Individuelle Fertighäuser: In wenigen Monaten zum Eigenheim
Es liegt wahrscheinlich an der Bezeichnung „Fertighaus“, dass viele Menschen davon ausgehen, dass diese Immobilien alle gleich aussehen. Diese Annahme war vor vielen Jahren mehr oder weniger richtig, seit dem hat sich allerdings einiges geändert. Das zuvor erwähnte Vorurteil ist weggefallen, auch wenn viele Hersteller von Fertighäusern nach wie vor noch damit zu kämpfen haben. Auch die Behauptung, dass Fertighäuser den Stein auf Stein gemauerten unterlegen sind, ist Unsinn. Fachleute haben in den vergangenen Jahren bestätigt, dass die fertigen Häuser dieselbe Qualität bieten, wie konventionell gebaute Gebäude.
Dennoch sind Fertighaus-Hersteller nicht mit der aktuellen Situation der Branche zufrieden. Der Bremsklotz ist ausgerechnet der Name. Gerade ältere Modelle sind trist und von schlechter Qualität. Sie wurden allerdings vor Jahrzehnten gebaut und sind in dieser Form heute nicht mehr zu finden. Das Imageproblem blieb allerdings bestehen: Der Bundesbürger versteht unter Fertighäusern ein Nullachtfünfzehn-Haus ohne Qualitätsanspruch. Die Kunden sehen nicht, welche Entwicklungen die Branche verzeichnet hat.
Was ist eigentlich ein Fertighaus?
Im Vergleich zum konventionellen Haus, welches auf der Baustelle in vielen Monaten errichtet wird, entsteht diese Variante in der Fabrik. Alle Bauteile, also Wände, Dachkonstruktion und so weiter, werden in der Montagehalle fertiggestellt und anschließend zur Baustelle transportiert. Dort entstehen die fertigen Häuser innerhalb von einem bis drei Tagen. Für den Innenausbau fallen weitere drei Monate an, falls sich der Fertighaushersteller darum kümmert. Nach der Fertigstellung sind die Häuser von Laien nicht von konventionellen Immobilien zu unterscheiden. Aus technischer Sicht sind diese Gebäude nicht weniger beständig als ein konventionell gebautes Haus.
Moderne Fertighäuser sind in allen vorstellbaren Ausführungen und Stilrichtungen erhältlich, von romantisch bis rustikal, als luxuriöse Villa oder sparsames Ökohaus, als Ausbauhaus für Heimwerker, die selbst Hand anlegen möchten, oder als Komplettangebot. Zahlreiche Fabrikanten bieten zusätzlich an, das Haus von ihrem eigenen Architekten den Kundenwünschen entsprechend anzupassen.
Optimaler Wärmeschutz
Im Vergleich zur konventionellen Bauweise bietet die Holzrahmenbauweise einen deutlichen Vorteil bei der Wärmedämmung. Bei gleicher Dichte erreichen die Holzwände bessere Werte als gemauerte. Hinzu kommt moderne Technologie im Hausinneren zum Einsatz: Die Heizungs- und Belüftungstechnik hilft Bauherren, viele Kilowattstunden zu sparen. Das Niedrigenergiehaus, welches heute Gesetz ist, gehört in der Fertighausbranche längst zum Standard. Der Trend geht mittlerweile zum Drei-Liter-Haus: Diese Bauweise soll mit nur drei Liter Heizöl im Jahr pro Quadratmeter Wohnfläche auskommen. Angesichts steigender Energiepreise ist die Wahl dieser Bauweise eine Überlegung wert.
Zusammenfassung: Das spricht für das Fertighaus
Abschließend fassen wir die Vorteile dieser Bauart noch einmal zusammen:
- Individuelle Gestaltung: Aufgrund der günstigeren Statik bietet das Fertighaus größere Freiheiten in der räumlichen Gestaltung als Massivbauten.
- Kurze Bauzeit: In nur wenigen Tagen steht das Haus bereits, der Einzug ist nach dem Innenausbau in wenigen Monaten möglich.
- Gute Wärmedämmung: Dämmmaterial in Verbindung mit Holz isoliert besser als Beton oder Stein. Deshalb sind diese Häuser sehr energiesparend.
- Trockene Bauweise: Dank der Vorproduktion in der Fabrik müssen Bauherren nicht mehr „Trockenwohnen“.
- Referenzhäuser: Jeder Hersteller bietet Häuser in der Nähe, die sich Interessierte ansehen können. Zusätzlich gibt es große Dauerausstellungen im ganzen Bundesgebiet.
- Unterstützung bei Bauvorbereitung: Auf Wunsch beraten die Unternehmen ihre Auftraggeber bereits vor der Bauphase und helfen ihnen, ein geeignetes Grundstück zu finden, sowie bei der Baufinanzierung.
- Ein Unternehmen: Auf der konventionellen Baustelle tummeln sich häufig unterschiedliche Firmen verschiedener Gewerke. All diese Menschen müssen die Bauherren koordinieren. Bei Fertighaus-Anbietern gibt es nur einen Ansprechpartner und Koordinator.
- Festpreis: Klienten vereinbaren mit den Herstellern in einem Vertrag, welche Leistungen im Preis enthalten sind. Dieser Festpreis ist dann auch gültig, Aufschläge können bei soliden Verträgen nicht anfallen.
- Kundendienst: In den ersten Jahren profitieren die Abnehmer in der Regel von einem kostenlosen Kundendienst, bei dem der Anbieter seine Kunden auf Wunsch berät.
- Einzigartigkeit: Das Vorurteil, dass das Fertighaus von der Stange läuft, ist nicht mehr aktuell. Jedes dieser Häuser kann die Wünsche der Kunden nach einem modularen Aufbau individuell erfüllen.
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