeerzone

Für diese mediterrane Zone eignen sich am besten Kräuter, die einen sonnigen Standort bevorzugen und einen trockenen Boden mögen. Hier entwickeln sich beispielsweise Salbei, Thymian, Rosmarin und Bergbohnenkraut oder auch Oregano, Lavendel, Bohnenkraut, Currykraut oder Majoran prächtig.

Die Praxis

Die Kräuterspirale können Gartenfreunde und Hausbesitzer zu jedem Zeitpunkt der Vegetationsperiode bepflanzen. Wichtig bei der Wahl des Standortes ist, dass der Weg zur Küche möglichst kurz ist, damit sich die frischen Kräuter sofort verarbeiten lassen. Die Kräuterschnecke sollte weiterhin frei zur Sonne stehen. Ist dies aufgrund ihrer Form nicht möglich, lässt sich diese auch verändern. Die Grundfläche sollte etwa drei Quadratmeter groß und die Spirale einen Meter hoch sein. Je größer die Kräuterspirale, desto mehr Pflanzen können angepflanzt werden.

Der Aufbau beginnt mit dem Teich, der im Idealfall in Südrichtung gelegen ist. Von dort aus können Interessierte die Form aufzeichnen und sie mit einem Pflock oder Stöcken und einer Schnur im Garten markieren. Die aus Steinen bestehenden Mauern werden beginnend mit dem Teich in Schichten von außen nach innen aufgebaut. Eine leichte Neigung nach innen erhöht die Stabilität der Mauer. Für den sichtbaren Teil eignen sich Feldsteine, Ziegelsteine und Kalksandsteine, die mit der Umgebung harmonieren. Die Spirale gewinnt mithilfe von Bauschutt an Höhe. Wer sich für runde Natursteine als Mauern entscheidet, kann die Zwischenräume mit Erde oder Lehm auffüllen.

Zwischen den Mauern sollte mindestens 60 Zentimeter Platz sein, um den Kräutern genug Freiraum zur Entwicklung zu bieten. Ein mit Folie ausgelegter Teich lässt sich frei gestalten. Eine zweite Möglichkeit ist die Verwendung einer Kunststoffform für den Teich. Auch ein Baubottich oder Mörteleimer können als Teich angebaut werden, indem sie bis zum Rand in die Erde versenkt werden. Sanft ansteigende Übergänge ermöglichen dem Wasser, die Erde bzw. das Substrat zu befeuchten. Gleichzeitig dient der Miniteich Vögeln und anderen kleinen Lebewesen als Tränke. Hin und wieder kann man den Pflanzen etwas Dünger gönnen, hierbei kann man sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Kräuter orientieren. Pflanzen, die es sehr sonnig mögen, benötigen meist weniger Dünger.

Groß wachsende Kräuter wie Meerrettich, Beinwell und Liebstöckel, die lange Wurzeln bilden, sollten außerhalb der Kräuterschnecke einen Platz finden, da sie das Wachstum der anderen Kräuter behindern. Auch Estragon und Minzen (Pfefferminze, Wasserminzen) sind nicht unbedingt für die Spirale geeignet, da sie zum Wuchern neigen. Basilikum sollte man in einem Tontopf an einen sonnigen Platz auf die Spirale stellen und regelmäßig nachgießen.

Grundsätzlich gibt es bei der Gestaltung der Kräuterschnecke keine Einschränkungen. Beliebt sind beispielsweise auch Bergminze, Bärlauch, Wassernuss oder Kümmel. Wichtig bei der Wahl der Pflanzen für den Bepflanzungsplan kleiner Spiralen ist es, kleinwüchsige Sorten zu wählen. Diese sind von vielen Gewürzkräutern im Handel erhältlich.

Geeignete Heilkräuter

  1. Petersilie (Petroselinum crispum): Jeder kennt dieses Kraut, doch nur Wenige wissen, dass sie mehr als nur zum Würzen geeignet ist. Die Petersilie bevorzugt einen feuchten, nährstoffreichen Boden. Dementsprechend ist ihr Platz auf der Kräuterspirale möglichst in Bodennähe. Der hohe Anteil von Vitamin C eignet sich nicht nur, um Salate zu würzen, sondern wirkt auch Wunder gegen Frühjahrsmüdigkeit. Ebenfalls positiv sind die harntreibenden Eigenschaften für Nieren und Blase. Frauen sollten die Pflanze nutzen, wenn sie Menstruationsbeschwerden besitzen. Schwangere dagegen sollten Petersilie in Maßen konsumieren, da es zu Fehlgeburten kommen kann. Im Idealfall landet Petersilie im rohen oder kurz gekochten Zustand in der Speise, damit möglichst viele Inhaltsstoffe und Vitamine erhalten bleiben.
  2. Dill (Anethum graveolens): Wie auch die Petersilie benötigt Dill einen nährstoffreichen Boden und fühlt sich ebenfalls im unteren Bereich der Kräuterschnecke sehr wohl. Wichtig ist, den Dill hinter der Petersilie zu pflanzen, da er diese ansonsten überragen und ihr das Licht stehlen wird. Das Kraut eignet sich nicht nur als Dill-Sahne-Soße für Gurken, sondern auch als Tee, der gut gegen Blähungen sowie Magenbeschwerden helfen soll. Für die Zubereitung des Tees werden Dill-Samen zerstoßen. Weitere positive Effekte: Es fördert die Milchbildung bei stillenden Müttern und soll als Sitzbad gegen Menstruationsschmerzen helfen.
  3. Koriander (Coriandrum sativum): Während die Europäer mit dem Koriander eher sparsam umgehen, ist er in Asien in vielen Speisen zu finden. Bei uns dagegen findet er hauptsächlich in Marinaden und im Weihnachtsgebäck Verwendung. Wie auch beim Dill eignen sich die Samen des Krauts zur Zubereitung von Tee gegen Durchfall, Blähungen und Magenkrämpfe. Für stillende Mütter fördert er ebenfalls die Milchbildung. Wie auch die anderen beiden Kräuter sollten Sie den Koriander in den unteren Bereich der Kräuterschnecke pflanzen.
  4. Schnittlauch (Allium schoenoprasum): Der Schnittlauch gehört zu den bekanntesten Kräutern, die in Salaten zum Einsatz kommen. Leider wird es selten als Heilkraut erwähnt, dabei eignet es sich gut zur Blutreinigung und gegen Frühjahrsmüdigkeit. Weitere heilsame Eigenschaften gibt es bei Magen- und Darmentzündung. Es wirkt sogar harntreibend, schleimlösend bei Husten und blutdrucksenkend. Durch den geringen Anteil von Vitamin C und Eisen bevorzugt Schnittlauch einen halbschattigen Platz im mittleren Bereich der Spirale.
  5. Melisse (Melissa officinalis): Melisse ist Vielen als Zitronenmelisse bekannt. Der Name sagt bereits, dass diese Pflanze ein zitronenartiges Aroma besitzt, das Süßspeisen, Salate und kalte Getränke verfeinert. Auch dieses Kraut eignet sich als Heilkraut in Tees gegen Nervosität, Unruhe und Angstzustände. Gleichzeitig wirkt die Melisse aufmunternd, kühlend, schmerzstillend und beruhigend – es ist somit die ideale Pflanze für den Sommer. Die Melisse fühlt sich im Halbschatten sehr wohl und verdient einen Platz in der Mitte der Kräuterspirale.
  6. Thymian (Thymus vulgaris): Was wäre eine Pastasoße ohne Thymian? Dieses Kraut gibt mediterranen Gerichten den notwendigen pepp und gehört deshalb in jede Küche. Den Pepp erhält Thymian von der Sonne, deshalb sitzt die Pflanze auch gerne ganz oben in der Kräuterspirale. Laut der Heilkunde ist das Kraut für Beschwerden der Atmungsorgane geeignet, sei es Husten, Halsentzündungen, Heiserkeit oder Asthma – Thymian wirkt lindernd bei diesen Beschwerden. Neben den Heileigenschaften der Atemwege eignet es sich auch bei Hauterkrankungen, Verdauungsbeschwerden sowie Stoffwechselerkrankungen.
  7. Salbei (Salvia officinalis): Diese Pflanze kann aufgrund seiner Heilwirkung und Anwendungsgebiete fast schon als Allheilmittel bezeichnet werden. In der Küche wird es für Fleisch- und Fischgerichte verwendet. Durch das intensive Aroma ist es ratsam, Salbei sparsam zu nutzen. Wie auch Thymian liebt der Salbei trockene Böden sowie einen sonnigen Standort im oberen Bereich der Kräuterspirale. Als Heilkraut hilft er gegen Halsentzündungen und -schmerzen. Kinder nehmen das Kraut gerne in Form von Bonbons ein. Es wirkt blutstillend, harntreibend, antibakteriell und krampflösend. Auch bei Durchfall, Haarausfall, Rheuma, Wunden und Mundgeruch – Salbei eignet sich bei vielen Beschwerden.
  8. Lavendel (Lavandula angustifolia): Lavendel duftet nicht nur gut, sondern hat sich auch als Heilpflanze bei vielen Anwendungsbereichen bewährt. Die Pflanze wirkt beruhigend auf die Nerven und kann auch bei Schlafstörungen verwendet werden. Das aus der Pflanze hergestellte Lavendelöl kann dank seiner heilenden Wirkung beispielsweise auch bei Verbrennungen, kleineren Schnitt- oder Schürfwunden oder Insektenstichen eingesetzt werden. Lavendeltee stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte. In der Küche kann Lavendel ebenfalls eingesetzt werden, er passt zu Fleischgerichten aller Art und die Blüten werden auch für Süßspeisen verwendet.

FAQ

Was ist eine Kräuterschnecke?

Eine Kräuterschnecke oder auch Kräuterspirale ist ein dreidimensionales Beet, das von unten nach oben spiralförmig wie eine Wendeltreppe angeordnet ist. Optisch ähnelt eine Kräuterschnecke einem Schneckenhaus. Durch diesen Aufbau können auf kleinstem Raum unterschiedliche Standortansprüche und unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten geschaffen werden. Im Idealfall wird ganz unten ein kleiner Teich angebaut und dann werden nach und nach verschiedene Klimazonen gebaut. Die unterste Zone ist die Wasserzone oder der Nassbereich, die zweite Zone ist die Feuchtzone. Als nächstes kommt dann die Normalzone und der obere Bereich ist die sogenannte Mittelmeerzone, mediterrane Zone oder Trockenzone. Je nach Standortanspruch kann die Kräuterschnecke auf diese Weise mit vielen unterschiedlichen Kräutern bepflanzt werden.

Wer hat die Kräuterschnecke erfunden?

Als Erfinder der Kräuterspirale oder Kräuterschnecke gilt der Australier Bill Mollison. Mollison orientierte sich an den Aborigines und der Permakultur und erfand 1978 die Kräuterspirale. Für sein Konzept der Permakultur erhielt Mollison 1981 den Right Livelihood Award. Er ließ sich von den Fähigkeiten der Aborigines inspirieren, die im Einklang der Natur leben und kam schließlich auf die Idee, verschiedene Kräuter naturnah und ursprünglich in Form einer Spirale anzubauen. Permakultur (dauerhafte Landwirtschaft oder dauerhafte Kultur) basiert darauf, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe der Natur zu beobachten und nachzuahmen.

Warum eine Kräuterschnecke anpflanzen?

Eine Kräuterschnecke ist eine Bereicherung für jeden Garten, da sie es ermöglicht, viele verschiedene Kräuter auf engstem Raum anzupflanzen. So hat man jederzeit die Möglichkeit, frische und leckere Kräuter zu ernten und diese in der Küche oder beispielsweise auch als Heilkräuter zu verwenden.

Welche Vorteile bietet eine Kräuterschnecke?

Die Kräuterschnecke oder Kräuterspirale bietet viele Vorteile:

  • auf kleinstem Raum finden viele verschiedene Kräuter Platz
  • jederzeit frische Kräuter und Heilkräuter vorhanden
  • Kräuter ohne Chemie o.ä.
  • unterschiedliche Klimazonen bieten unterschiedliche Standortansprüche
  • Schädlinge werden durch viele Kräuter abgehalten
  • Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Lebewesen
  • Teich eignet sich als Tränke für Vögel und viele andere Tiere
  • optisch eine Bereicherung für jeden Garten
  • einfach zu bauen
  • lässt sich auch in kleinen Gärten oder Terrassen realisieren
  • in kleiner Form auch auf dem Balkon möglich

Wann bepflanzt man die Kräuterschnecke?

Empfehlenswert ist die Bepflanzung der Kräuterschnecke im Frühjahr, wenn man nachts nicht mehr mit Frosttemperaturen rechnen muss. Kräuter, vor allem die mediterranen Kräuter, sind meist etwas empfindlich und nicht unbedingt frostsicher, deswegen besteht hier die Gefahr, dass die Pflanzen durch den Frost beschädigt werden. Gekaufte, bereits fertige Kräuter, können jederzeit in die Kräuterspirale eingepflanzt werden.

Direkt nach dem Bau einer Kräuterschnecke sollte allerdings nicht sofort bepflanzt werden. Hier wartet man idealerweise etwas ab und gibt der Erde die Möglichkeit, erst etwas einzusacken. So merkt man auch, ob es erforderlich ist, noch einmal Erde nachzufüllen. Gerade nach einem Regenguss sinkt die Erde meist noch etwas ein und kann so bei Bedarf nachgefüllt werden.

Wann sollte man die Kräuterschnecke anlegen?

Eine Kräuterschnecke kann zu jeder Zeit gebaut und angelegt werden, hier gibt es keinen erforderlichen Zeitpunkt. Ideal ist es natürlich, den Bau so zu planen, dass die Kräuterschnecke einige Wochen vor dem Frühjahr fertig ist. So hat die Kräuterspirale noch ein wenig Zeit, um sich zu setzen und kann dann, sobald der Frost vorüber ist, nach Belieben bepflanzt werden.

Was kommt wohin in einer Kräuterschnecke?

Da Kräuter unterschiedliche Standortansprüche haben und in verschiedenen Klimazonen gedeihen, ist es wichtig, welche Kräuter sich für welche Zonen eignen. Einige Kräuter eignen sich auch für mehrere Zonen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht aller Zonen und den möglichen Kräutern bzw. Pflanzen:

Wasserzone
Bachbunge, Brunnenkresse, Wasserminze, Sauerampfer, Amerikanischer Kalmus, Wassernuss, Pfefferminze, Kriechende Sellerie, Sedanina

Feuchtzone
Schnittlauch, Kerbel, Kapuzinerkresse, Petersilie, Dill, Estragon, Knoblauch, Knoblauchrauke, Koriander, Minzen, Brunnenkresse, Bärlauch, Liebstöckel, Indianernessel, Ewiger Kohl, Zwerg-Taglilie, Wildkresse

Normalzone
Zitronenmelisse, Pimpinelle, Ysop, Melisse, Portulak, Estragon, Beifuß, Borretsch, Koriander, Gewürz-Fenchel, Wermut, Petersilie, Kubanisches Strauchbasilikum, Rucola, Garten-Bergminze, Johanniskraut, Ringelblume

Mittelmeerzone
Salbei, Thymian, Rosmarin, Bergbohnenkraut, Oregano, Lavendel, Bohnenkraut, Currykraut, Majoran, Provence-Lavendel, Orangen-Thymian oder Lavendel-Thymian, Ysop, Breitblättriger Gewürz-Salbei, Zwergsalbei, Stevia, Schweizer Thymian Varico 3

Welche Kräuter eignen sich nicht für die Kräuterschnecke?

Kräuter, die sehr groß werden oder Kräuter, die ein großes dickes Wurzelgeflecht bilden, eignen sich nicht für die Kräuterschnecke. Pflanzen die sehr wuchern, sind ebenfalls nicht unbedingt empfehlenswert. So kann zum Beispiel die Pfefferminze, die auch zum Wuchern neigt, einfach durch die Garten-Bergminze ersetzt werden. Stark wachsende Pflanzen können allerdings auch einfach im Pflanztopf in die Kräuterschnecke eingepflanzt werden, dies verhindert ein Auswuchern ebenfalls. Am besten eignen sich weiterhin kleinwüchsige Pflanzen für die Kräuterschnecke.

Wie baut man eine Kräuterschnecke?

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, eine Kräuterschnecke oder Kräuterspirale zu bauen. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel zum Bau einer Kräuterschnecke:

Als allererstes sollte geplant werden, wo die Kräuterschnecke gebaut werden soll. Dort wird dann der Grundriss abgesteckt, beispielsweise mit Stöcken und einer Schnur. Idealerweise wird die Kräuterschnecke in Süd-Richtung ausgerichtet: Die Schnecke sollte sich also in Süd-Richtung öffnen. Empfohlen wird ein Aufbau, bei dem sich die Schnecke zweimal um sich selbst winden kann. Im nächsten Schritt wird dann der Mutterboden spatentief (ca. 30 cm) abgetragen.

An der Stelle, wo der Teich geplant ist, wird der Boden ca. 40 cm tief ausgehoben. Dann wird das Fundament geebnet, indem ca. 20 cm Schotter eingefüllt wird. Im Anschluss daran werden die Steine für die Mauer von außen nach innen aufeinander gelegt. Damit die Mauer einen stabilen Halt bekommt, werden die großen Steine nach unten und die kleineren Steine auf die großen Steine gelegt. Durch eine leichte Neigung nach innen wird die Mauer ebenfalls stabiler. Mithilfe von Bauschutt oder Schotter gewinnt die Kräuterschnecke an Höhe. Darüber wird dann je nach Klimazone das passende Substrat eingefüllt.

Ganz unten am Rand der Spirale ist der Boden eine Mischung aus humoser Erde und Kompost. Mit zunehmender Höhe der Kräuterschnecke nimmt der Sandanteil zu, in der obersten Zone werden dann Erde und Sand zu gleichen Teilen vermischt. Der Sand macht den Boden trocken und durchlässig, während der Nährstoffgehalt ganz unten am höchsten ist. Am Fuß der Kräuterschnecke wird dann der Teich gestaltet, entweder mit Folie ausgelegt oder mit einer festen Form, die in der Erde versenkt wird. Hier sollte der Übergang zur Erde sanft ansteigend erfolgen.

Wenn die Kräuterschnecke nun fertig gebaut ist, wartet man ein paar Wochen ab, damit sich die Erde zunächst noch setzen kann. Das ist meistens nach ein paar Regengüssen der Fall. Dann kann die Erde bei Bedarf noch nachgefüllt werden und im Anschluss daran wird die Kräuterschnecke bepflanzt.

Gibt es Alternativen zum Selberbauen bzw. fertige Kräuterschnecken?

Wer eine Kräuterschnecke nicht komplett selbst bauen möchte, für den gibt es Alternativen. Es gibt beispielsweise Bausätze für Kräuterschnecken oder fertige Stecksysteme, die variabel in der Aufstellung sind und auch problemlos aufgestockt werden können. Weiterhin gibt es eine große Auswahlmöglichkeit bezüglich der Materialien:  Stein, Holz, Stahl, Kunststoff und vieles mehr ist hier möglich. Kräuterschnecken können zum Beispiel auch aus Gabionen gebaut werden, die sich nach Belieben befüllen lassen.

Worauf muss bei einer Kräuterschnecke geachtet werden?

Beim Bau einer Kräuterschnecke oder Kräuterspirale sollte darauf geachtet werden, dass die Mauer stabil und haltbar ist. Dies wird dadurch erreicht, dass größere Steine nach unten und die kleineren Steine auf die großen gesetzt werden. Weiterhin sollte die Mauer eine leichte Neigung nach innen aufweisen, auch dies erhöht die Stabilität. Die Schräge ist enorm wichtig, sodass das Wasser ablaufen kann und somit keine Staunässe entstehen kann.

Gibt es Schädlinge in einer Kräuterschnecke?

Kräuter können regelrecht als Wunderwaffe gegen Schädlinge wirken. Durch die unterschiedlichen Kräuter werden Schädlinge im Regelfall ferngehalten. Im Folgenden finden Sie einige Kräuter und ihre Wirkung:

Lästige Schädlinge wie Blattläuse werden beispielsweise vom Duft von Thymian, Lavendel, Salbei und Oregano abgeschreckt. Den Geruch von Gartenkresse, Petersilie, Tagetes und Minze mögen Läuse ebenfalls nicht. Rosmarin und Thymian wiederum halten mit ihrem Duft sogar Nacktschnecken ab. Salbei wehrt ebenfalls Schnecken ab und unter anderem Kohlweißling und Raupen. Lavendel und Salbei halten außerdem Beikräuter fern. Gegen den Befall von Kohlweißling kann auch Minze oder Beifuß verwendet werden. Knoblauch wiederum soll vor Milben und Mäusen schützen. Ringelblumen können sich selbst und Pflanzen in ihrer Umgebung vor dem Befall mit Fadenwürmern schützen. Vor dem Befall mit Mehltau sollen sich Kerbel, Schnittlauch oder Knoblauch als hilfreich erweisen.

Artikelbild: CC BY-SA 2.0 / preichenbach (Flickr.com)


2 Kommentare

  1. Oliver Kerber 06.04.2017 06:42 Uhr

    Hallo,
    danke für deise Anleitung. Gerade die Auflistung der richtigen Kräuter hilft mir sehr. Das hat mir nämlich noch gefehlt. Ich plane nämlich auch gerade eine Kräuterschnecke. Ich werde mich dan diese Anleitung halten. Ich möchte eigentlich nur noch zusätzlich einen kleinen Teich am unteren Bereich anlegen. Hoffe, dass das eine gute Idee ist.

    Grüße
    Oliver Kerber

    direkt antworten
  2. Tanja 28.06.2017 13:35 Uhr

    Wirklich sehr hilfreich die Bauanleitung :) Ich kann auch noch für all diejenigen, die sich für dieses Thema interessieren :) Da findet man beispielsweise auch zum Thema, wie eine Schnecke aufgebaut ist einiges :)

    Grüße

    Tanja

    direkt antworten

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