Neue Pläne für das Huthmacher-Haus

Neue Pläne für das Huthmacher-Haus

Viele Menschen erblicken zuerst das Huthmacher-Haus, sobald sie den Bahnhof Zoo verlassen. Das Wohnhaus am Hardenbergplatz wurde in der Nachkriegszeit zwischen 1955 und 1957 als Element des mittlerweile denkmalgeschützten „Zentrums am Zoo“ gebaut. Auch das Kino Zoo-Palast und das Bikini Berlin gehören dazu. Der Hamburger Investor „Newport Holding“ hat nun neue Pläne für das Hutmacher-Haus: Es soll abgerissen und durch einen 95 Meter hohen Neubau ersetzt werden. Das neue Bürogebäude soll unter anderem Folgendes beherbergen:

  • eine Fahrrad-Tiefgarage
  • diverse Gastronomie-Betriebe
  • zwei Aussichtsplattformen – jeweils in 37 und 80 Metern Höhe

Zudem ist geplant, das Gebäude mithilfe von Wind- und Solarenergie zu versorgen. Diese Pläne will der Bauherr gemeinsam mit E2A-Architekten aus Zürich umsetzen.

Die neuen Pläne stoßen nicht nur auf Begeisterung

Für die Neubaupläne, die im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vorgestellt wurden, hagelte es aber auch Kritik. Insbesondere die Linke-Fraktion zweifelt an, dass die Entwürfe durchführbar sind. Der Neubau sei schließlich nicht nur höher als das aktuelle Hutmacher-Haus, sondern mit 22 Metern auch deutlich breiter. Für die Realisierung sei es erforderlich, öffentliche Grundstücke im Bezirk zu privatisieren. Auch der Denkmalschutz des Gebäudes müsse umgangen werden.

Niklas Schenker, der Sprecher für Stadtentwicklung, erklärte im Anschluss an die Sitzung, dass die Abriss- und Neubaupläne des Huthmacher-Hauses vor allem aus wirtschaftlichen Interessen des Investors hervorgingen. Die Pläne hätten nichts damit zu tun, dass das Gebäude nicht sanierbar sei. Nun bleibe die Frage zu klären, ob der Bezirk durch die Ausdehnung teurer Büroflächen einen Mehrwert bekomme und welche sozialen Folgen das neue Gebäude mit sich bringe. Er stelle sich unter der zuvor angekündigten öffentlichen Nutzung eher Flächen für soziale Träger und die kulturelle Verwendung vor.

Das Huthmacher-Haus steht unter Denkmalschutz

Es wurde schon mehrmals darüber diskutiert, das Gebäude abzureißen. Alle Pläne scheiterten aber bisher am Widerstand des Landesdenkmalamts. Trotzdem ist die Genehmigung des Abrisses nicht völlig unvorstellbar. Denn: Schon als das Bikini-Haus saniert wurde, kam es zu einem Eingriff in das Denkmal. Eine Sanierung des Huthmacher-Hauses kommt für die Eigentümer nicht in Frage. Allerdings besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf, weil das Gebäude schon jetzt nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen genügt.

So fehlt beispielsweise ein zweiter Rettungsweg. Bis spätestens Ende 2020 müssen die Mieter daher die Büros und Wohnungen räumen. Falls der Bezirk und das Denkmalamt ihr Okay für die neuen Pläne geben, könnte das geplante „Nullenergiehaus“ schon im Jahr 2024 nach einer dreijährigen Bauzeit eröffnen. Die Kosten für Abriss und Ersatzbau werden auf 250 Millionen Euro geschätzt.

Zusammenfassung

Wenn es nach einem Hamburger Investor geht, soll das Huthmacher-Haus in Berlin abgerissen und durch ein neues Bürogebäude ersetzt werden. Für diesen Entwurf gab es aber viel Kritik von der Linke-Fraktion und vom Sprecher für Stadtentwicklung. Allerdings besteht Handlungsbedarf, denn das Haus entspricht nicht mehr den aktuellen Sicherheitsanforderungen.

Artikelbild: Aleksandar Todorovic / Bigstock.com


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