Welche Kosten und Preise fallen für eine Betondecke pro m² an?
Benötigt man eine Geschossdecke, dann wird diese meist aus Beton hergestellt. Bauherren fragen sich nicht zu Unrecht mit welchen Kosten man für eine solche Betondecke pro m² rechnen muss.
Betondecken werden meist in Kubikmeter und nicht in Quadratmeter berechnet.
Mit welchen Kosten muss man bei einer Betondecke pro m² rechnen?
Posten | Preis |
---|---|
Materialkosten für den Beton (Kubikmeter Beton = 135 Euro) | 8.100 Euro |
Bewehrung mit Baustahl pro Kubikmeter 15 Euro | 900 Euro |
Arbeitskosten für gießen, betonieren, spachteln und glätten | 1.200 Euro |
Gesamtkosten | 10.200 Euro |
Aufgrund der unterschiedlichen Statik können die Kosten für eine Betondecke pro Quadratmeter deutlich unterschiedlich ausfallen. Je nach Deckenkonstruktion können auch der Arbeitsaufwand und somit die Arbeitskosten unterschiedlich hoch ausfallen. Dies führt zu deutlichen Preisunterschieden bei den Gesamtkosten.
In einem Einfamilienhaus wird eine Betondecke eingezogen. Zur Verwendung kommt Stahlbeton. Für die gesamte Deckenkonstruktion wird rund 60 Kubikmeter Beton benötigt.
Bei anderen Häusern können im Vergleich mit diesem Preisbeispiel die Kosten für die Betondecke deutlich anders ausfallen. Bei dem Preisbeispiel handelt es sich lediglich um einen Richtwert.
Meist ist eine Filigrandecke mit Aufbeton deutlich günstiger als die klassische Betondecke. Daher sollte man sich im Vorfeld unbedingt nach den Kosten für eine Halbfertigbaudecke erkundigen.
Welche Kostenfaktoren beeinflussen den Preis für die Betondecke?
Zunächst muss man einmal von der Statik und den Anforderungen der Decke bzw. Betonfläche ausgehen. Die Deckenanforderungen sowie die Gegebenheiten auf der Baustelle bestimmen nicht nur die benötigten Materialien, sondern auch die Art der Ausführung.
- Art des Betons
- Festigkeit des Betons
- Art und Menge der Bewehrung mit Baustahlmatten
- Arbeitsaufwand
In China wurde offenbar eine neue Betonart entwickelt, mit der künftig Überschwemmungen infolge von starken… https://t.co/JbAmyI0ZqR
— Contra Magazin (@contra_magazin) July 12, 2017
Diese vier Faktoren bestimmen in erster Linie den Preis für die Arbeiten der Betondecken. Weitere Kostenfaktoren gibt es kaum. Jedoch kann in einigen Fällen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oder der gewünschten Anforderungen der Preis pro Quadratmeter Betondecke deutlich höher liegen. Dies gilt insbesondere bei besonders großen Decken, die extra hergestellt werden müssen oder bei Decken, die hohen auftretenden Deckenlasten standhalten müssen.
Grundlegendes Wissen zu einer Betondecke
Selbst als versierter Heimwerker kennt man sich mit Betondecken nicht zwingend aus. Was also genau versteht man unter einer Betondecke? Nahezu jede Geschossdecke besteht aus Beton, denn die gesamte Gebäudelast ruht auf solch einer Betondecke. Dies bedeutet, dass die Betondecke über eine hohe Festigkeit sowie eine berechenbare Statik verfügen muss. Solche Betondecken können aus den verschiedensten Betonarten hergestellt werden.
- Beton
- Stahlbeton – diese Variante wird am häufigsten verwendet
- Spannbeton
Des Weiteren gibt es eine Reihe von Ausführungen und Bauweisen
- Flachdecken
- Elementdecken
- Filigrandecken
- Fertigdecken oft aus Spannbeton
- Relativ selten Hohldielen-Decken
Bei einer Betondecke handelt es sich also um eine Massivdecke (Ortbeton) die einen Raum in horizontaler Ebene abschließt. Jedoch erfüllt die klassische Massivdecke (Ortbeton) allein nicht die Anforderungen an Schallschutz oder Wärmedämmung.
Die klassische Decke kann auch zu einer multifunktionalen Betondecke erweitert werden. Dies ist natürlich entsprechend teuer, denn dabei wird der Beton nicht nur zum Tragen der statischen Last eingesetzt, sondern dient auch gleichzeitig als Energiespeicher (Wärmedämmung). Solche multifunktionalen Betondecken werden dann meist als sogenannte Sandwich-Decke gebaut. Dies bedeutet, dass in jeder der drei Ebenen des sogenannten Sandwiches bestimmte Leitungen an bestimmten Positionen zur Verlegung kommen. Dementsprechend verteilt sich die Wärme innerhalb der freien Flächen des Sandwiches und strahlt dabei gleichmäßig in den Raum ab. Dies führt auf der einen Seite zu einer hohen Behaglichkeit und auf der anderen Seite zu einer deutlichen Energieeinsparung.
Solche Decken sind natürlich deutlich aufgrund der vielfältigen Betonarbeiten teurer als herkömmliche Betondecken oder Stahlbetondecken.
Welche Betonart wird in der Regel für die Betondecke verwendet?
Bei der Betonart geht es in erster Linie um die Festigkeit, also die Betonklasse. Aus diesem Grund ist auch der Beton einer der Haupt-Kostenfaktoren bei der Erstellung einer Betondecke.
Auf vielen Baustellen wird Standard-Beton der Betonklasse C25/30 (285 kg Zement mit 1.900 kg Zuschlägen und ca. 200 Liter Wasser) verwendet. Für die meisten Betondecken ist dieser Beton vollkommen ausreichend. Pro Kubikmeter muss man für diesen Beton mit Preisen um 135 Euro rechnen.
Mit steigender Beton-Festigkeit – also einem Beton der Betonklasse C30/37 zahlt man meist schon rund 150 Euro pro Kubikmeter.
feucht ❓Kondenswasser am Fenster und Feuchteflecken an der Wand
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⚠️ Kondensatbildung an Betondecke nach einbringen eines Estrich#bautrockner #verleih #kempten #allgäu #estrich #luftbehandlung pic.twitter.com/nMGpTrB8PD— Bautrockner Kempten (@BautrocknerK) February 7, 2019
Die höchste Betonklasse, die für Betondecken verwendet wird, ist die Betonklasse C35/45. Hierzu werden häufig Spezial-Betone mit besonderer Festigkeit eingesetzt, sodass die Preise hier variieren können. In der Regel liegen diese aber deutlich über den Preisen für Standard-Beton der Klasse C25/30.
Auf die Statik haben die Stützweiten der Decken einen großen Einfluss. Sind hohe Stützweiten vonnöten oder ist eine hohe Deckenlast vorhanden, muss man immer von deutlich höheren Kosten ausgehen.
Je nach eigenen Wünschen kann für die Betondecke auch Sichtbeton verwendet werden, denn dieser muss im Anschluss nicht verputzt werden.
Trifft man auf den Begriff Sauberkeitsschicht, handelt es sich immer um einen Unterbeton mit einer niedrigen Festigkeit – zumeist Betonklasse c8/10 (PDF).
Welchen Einfluss hat die Bewehrung auf die Kosten der Betondecke?
Der Kostenfaktor für die Bewehrung ist sehr gering. Da der Preis für Baustahl immer wieder schwankt, muss man mit einem Kostenanteil von 5 bis 10 % für die Bewehrung an den Gesamtkosten der Betondecke ausgehen. Hier wird klar, dass der Stahlpreis kein wichtiger Kostenfaktor für die Betondecke darstellt.
Zu großen Unterschieden kann es jedoch bei der Art der Bewehrung kommen. Je nachdem was die Statik vorschreibt, kann die Bewehrung sehr umfassend ausfallen und dabei viel Material benötigen. Es gibt aber auch die Betondecken, in denen kaum Bewehrungsmaterial zu finden ist.
Stabstähle und Baustahlmatten bekommt man im Schnitt für 1,50 bis 2,00 Euro pro Kilogramm. Je nachdem wie viel Stabstähle oder Baumatten zum Einbau kommen, ändert sich der Gesamtpreis für die Betondecke.
Wie hoch sind die Kosten für die Schalung?
Die Schalung verursacht in erster Linie Arbeitskosten und weniger Materialkosten. Möchte man die Kosten für die Schalung aus den Gesamtkosten für die Betondecke herausrechnen, muss man zuerst wissen, ob es sich um eine Randschalung oder um eine Horizontalschalung handelt. Die Randschalung schlägt meist mit 60 bis 70 Euro pro Quadratmeter Schalungsfläche zu Buche, da sie deutlich aufwendiger in der Ausführung ist. Bei der weniger aufwendigen horizontalen Schalung muss man mit Preisen von 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Wieso richtet sich der Arbeitsaufwand nach der Deckenart und den örtlichen Gegebenheiten?
Je nach Baufirma sind hier die Preise sehr unterschiedlich, denn kaum eine Firma rechnet mit den gleichen Stundensätzen wie ein anderes Unternehmen oder ein anderer Handwerker. Je nach Baustelle kann sich der Aufwand für den Deckeneinbau als sehr unterschiedlich darstellen. Somit kann man also die Arbeitskosten kaum miteinander vergleichen.
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Tragfähige Betondecken für Balkone
Eine bestehende Betondecke kann man durch nachträgliche Bewehrungsanschlüsse zu einem Balkon aus einer freitragenden Kragplatte umgestalten.
Geld sparen bei Betondecke in Eigenleistung?
Eine Betondecke muss eine ausgewogene Statik besitzen, weshalb man immer eine fachkundige Beratung durch einen Statiker mit einplanen muss. Des Weiteren sollte man bei einer Betondecke in Eigenleistung immer zu Fertigteilen greifen, da diese mehr Sicherheit bieten. Möchte man Geld sparen durch Eigenleistung bei der Betondecke muss man nicht nur seine eigene Arbeitskraft einbringen, sondern auch neben den Baustoffen Hilfsmittel wie zum Beispiel eine Pumpe oder andere Bauteile einplanen.
Besteht eine Betondecke aus mehreren Deckenplatten, dann muss man die Fugen spachteln.
Zusammenfassung
Betondecken grenzen einen Raum in horizontaler Ebene ab. Sie erfüllen allein jedoch nicht die Anforderungen an Schallschutz oder Wärmedämmung. Die Preise für eine Betondecke sind nicht pauschal zu benennen, denn dafür spielen zu viele Kostenfaktoren eine Rolle.
Artikelbild: Karel Pesorna / Bigstock.com