Materialkunde: Die optimale Arbeitsplatte wählen

Materialkunde: Die optimale Arbeitsplatte wählen

Auf der Suche nach einer neuen Küche schenken die wenigsten Menschen der Arbeitsplatte viel Aufmerksamkeit. Hier wird nur auf eine passende Farbe geachtet. Viel wichtiger ist die Wahl des richtigen Materials, und da gibt es eine große Auswahl.

Grundsätzlich gilt für alle Arbeitsplatten:

  • verschüttetes Wasser oder Soßen sofort aufwischen
  • heiße Pfannen oder Töpfe nicht direkt, sondern auf Unterlagen abstellen
  • Feuchtigkeit darf nicht in die Fugen dringen
  • nicht direkt auf der Arbeitsplatte schneiden

Arbeitsplatten bestehen aus folgenden Materialien:

High Pressure Laminate (HPL)

Die „Schichtpressstoffplatte“ ist für die meisten Küchenbesitzer die erste Wahl. Sie bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ist in zahlreichen Farben und Ausführungen erhältlich und zusätzlich stoßfest sowie hitzebeständig. Das Trägermaterial ist eine Spanplatte, die Dekorschicht besteht aus HPL. Die Papierbahnen wurden mit Kunststoff getränkt und im Anschluss unter Wärme und Druck gepresst. HPL-Oberflächen haben sich nicht zuletzt dank ihrer großen Auswahl an dekorativen Oberflächen im Bereich Möbel und Innenausbau bewährt. Dank ihrem hohen Abtriebwiderstand sind sie außerordentlich stoß- und kratzfest sowie unempfindlich gegen Licht und Flecken. Selbst heiße Töpfe, Zigarettenglut sowie haushaltsübliche Chemikalien machen dem Material nichts aus.

Ein Tipp für Heimwerker

Feuchtigkeit ist der größte Feind der Küchenspanplatte. Wer eine Arbeitsplatte selbst einbauen möchte, sollte beim Schneiden, Bohren und Versiegeln auf eine möglichst saubere Arbeit achten. Ansonsten könnte das Trägermaterial von HPL aufquillen.

Granit

Die Arbeitsplatte aus Granit gehört zu den pflegeleichtesten Naturmaterialien. Die Oberfläche ist nicht beschichtet, sondern sehr glatt poliert. Es sieht nicht nur ausgesprochen gut aus, sondern ist auch gegen Wasser sowie Säuren wie Alkohol, Essig und Säfte unempfindlich. Granitplatten sind nahezu unverwüstlich und sehr gut für den täglichen Küchengebrauch geeignet. Granit-Arbeitsplatten haben allerdings ihren Preis, jedoch lohnt sich die Investition.

Hinweise zur Pflege

  • feuchtes Tuch mit wenig Spülmittel ist zur Reinigung ausreichend
  • vermeiden Sie aggressive Reiniger oder ölhaltige Polituren
  • Fette und Fruchtsäfte sorgen bei langer Einwirkung für Flecken, diese deshalb sofort entfernen

Kunststoff

Auch Kunststoff ist immer häufiger, als Material für eine Arbeitsplatte zu finden. Der Vorteil ist in erster Linie der niedrige Preis.

Pflegetipps

  • Kunststoff ist sehr hitzeempfindlich, deshalb keine heißen Töpfe oder Pfannen auf die Arbeitsplatte stellen
  • hartnäckiger Schmutz lässt sich gut mit schäumendem Putzmittel entfernen
  • Scheuermittel sowie Nitro- oder Kunstharzverdünnungen sind für die Reinigung ungeeignet

Edelstahl

In Profiküchen ist ausschließlich Edelstahl für Arbeitsplatten im Einsatz, und das mit gutem Grund. Das Material ist robust, hygienisch, leicht zu reinigen, dekorativ und unempfindlich gegen Chemikalien. Edelstahl-Arbeitsplatten sind in der Regel nicht beschichtet und behalten somit ihre schöne strukturierte und matte Oberfläche.

Wichtig bei der Reinigung

  • Die feinen Strukturrillen der Edelstahl-Oberfläche ist ein leichtes Opfer für Schmutz und Fett. Hier helfen oftmals nur Edelstahl-Pflegesprays.
  • Für simple Verschmutzungen können Sie die Edelstahl-Oberfläche mit heißem Wasser, einem weichen Tuch und mildem Flüssigreiniger abwischen. Anschließend mit klarem Wasser nachwischen und mit einem Tuch trocken reiben.
  • Flecken und kleine Kratzer lassen sich leicht entfernen: Einfach Schlämmkreide sowie jeweils einen Esslöffel Schmierseife zu einer Paste verarbeiten. Anschließend die Paste mit einem Tuch auf die angefeuchtete Arbeitsplatte auftragen, abreiben und nachpolieren.

Holz

Ein weiteres Material, das sich hervorragend in der Küche eignet, ist Holz. Es ist robust, bei sorgfältiger Versiegelung unempfindlich gegen das feuchte Nass, Fett, Essig sowie andere Verschmutzungen und strahlt eine angenehme Wärme aus. In puncto Gebrauch und Pflege gilt es allerdings, einiges zu beachten:

  • nicht direkt auf der Arbeitsfläche arbeiten, die schützende Lackschicht wird verletzt
  • heiße Pfannen und Töpfe nicht ohne Unterlage auf die Küchenarbeitsplatte stellen
  • längeres Einwirken von Wasser vermeiden, es entstehen Flecken oder das Material verzieht sich
  • zur Reinigung eignet sich mildes Reinigungsmittel, dieses mit einem feuchten Tuch verteilen, anschließend Trockenreiben
  • Arbeitsplatten aus Massivholz regelmäßig mit Pflegeöl bearbeiten

3 Auswahlkriterien für die Arbeitsplatte

  1. Widerstandsfähigkeit: Harter Stein wie Granit ist besonders widerstandsfähig. Aus hygienischer Sicht ist es wichtig, da sich Schmutz in Kerben absetzen kann. Dies ist unter anderem bei Holz der Fall. Edelstahl ist ebenfalls zu empfehlen, Kratzer sind nur oberflächlich, Schmutz kann sich hier nicht absetzen.
  2. Fleckenbeständigkeit: Künstliche Materialien wie Kunststoff sind porenfrei und unempfindlich gegen Flecken. Anders sieht es bei Holz und Naturstein aus. Hier können Flüssigkeiten einziehen, wenn sie nicht sofort entfernt werden.
  3. Hitzebeständigkeit: Wer auf maximale Hitzebeständigkeit setzt, der kann bei Arbeitsplatten aus Edelstahl, Granit oder Marmor nichts falsch machen. Holz ist dagegen sehr empfindlich und kann sich durchaus verfärben.

Artikelbild: © AnnaIA / Shutterstock


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