Fließestrich-Kosten: So preiswert wird Ihr Bodenbelag
Im Baufachhandel herrscht die Qual der Wahl: selten gab es so schöne Bodenbeläge wie heute, und das Sortiment an schönem Parkett, Marmor, Fliesen oder Laminat ist schier unüberschaubar geworden. Bei dieser Auswahl kann man sich schwer entscheiden, ob das Wohnzimmer nun in Marmor, oder mit neuem Laminat, das täuschend echt aussieht wie edles Parkett, erstrahlen soll, und man weiß, wie viel durch die neue Optik an Wohnqualität gewonnen werden kann.
Doch vor dem Verlegen eines Fußbodenbelags ist in der Regel ein Estrich aufzutragen, da der Untergrund der meisten Flächen im Haus zu wellig, uneben und auch zu wenig wärmeisolierend ist, um das geschätzte Oberflächen-Glanzstück gleich darauf anzubringen.
Aktuelle Preistabelle: Was kostet Fließestrich?
Kosten-Übersicht für die Verlegung von Fließestrich
Material | Kosten |
---|---|
Fließestrich Material und Verlegung | 14,00 – 22,00 Euro |
Fließestrichnetz | 2,50 – 4,00 Euro |
Anschleifen | 1,50 – 3,00 Euro |
Durchschnittliche Gesamtkosten pro m² | 18,00 – 29,00 Euro |
Fließestrich kostet heute im Fachhandel zwischen 14-22 €/m² je nach Hersteller und Qualität, und ist somit etwas weniger preiswert als die Verbauung von Zement, die im Preis noch niedriger ist, doch mitunter kann der Preis in der Praxis sogar unter das Niveau von Zement gesenkt werden. Wie das geht?
Ganz einfach, Zeit spart Kosten: da der Einbau von Fließestrich zeitökonomisch ist und auch große Flächen gleichzeitig damit bedeckt werden können, statt wie bei Zement-Estrich Schritt für Schritt vorgehen zu müssen, spart man Kosten bei den Handwerkern, deren persönlicher Stundenaufwand bekanntlich mit das Teuerste ist an der ganzen Rechnung. Insofern kann sich – gerade bei größeren Flächen mit mehr Quadratmeters – der Einbau von Fließestrich lohnen, da hier effektiv Kosten gespart werden. Die weiteren, materialüblichen Vorteile von Fließestrich wie schnelle Trocknung auch großer Räume kommen zusätzlich als Pluspunkt hinzu.
Worauf Sie bei Fließestrich immer achten müssen, ist die Qualität der Unterkonstruktion, denn die muss tadellos sein, damit der Stoff richtig haftet, trocknet und seine besten Eigenschaften im Gebrauch entfalten kann. Die Unterkonstruktion auf dem Boden ist etwas aufwändiger als beim Zementestrich, dafür geht das Verlegen aber auch insgesamt schneller, so dass sich die Investition an Zeit zur Vorbereitung durchaus lohnt. Man kann als Faustregel nennen: was Sie beim Aufbau der Untergrundkonstruktion für den Fließestrich investieren, sparen Sie beim späteren Verlegen des Stoffes.
Denken Sie bitte auch daran, dass meist ein Fließestrichnetz hinzukommt, das mit 2,50 – 4 Euro zu Buche schlägt. Auch wenn Fließestrich aus Calciumsulfat generell selbstnivellierend ist, lohnt sich zudem ein Abschleifen am Schluss: Profis raten, dass man die zusätzlichen Euro vom Verlegen in das abschließende, professionelle Abschleifen der Böden investieren sollte.
Viele Handwerker meinen, das zeitaufwändige Abschleifen der Böden könne man sich bei dem praktischen, modernen Material Fließestrich ganz sparen. Das stimmt aber so nicht, denn optisch angenehmer ist stets eine Oberfläche, der buchstäblich der letzte Schliff gegeben wurde, und das Verlegen von Fußbodenbelägen fällt auch leichter.
Trockenestrich oder Fließestrich?
Nun stellt sich dem Bauherrn die Frage, ob er Trockenestrich verlegen soll oder Fließestrich, was eine Grundsatzentscheidung ist, bei der die Eigenschaften des Hauses und die erwünschten Qualitäten miteinbezogen werden müssen.
Fließestrich hat gegenüber dem Trockenestrich den großen Vorteil, dass er sich leicht auftragen lässt, weil ihm ein Bindemittel eigegeben ist, das ihn flüssig und selbstnivellierend macht, das heißt, er gleicht kleine Unebenheiten am Boden von selbst aus, was beim Trockenestrich so nicht der Fall ist und zusätzlichen Arbeitsaufwand kreiert. Die Zeiten, als das Wort „Estrich“ stereotyp Zementestrich bedeutete, sind übrigens vorbei – heute wird der moderne Fließestrich aus Anhydrit populärer als das bekannte Produkt aus Zementmischungen. Er ist etwas teurer als Zementestrich, hat dafür aber den Vorteil einer schnelleren Trocknung ist insofern optimal geeignet für alle, die schnell zu einem begehbaren Boden kommen wollen, ohne tagelang auf die Trocknung und Weiterverarbeitung zu warten.
Denn dieser Fließestrich ist chemisch gesehen eine Mischung mit Anhydrit oder Calciumsulfat inklusive einem Bindemittel zum Verflüssigen: Stoffe, die eine schnelle Trocknung der Oberfläche bedingen und gut auf verschiedenem Untergrund haften, was sie für den professionellen modernen Bodenüberzug prädestinieren. Welche Vorteile der neue Fließestrich noch bietet, und welche Kosten damit verbunden sind und weshalb sich diese dennoch lohnen, wenn man das Gesamtprojekt betrachtet, erfahren Sie in der folgenden Übersicht.
Der moderne und handelsübliche Fließestrich aus Calciumsulfat hat einen zusätzlichen Vorteil zum Anhydrid-Estrich: er gilt in den Fachkreisen als maximal „selbstnivellierend“. Das heißt, er gleicht Unebenheiten beim Untergrund nach dem Auftragen von selbst aus und verteilt sich so ebenmäßig über die gesamte Fläche, dass manuelle Nachbesserungen nicht mehr nötig sind.
Wie berechnen sich die Kosten beim Fließestrich? Ein Rechenbeispiel
Material-Kosten sind stets abhängig vom Verbrauch, und der Verbrauch des Estrichs berechnet sich primär aus der Höhe des Auftrags in Verbindung mit der Quadratmeter-Anzahl der Fläche Untergrund, die überzogen werden soll, und die natürlich beim Keller oder Fundament des Hauses höher ist als beim einzelnen Zimmer. Im Regelfall rechnen wir einen 40 Millimeter dicken Auftrag beim Estrich und kommen somit auf Kosten von 4 cm Material hochgerechnet auf die Quadratmeter der Fläche.
Ein Rechenbeispiel: für einen Keller mit 100 Quadratmeter Fläche wird ein Auftrag von 100×4 cm (400 cm) Estrich benötigt, und die entsprechenden konkreten Preise kann man beim Kauf der Produkte schnell herleiten. Wir berechnen also 4 cm Schichtdicke des Estrichs bei 100 m² und nehmen die Kosten der durchschnittlichen € des Stoffes multipliziert mit der Fläche als Anhaltspunkt für einen Kostenvoranschlag. Allerdings gibt es individuell unterschiedliche Höhen für das Verlegen von Estrich, die sich natürlich aus der durchschnittlichen Dicke der Rohe herleiten, die überdeckt werden müssen.
Wenn Sie zum Beispiel eine Fußbodenheizung mit Fließestrich überziehen wollen, gibt es bestimmte Richtwerte für die Höhe des Belags, der die Rohre überdecken muss – die sogenannte Überdeckungshöhe, die von Hersteller zu Hersteller schwanken kann. Insofern lassen Sie die konkrete Höhe des Materials am besten von einem Profi ausrechnen oder fragen Ihren Haustechniker, welcher Bedarf an Füllhöhe oberhalb der Rohre beim jeweiligen Produkt angemessen ist, damit die Wärmeisolierung und Stabilität der Konstruktion gewährleistet ist.
Wenn eine Heizung zur Dämmung mit Estrich überdeckt wird, spricht man übrigens korrekt von Heizestrich. Zum spannenden Thema: „Fließestrich und Fußbodenheizung“ und warum diese Kombination Ihnen effektiv hilft, jetzt und in Zukunft erhebliche Kosten im Haushalt zu sparen, erfahren Sie im folgenden Absatz mehr.
Trotz höherer Kosten beim Verlegen kann man beim Fließestrich langfristig sparen: Energie-Kosten bleiben niedrig
Fließestrich aus Anhydrit ist, wie gesagt, in der Anschaffung und daher beim Erstauftrag etwas teurer als Estrich aus Zement (Sand, Bindemittel und Wasser), doch seine positiven Eigenschaften beim Hausbau oder bei der raschen Trocknung von Keller und Boden machen diesen Preis-Unterschied schnell wieder wett, so dass sich die Investition sicherlich lohnt. Denn herkömmlicher Estrich aus Zement trocknet erst nach ungefähr drei Tagen aus, und erfahrungsgemäß kann man erst nach dreißig Tagen den Boden weiter bearbeiten, also zum Beispiel mit dem Fußbodenbelag seiner Wahl belegen, da es vorher noch Feuchtigkeit geben kann, die vermieden werden muss.
Fließestrich aus Anhydrit trocknet wesentlich schneller, denn schon nach sieben bis zehn Tagen kann man ihn gefahrlos betreten und auch die Bearbeitung der Oberfläche weiter vorantreiben, sei es nun das professionelle Abschleifen der Böden und/ oder das Verlegen von Fliesen oder Laminat darauf, so dass ein wohnlicher Eindruck entsteht, der nichtlange auf sich warten lässt. Eine weitere Eigenschaft ist nicht zu verkennen: Fließestrich ist ein hochgradig wärmedämmender Stoff und ist daher besonders in Verbindung mit den immer beliebter werdenden Fußbodenheizungen bestens geeignet, die Wärme-Isolierung Ihres Hauses optimal zu gestalten und als Heizestrich zur Dämmung Ihres Hauses beizutragen.
Denn immer mehr Haushalte in Deutschland verfügen über eine Fußbodenheizung und da ist es anzuraten, diese wertvolle Wärmequelle im Boden mit einem wärmedämmenden Estrich zu verbinden, um die gute Temperatur zu speichern und Energie-Kosten sparen zu helfen. Denn Fließestrich ist eine sinnvolle Investition nicht nur in die wärmetechnische Isolierung Ihres Hauses, sondern hilft auch in den Folgejahren, die jährlichen Kosten für Energie niedrig zu halten, da keine Wärme unnütz verpuffen kann. Somit ist, gerade in unseren Zeiten von stetig steigenden Kosten für Strom und Gas, ein Bodenbelag aus Fließestrich eine gute Idee, um den Verbrauch des Haushalts an Energie gering zu halten und auch in Zukunft eine überschaubare Rechnung zu ermöglichen.
Zusammenfassung
Der moderne Fließestrich ist eine zeitökonomische und in vielen praktischen Bereichen gangbare Alternative zum bekannten Zementestrich: Fließestrich trocknet schneller und ist sehr einfach zu verlegen, auch für den Laien-Handwerker, und Estriche aus Calciumsulfat sind zudem selbstnivellierend, gleichen also kleine Unebenheiten auf dem Boden von selbst aus, was eine weitere erhebliche Ersparnis von Zeit und Aufwand darstellt. Die Dämmung von Wärme durch das Verlegen dieses hochmodernen Estrichs ist ebenfalls sehr gut, da Fließestrich ein äußerst wärmedämmender Stoff ist und dadurch dazu beiträgt, die Kosten für Energie überschaubar zu halten.
Die Ausgaben für die professionelle Verlegung von Fließestrich durch den Fachmann inklusive Unterkonstruktion sind zwar durchschnittlich etwas höher als beim Zementestrich, doch die vielen Vorteile dieses Materials rechnen sich dennoch sehr, nicht nur für eilige Bauherren, die ihre Zimmer schnell bezugsfertig haben wollen, sondern auch für kühle Rechner. Diese kommen hier durchaus auf eine vorteilhafte Rechnung, denn bei großen Flächen kann der moderne Fließestrich sogar günstiger kommen als sein bewährter Vorgänger aus Zement, weil durch die rasche und unkomplizierte Verlegung sogar effektiv an den Kosten für die Zeit von Handwerkern gespart werden kann.
Artikelbild: brizmaker / Bigstock.com
Beim Estrich fängt wohl das ganze an! Mein Cousin baut gerade sein erstes Haus und muss sich auch erkundigen was für seinen Boden die richtige Wahl ist. Ich werde ihm diesen Artikel zeigen damit er weiß wie preiswert sein Bodenbelag sein kann! Vielen Dank für die Tipps!