Risiko Asbestbelastung: Wann ist ein Test sinnvoll?

Risiko Asbestbelastung: Wann ist ein Test sinnvoll?

Der Baustoff Asbest war früher praktisch allgegenwärtig und wurde bei nahezu allen Bauvorhaben verwendet. Mittlerweile weiß man jedoch, dass dieses Material in hohem Maße gesundheitsschädlich ist. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Umgebung auf eine etwaige Asbestbelastung überprüfen können und wann ein Asbesttest durch ein professionelles Labor wie Ivario sinnvoll ist.

Was Sie über Asbest wissen sollten

Asbest ist beinahe jedem ein Begriff, aber ein genaues Verständnis, was sich dahinter verbirgt, fehlt häufig. Die meisten wissen, dass Asbest mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden ist, betrachten sich selbst aber als ungefährdet, weil sie die Annahme sind, dass nur alte und marode Gebäude betroffen sind. Dies ist aber ein Irrtum, wie wir in den nächsten Abschnitten genauer erläutern möchten.

Was ist Asbest?

Asbest ist eine mineralische Naturfaser und wurde aufgrund seiner vorteilhaften Eigenschaften lange sehr geschätzt. Denn es ist:

  • stabil
  • widerstandsfähig
  • hitzebeständig
  • sehr fest

Aus diesem Grund kam es jahrzehntelang in vielen Industrien zum Einsatz – wie beispielsweise im Schiffbau, in der Bauindustrie, in der Autoreifenindustrie, in der Textilindustrie und als Isolationsmittel. Da Asbest so vielfältig eingesetzt wurde, ist es bis heute in zahlreichen Baumaterialien vorhanden, die bis zum Jahre 1993 sehr beliebt waren.

Das gilt zum Beispiel für Eternitplatten, Fugenmasse, PVC-Böden, Faserzement, Asbestpappe, Leichtbauplatten, Dämmelemente, Dichtmassen, Feuerschutzmaßnahmen, Kleber und Vinylbeläge.

Unterschiedliche Asbestarten vorgestellt

Dabei kann Asbest anhand seines Ursprungs und seiner Farbe unterschieden werden:

  1. Blauausbest: setzt sich zusammen aus Magnesioriebeckits oder Krokydoliths
  2. Braunasbest: besteht aus Grunerit, Anthophyllit und Aktonolith
  3. Weißasbest und Grünausbest: enthalten Chrysotils

Darüber hinaus gibt es noch Unterschiede zwischen schwach und stark gebundenem Asbest. Letzterer kommt in Form von Eternitplatten vor.

Besonders gefährlich ist schwach gebundener Asbest, weil die Fasern durch die Witterung und Abrieb schnell gelöst werden und somit in kurzer Zeit in die Lunge gelangen können.

Allen Asbestarten haben die Gemeinsamkeit, dass sie aus Silikat-Mineralen bestehen, die natürlich vorkommen. Die Länge der einzelnen Fasern ist aber je nach Verarbeitungsvariante unterschiedlich.

Asbest – eine Gefahr für die Gesundheit

Seit einigen Jahren ist jedoch wissenschaftlich bewiesen, dass von Asbest eine große Gesundheitsgefahr ausgeht. Eine andauernde Belastung mit kleinen Mengen Asbest kann ebenso wie eine kurzfristige, aber hohe Konzentration zu permanenten Schäden der Lunge führen: Es droht eine sogenannte Asbestose. Dabei kommt es zu einer Vernarbung des Lungengewebes, die mit vielfältigen Symptomen einhergeht:

  • Atemnot
  • Schwächeanfällen
  • Kreislaufstörungen
  • Invalidität

Darüber hinaus gilt Asbest als kanzerogen – also krebserzeugend. Das Risiko für die Erkrankung an diversen Krebsarten erhöht sich maßgeblich, wenn Sie häufig Kontakt mit dem Material haben. Dies bestätigt der Krebsinformationsdienst.

Asbestbelastung überprüfen – wie geht das?

In Gebäuden, in denen das Risiko für eine Asbestbelastung besteht, kann ein Asbesttest durchgeführt werden.

Problematisch ist, dass Asbest nicht mit dem bloßen Auge erkennbar ist. Nur in akkreditierten Laboren kann zuverlässig nachgewiesen werden, ob Asbest vorhanden ist und falls ja in welchen Kontaminationsgrad.

Nur mit einem professionellen Asbesttest eines akkreditierten Labors lässt sich also eine zuverlässige Asbestanalyse realisieren. Auf diese Weise kann man alle Materialien und Stoffe schnell und zuverlässig überprüfen. Möglich sind zum Beispiel bei IVARIO folgende Arten von Tests:

  • Asbesttest für Hausstaub: Damit kann ermittelt werden, ob bereits Asbest an die Luft übertragen wurde. Hierfür wird einfach eine Staubprobe mit einem Klebestreifen genommen.
  • Asbesttest für Standardmaterialien: Hierbei werden alle gängigen Baustoffe analysiert, für die früher Asbestfasern verwendet wurden. Selbst feinste Asbestspuren lassen sich mit diesem Test zuverlässig feststellen. Für dieses Verfahren muss eine Materialprobe in das Labor geschickt werden.
  • Asbesttest für Spezial-Materialien: Wer in Fugenmaterialien, Kleber, Asphalt oder Putz Asbest vermutet, kann diesen Test durchführen.

Wann ist ein Asbesttest sinnvoll?

Grundsätzlich besteht für alle Gebäude, die vor dem Jahr 1993 errichtet wurden, das Risiko einer Asbestbelastung. Von Asbest in Form von hochwertig verarbeitetem Faserzement geht jedoch nur ein geringes Risiko aus, sofern es nicht bearbeitet wird.


Sobald jedoch Bauarbeiten geplant sind, ist in einem Gebäude, das noch vor 1993 errichtet wurde, eine Asbestanalyse anzuraten. Damit schützt man sich selbst, die Mitmenschen und die Umwelt. Darüber hinaus drohen auch hohe Strafen, wenn Asbest unsachgemäß bearbeitet wird. Daher muss vorab der Kontaminierungsgrad ermittelt werden.

Zusätzlich sollte auch nach Abschluss der Bauarbeiten noch einmal ein Test erfolgen, um zu überprüfen, ob es zu einer Belastung der Umwelt mit Asbest gekommen ist – und falls ja, in welchem Umfang.

Besonders wichtig sind Asbesttests bei der Durchführung von Arbeiten an öffentlichen Gebäuden oder anderen Bauarbeiten, bei denen viele Menschen in der Nähe sind. Genau dann können nämlich viele Unbeteiligte durch die schädigenden Einflüsse von Asbest in Mitleidenschaft gezogen werden.

Des Weiteren empfehlen wir einen Asbesttest, bevor eine neue Immobilie bezogen wird – insbesondere dann, wenn diese vor 1993 errichtet wurde und es seither keine Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten gab.

Ebenso empfehlenswert ist eine Asbestanalyse, wenn eine ältere Immobilie verkauft oder vermietet werden soll. Auch dann schützt sie vor bösen Überraschungen und schafft sowohl auf Mieter- als auch auf Vermieterseite Sicherheit.

Was tun bei Asbestbelastung?

Fest steht: Nur mit einem Asbesttest können Sie sich vor den gesundheitlichen Risiken einer Asbestbelastung absichern. Doch was, wenn im Rahmen des Tests eine Kontaminierung nachgewiesen werden kann? In diesem Fall ist eine sachgerechte Asbestsanierung erforderlich. Eine solche Sanierung kann allein wegen der Kosten für die Asbestentsorgung sehr ins Geld gehen.


Wichtig ist, dass die Sanierung nur mit entsprechender Fachkenntnis durchgeführt wird, damit die Staubentstehung und das Einatmen der Asbestfasern vermieden werden können. Auch auf eine geeignete Schutzausrüstung muss geachtet werden. Deshalb dürfen solche Arbeiten nur von einem Fachbetrieb mit Sachkunde durchgeführt werden.

Zusammenfassung

Obwohl Asbest für sein hohes Gesundheitsrisiko bekannt ist, unterschätzen viele Verbraucher die Gefahr, die von dem Baumaterial für sie persönlich ausgeht. Nicht nur alte und marode Gebäude sind von einer Asbestbelastung betroffen – das Risiko besteht grundsätzlich für alle Objekte, die vor 1993 erbaut wurden. Möchte man herausfinden, ob es in einem Gebäude eine Asbestbelastung gibt und wie hoch der Grad der Kontaminierung ausfällt, hilft nur eine professionelle Asbestanalyse.

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