Hausgutachter-Kosten – So teuer ist die Bewertung von Immobilien
Eine Immobilienbewertung ist eine Schätzung des Marktwerts einer Immobilie, die in der Regel von einem lizenzierten Sachverständigen durchgeführt wird. Der Gutachter berücksichtigt Merkmale der Immobilie wie Lage, Größe, Zustand und jüngste Verkäufe ähnlicher Immobilien in der Gegend, um eine faire Schätzung des Wertes zu erstellen.
Schätzungen sind normalerweise erforderlich, wenn eine Immobilie verkauft, refinanziert oder besteuert werden soll. Sie können auch für Hausbesitzer hilfreich sein, die eine Vorstellung davon bekommen möchten, wie viel ihr Haus wert ist. Eine Schätzung ist zwar keine exakte Wissenschaft, aber sie kann Ihnen eine gute Vorstellung davon vermitteln, was ein potenzieller Käufer für Ihre Immobilie zu zahlen bereit wäre.
Der Verkehrswert eines Hauses bzw. von anderen Immobilien ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Lage, die Ausstattung, das nachbarschaftliche Umfeld und vieles mehr. Um den richtigen Wert eines Hauses zu ermitteln, kann ein Immobiliengutachten durch einen ausgebildeten Hausgutachter eine wertvolle Hilfe sein. Insbesondere dann, wenn es später um den Verkauf der Immobilie geht. Doch mit welchen Kosten muss man eigentlich für ein solches Immobiliengutachten rechnen und welche Faktoren spielen bei den Kosten eine Rolle?
Wofür wird ein Hausgutachten benötigt?
Wenn Sie ein Haus kaufen oder verkaufen, ist einer der wichtigsten Schritte in diesem Prozess die Erstellung eines professionellen Gutachtens. Unabhängig davon, ob Sie mit einem Immobilienmakler zusammenarbeiten oder den Prozess selbst in die Hand nehmen, stellt eine Schätzung sicher, dass Sie einen fairen Preis für die Immobilie zahlen. Ein Gutachter berücksichtigt die Lage, die Größe und die Ausstattung des Hauses sowie alle kürzlich durchgeführten Renovierungen oder Aktualisierungen.
Er vergleicht die Immobilie auch mit ähnlichen Häusern in der Gegend, die im vergangenen Jahr verkauft wurden. Diese Informationen helfen dabei, einen genauen Marktwert für das Haus zu ermitteln. In manchen Fällen kann der geschätzte Wert höher oder niedriger sein als der Angebotspreis. Es ist jedoch immer am besten, eine unabhängige Schätzung einzuholen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Welche Kosten fallen für einen Hausgutachter an?
Ein Kosten-Beispiel für das Immobiliengutachten
Grundhonorar | 1.000,- EUR |
Nebenkosten steuerpflichtig | + 20,- EUR |
19% Mehrwertsteuer | + 193,80 EUR |
Nebenkosten steuerfrei | + 30 EUR |
Kosten gesamt | = 1.243,80 EUR |
Der Verkauf eines Hauses ist ein tägliches Tagesgeschäft. Vorab möchte man natürlich für das Einfamilienhaus auch ein Hausgutachten haben, welches den Verkehrswert genauer beschreibt. Hier einmal ein Beispiel, welche Kosten dafür auf einen zukommen können. Man geht hier von einem eventuellen Verkehrswert von 200.000 Euro aus.
Als Orientierungshilfe dient hier die Honorartabelle der HOAI. Als Grundhonorar wird hier 1.000 Euro in der Normalstufe angegeben. Dazu kommen dann noch 20 Euro Nebenkosten, zu denen unter anderem Material zählen, 19 Prozent Mehrwertsteuer sowie 30 Euro für umsatzfreie Nebenkosten hinzu. Dies ergibt die Komplettkosten von 1.243,80 Euro für die Bewertung eines einfachen Immobiliengutachten.
Seit dem Jahre 2009 können Interessierte, welche ein Immobiliengutachten für ihr Haus brauchen, die notwendigen Kosten dafür selbst mit dem Hausgutachter regeln. Wie hoch die Kosten am Ende ausfallen, lässt sich nicht genau sagen. Hierzu sind verschiedene Faktoren abhängig zu denen unter anderem das Gebäude selbst, der mögliche Verkehrswert und die Reichweite des in Auftrag gegebenen Gutachtens zählen.
Je kleiner die Immobilie und der Auftrag hier sind, umso günstiger werden am Ende auch die Preise. Und je nachdem für welchen Zweck das Hausgutachten benötigt wird, können auch der Umfang der Seiten und natürlich wiederum auch der Preis variieren. Wird das Gutachten für eine reguläre Verkehrswertermittlung benötigt, dann ist dies meist nur wenige Seiten lang. Wird es hingegen vor Gericht gebraucht, kann solch ein Hausgutachten auch mehr als dreißig Seiten umfassen und es wird bis ins kleinste Detail beschrieben.
Da seit 2009 Hausgutachter ihre Preise selbst ausschreiben können, ist es ratsam, vor der endgültigen Beauftragung eines Immobiliengutachters mehrere Anbieter um einen Kostenvoranschlag zu bitten. Damit die jeweiligen Anbieter sich ein genaues Bild machen können, sollten in der Anfrage auch Details zur Größe und Lage der Immobilie, die Art der Nutzung und Besonderheiten angegeben werden.
Was genau ist die HOAI?
Die HOAI ist die nationale Honorar-Richtlinie für Architekten in Deutschland. Sie enthält verschiedene Regelungen zu den Honoraren, die Architekten für ihre Leistungen berechnen. Dazu gehören Grundleistungen wie die Planung und Überwachung von Bauprojekten, aber auch Zusatzleistungen wie die Erstellung von Gutachten oder das Projektmanagement. Die HOAI wird alle vier Jahre aktualisiert, wobei die jüngste Version aus dem Jahr 2013 am 1. Januar 2014 in Kraft trat.
Die HOAI ist nicht verpflichtend, wird aber in der Regel als Anhaltspunkt bei Honorarverhandlungen zwischen Architekten und Kunden verwendet. Bei kleineren Projekten kann die HOAI einen hilfreichen Überblick über die zu erwartenden Kosten geben. Bei größeren oder komplexeren Projekten ist es jedoch oft notwendig, eine individuelle Honorarvereinbarung auszuhandeln.
Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure als Orientierungshilfe für die Immobiliengutachterkosten
Wie ja bereits erwähnt können die Preise für Hausgutachten seit dem Jahre 2009 frei untereinander verhandelt werden. Davor waren diese Kosten in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) klar festgelegt. Dennoch kann man diese Honorartabellen auch weiterhin als kleine Orientierungshilfe für die am Markt üblichen Honorarsätze verwenden. Hier ist vor allem der Verkehrswert der Immobilien entscheidend. Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Bewertungsstufen für die Immobilienbewertung, welche von der Art des Gutachtens abhängig sind.
HOAI Preistabelle in EUR
HOAI Preistabelle in EUR | ||||
Normalstufe | Schwierigkeitsstufe | |||
Verkehrswert | Von | Bis | Von | Bis |
50.000 EUR | 323 | 394 | 384 | 537 |
100.000 EUR | 543 | 664 | 643 | 910 |
150.000 EUR | 725 | 881 | 856 | 1.203 |
200.000 EUR | 860 | 1.051 | 1.017 | 1.432 |
300.000 EUR | 1.071 | 1.304 | 1.264 | 1.779 |
500.000 EUR | 1.318 | 1.611 | 1.559 | 2.198 |
750.000 EUR | 1.563 | 1.912 | 1.847 | 2.610 |
Das Internet bietet kostenlose Bewertungen für Immobilien
Bevor man mit dem Gedanken spielt einen kostenpflichtigen Hausgutachter für eine Immobilienbewertung zu beauftragen, sollte man vorab ins Internet schauen. Hier gibt es einige Portale, bei denen eine solche Bewertung auch ganz ohne Kosten zu haben ist. So hat man später für den Gutachter schon einmal eine erste Bewertungsquelle.
Wann ist ein Gutachter für Immobilien ratsam?
Die Gründe für eine Immobilienbewertung sind recht vielfältig. Ob Hauskauf, der Verkauf einer Immobilie oder gar eine Zwangsvollstreckung – überall kann ein solches Gutachten von Nutzen sein. Ein Gutachten, um den richtigen Verkehrswert zu ermitteln, kann für jede Art von Immobilie erstellt werden, ganz gleich ob es dabei um ein Grundstück, eine gewerbliche Immobilie, eine Wohnung oder um ein Einfamilienhaus geht. Als Hilfsmittel dienen dem Sachverständiger hier verschiedene Verfahren.
Wer ein Immobiliengutachten benötigt, sollte dieses unbedingt von einem staatlich anerkannten Immobiliengutachter oder einem vereidigten Sachverständiger machen lassen. Nur so ist sichergestellt, dass Banken und Behörden dieses wichtige Dokument auch anerkennen.
Wozu ist das Immobiliengutachten gut?
Das Gutachten für eine Immobilie sagt in erster Linie etwas über den Verkehrswert der Immobilien aus. Wie ja bereits erwähnt, ist der Wert eines Hauses dann wichtig, wenn dieses zum Kauf oder Verkauf angeboten wird. Darüber hinaus kann dieses Gutachten auch bei einer Aufteilung von Vermögen, einer Scheidung oder als Erbsache eine große Rolle spielen. In einem Immobiliengutachten geht es vorrangig darum, den Verkehrswert verschiedener privater oder gewerblicher Immobilien zu ermitteln. Dazu stehen verschiedene Verfahrenstechniken bereit.
Darüber hinaus gibt diese Gutachten auch Auskunft über Besonderheiten der Immobilie, eingetragene Rechte und andere schriftliche Formalitäten. Neben den staatlich anerkannten Immobiliengutachtern dürfen auch Sachverständige aus der Bau- und Vermessungsingenieurbranche, Makler, Architekten oder speziell geschulte Bankleute ein solches Gutachten erstellen.
Wie finden Sie einen Gutachter für Ihre Immobilienbewertung?
Wenn Sie Ihre Immobilie schätzen lassen müssen, sollten Sie sich einen qualifizierten Fachmann suchen, der diese Aufgabe übernimmt. Suchen Sie nach jemandem, der zertifiziert ist und Erfahrung mit der Bewertung ähnlicher Immobilien in Ihrer Gegend hat. Sie können Freunde oder Verwandte nach Empfehlungen fragen oder in Online-Verzeichnissen nachsehen.
Sobald Sie ein paar Kandidaten gefunden haben, sollten Sie sich mit ihnen unterhalten, um mehr über ihre Qualifikationen zu erfahren und darüber, wie sie an die Bewertung Ihrer Immobilie herangehen würden. Mit ein wenig Recherche können Sie einen Gutachter finden, der Ihnen eine genaue und objektive Wertschätzung liefert.
Was genau ist eigentlich der Marktwert einer Immobilie?
Der Marktwert einer Immobilie ist der geschätzte Betrag, für den eine Immobilie am Tag der Bewertung zwischen einem verkaufsbereiten Käufer und einem verkaufsbereiten Verkäufer in einer Transaktion im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach ordnungsgemäßer Vermarktung getauscht werden sollte, wobei jede der Parteien mit Sachkenntnis, Umsicht und ohne Zwang gehandelt hat. Der Marktwert einer Immobilie wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Wenn es mehr potenzielle Käufer als verfügbare Immobilien gibt, steigt der Marktwert der Immobilie. Wenn es mehr verfügbare Immobilien als potenzielle Käufer gibt, sinkt der Marktwert der Immobilie. Der Marktwert einer Immobilie wird auch von den wirtschaftlichen Bedingungen beeinflusst, wie z.B. Zinssätze, Inflation und Arbeitslosigkeit. Schließlich wirken sich auch die physischen Merkmale der Immobilie, wie Lage, Zustand und Größe, auf ihren Marktwert aus.
Zusammenfassung
Ein Immobiliengutachten ist für den Kauf, Verkauf, bei Scheidung oder vor Gericht ein wichtiges Dokument. Das Gutachten sollte stets von einem Fachmann erstellt werden. Die Preise für den Hausgutachter können sehr unterschiedlich sein und sind von mehreren Faktoren abhängig. Ein Kostenvergleich der Anbieter kann Geld sparen. Eine Immobilienbewertung ist eine objektive Einschätzung des Wertes einer Immobilie. Gutachter berücksichtigen bei der Bestimmung des Wertes viele Faktoren, darunter die Lage, den Zustand, die Größe und die Ausstattung der Immobilie. Sie vergleichen die Immobilie auch mit ähnlichen Häusern, die kürzlich in der Gegend verkauft wurden, um eine genaue Schätzung zu erhalten. Schätzungen werden in der Regel auf Anfrage eines Kreditgebers durchgeführt, der die Finanzierung eines Hauskaufs in Erwägung zieht, aber sie können auch von Hausbesitzern angefordert werden, die ihre Immobilie verkaufen möchten. Eine genaue Schätzung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle an einer Immobilientransaktion beteiligten Parteien eine faire Entschädigung für ihre Investition erhalten.
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Es lohnt sich immmer einen qualifizierten Sachverständigen zu beauftragen. Das mit den „staatlich anerkannten“ oder „vereidigten“ Gutachtern ist Quatsch. Gerade diese sind meist älter und nicht mehr auf dem heutigen aktuellen Stand. Das System, was sich immer mehr durchsetzt sind die nach Euronorm „DIN EN ISO/IEC 17024 auf deutscher gesetzlicher Grundlage (AkkStelleG) zertifizierten Sachverständigen“, wobei die Zertifizierungsstelle in Deutschland akkreditiert sein sollte. Viele Gesetzte erkennen in D diese Qualifikation als gleichberechtigt bereits an. Diese SV müssen ein schwieriges Prüfungsverfahren durchlaufen und alle 5 Jahre eine Wiederholungsprüfung (Rezertifizierung) absolvieren. Nur damit wird sichergestellt, das der SV auf dem aktuellen Stand ist.