Rohrdurchmesser: Alles rund um die verschiedenen Größen
Ob Heizungsrohr, Abwasserrohr oder für die Weiterleitung von Gas – Hausbesitzer begegnen Rohre überall in Eigenheim. Vor allem beim Hausbau, bei der Modernisierung oder dem Austausch von Geräten hantiert so mancher Heimwerker mit den unterschiedlichsten Rohren. Worauf es dabei am meisten ankommt, ist vor allem der Rohrdurchmesser! Welche existieren und welcher Durchmesser wo gebraucht wird, erklären die folgenden Zeilen.
Rohre in allen Variationen: Der Durchmesser ist der wichtigste Faktor
Sie sind in den meisten Fällen kreisrund, steif und finden sich im gesamten Haus: Rohre werden für den Transport von Flüssigkeiten, Gase und Festkörper überall gebraucht. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Modelle. Sie können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein – dazu gehören unter anderem Stahl, Kunststoff, Kupfer-Messing, Nickel, Aluminium und Gusseisen. Aber auch ihr Querschnitt ist unterschiedlich – so gibt es nicht nur runde, sondern auch viereckige Rohre. Weitere Kriterien sind die Druckstufe und die Oberflächengüte.
Doch das wichtigste Unterscheidungsmerkmal von Rohren ist der Durchmesser (auch mit DN oft abgekürzt). Denn diese Größe entscheidet über Einsatzort und -möglichkeit. Der Durchmesser beschreibt die Nennweite des Rohres. Doch auch hier gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied. Je nach Stärke des Materials, aus dem das Rohr gefertigt ist, können zwei unterschiedliche Rohrdurchmesser gemessen werden: der Außendurchmesser und der Innendurchmesser. Nur Letzterer verändert sich nicht durch die Materialdicke.
Der Innenrohrdurchmesser entspricht deswegen dem sogenannten DN-Wert. Ein weiterer Wert ist der Dicke der Wände von Rohren. Diese Kriterien werden häufig in Millimetern angegeben.
Wer nichts mit Heimwerkern am Hut hat, aber das Rätseln liebt, der begegnet dem Rohrdurchmesser auch im Kreuzworträtsel. Denn hier wird häufig nach dieser Größe gefragt. Wird der Rohrdurchmesser mit sieben Buchstaben im Kreuzworträtsel gesucht, ist die Lösung das Kaliber. Der Rohrdurchmesser mit neun Buchstaben kann im Kreuzworträtsel Nennweite sein.
Beispiele von verschiedenen Rohren und ihren Durchmessern
Es gibt unzählige Rohre, die beispielsweise beim Hausbau gebraucht werden. Wollen Sie eine Fußbodenheizung einbauen? Sanieren Sie das Bad oder errichten dies komplett neu? Oder wird die Heizungsanlage verlegt? In alle diesen Fällen sind Bauherren mit Rohren konfrontiert. Folgend stellen wir einige Rohrarten und Rohrdurchmesser vor.
Das Kanalgrundrohr
Das Rohr, dass das Abwasser zur Kanalisation leitet, wird Kanalgrundrohr genannt. Dieses Rohr findet sich in jedem Haus. Es wird zumeist auf dem Grundstück verlegt, darf aber nicht unter dem Haus entlang führen, da es nicht genügend hitzebeständig ist. Beim Durchmesser sind die Nennweite des Kanalgrundrohrs und der tatsächliche Innendurchmesser jedoch nicht übereinstimmend und werden mit mehreren Daten angegeben. Folgende Liste zeigt typische Rohrdurchmesser beim Kanalgrundrohr:
- DN 110 – innen 104 mm – Wandstärke 3 mm
- DN 125 – innen 118 mm – Wandstärke 3,5 mm
- DN 160 – innen 152 mm – Wandstärke 4 mm
- DN 200 – innen 190 mm – Wandstärke 5 mm
- DN 250 – innen 237 mm – Wandstärke 6,5 mm
- DN 315 – innen 299 mm – Wandstärke 8 mm
- DN 400 – innen 379 mm – Wandstärke 10,5 mm
- DN 500 – innen 476 mm – Wandstärke 12 mm
- DN 600 – innen 599 mm – Wandstärke 15,5 mm
Das Hochtemperatur-Rohr (HT-Rohr)
Im Gegensatz zum Kanalgrundrohr verträgt das Hochtemperatur-Rohr auch große Hitze und Säure. Dieses Rohr wird ebenfalls zur Abwasserentsorgung eingesetzt, darf aber auch unter dem Haus verlegt werden. Für den Eigenheimbereich wird hier oft ein Rohrdurchmesser zwischen 50 und 110 Millimeter verwendet. Aber es gibt auch kleinere und größere Rohrdurchmesser, wie beispielsweise das Hochtemperatur-Rohr mit 32 Millimeter, 110 und 160 Millimeter.
Das PVC- oder auch PE-Rohr
Dieses Rohr ist ein Oberbegriff für verschiedene Rohre. Sie sind aus Polyethylen gefertigt und werden allgemein in der Gas-, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung eingesetzt. In manchen Fällen werden diese Rohre nicht in Millimeter, sondern in Zoll angegeben. Die fünf häufigsten Rohrdurchmesser sind hier:
- 20 mm – ½ Zoll
- 25 mm – ¾ Zoll
- 32 mm – 1 Zoll
- 40 mm – 1 ¼ Zoll
- 50 mm – 1 ½ Zoll
Das Stahlrohr
Diese Rohrart ist vor allem stabil und schlank. Sie werden oft als Leitungsrohre eingesetzt – als Wasserleiter. Das Material macht hier aber eine Verzinkungen oder Rostschutzbehandlung vor der Verlegung notwendig. Im Hausbereich finden sie sich oft mit besonders dünnem Durchmesser, wie beispielsweise folgende Rohrdurchmesser:
- 10,2 mm
- 19 mm
- 25 mm
- 38 mm
- 57 mm
- 70 mm
Bei Stahlrohren existieren weit aus mehr Rohrdurchmesser, größere Formate sind beispielsweise 127, 273 oder 610 Millimeter. Es sind nicht immer runde Zahlen, wie in den hier aufgeführten, sondern deutlich detaillierter im Mikrometerbereich.
Das Vierkantrohr
Eine besondere Form ist das Vierkantrohr, denn dieses kann quadratisch oder nur rechteckig sein. Solch ein Rohr findet sich oft im Möbelbau oder in anderen praktischen Lösungen beispielsweise im Bad. Auch bei diesen Rohrformen wird mit dem Rohrdurchmesser als Größe gearbeitet. Typisch Durchmesser für ein quadratisches Vierkantrohr sind beispielsweise 15, 20, 35, 50, 70, 90 oder 100 Millimeter.
Der optimale Rohrdurchmesser und das wichtige Gefälle
Nicht selten steht der Bauherr vor der wichtigen Frage: Welcher Rohrdurchmesser ist der Richtige? So mancher Eintrag in Heimwerker-Foren Forum beschäftigt sich genau mit dieser Frage. Hier gibt es jedoch keine pauschale Lösung, denn das ist von Vorhaben, Transportmittel und Einsatzgebiet abhängig.
Bei der Pumpenwarmwasserheizung richtet sich die Suche nach dem optimalen Rohrdurchmesser vor allem nach kostengünstigen Bedingungen und dessen Verteilung im Gebäude. Hier ist die Lösung oft mit einem geringen Rohrdurchmesser realisiert – jedoch dürfen sie nicht zu klein sein, da sie dann unangenehmen Strömungsgeräusche verursachen. Für Trink- und Brauchwasser gibt es wieder andere Empfehlungen ebenso wie für Rohre, die Gas transportieren. Wer sich hier nicht auskennt, sollte einen erfahrenen Gas-Wasser-Heizungs-Installateur zurate ziehen. Komplizierte Berechnungsformeln und Vorschriften lassen hier den Laien oft nicht allein durchblicken.
Für jedes Rohr, jeden Durchmesser und jeden Verwendungszweck ist zudem noch eine weitere Größe besonders wichtig: das vorgeschriebene Gefälle. Dieses ist an Rohrart und Rohrdurchmesser angepasst. So sollte auch bei der Suche nach dem optimalen Rohrdurchmesser zunächst geprüft werden, ob das dazugehörige Gefälle überhaupt eingehalten werden kann. Denn wenn ein HT-Rohr beispielsweise mit dem falschen Gefälle unterm Haus verlegt wird, kann das zu einem Rohrbruch führen. Neben dem Schaden in der Wohnung wird bei solchen Lösungen auch die Hilfe von der Versicherung fraglich.
Zusammenfassung:
Je nach Material, Verwendung und Einsatzbereich kommt es im Hausbau oft auf den Rohrdurchmesser an. Dieser entspricht in vielen Fällen dem Innendurchmesser eines Rohres. An ihn gekoppelt ist das Gefälle, in dem ein Rohr verlegt werden muss.
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