Effizient düngen – Die Grundvoraussetzung für gesunde Pflanzen
Dünger ist aus der Landwirtschaft nicht wegzudenken. Beim Anbau von Raps, Getreide wie Weizen oder Roggen und anderen Gemüsesorten spielt er eine wichtige Rolle für eine gute Ernte. Zudem ist die Zufuhr geeigneter Nährstoffe wichtig, damit die Pflanzen ausreichend Energie haben, um Schädlingen und Krankheiten zu trotzen. Auf diese Weise kann effizientes Düngen auch dabei helfen, den Einsatz von Pflanzenschutz-Mitteln zu reduzieren. Auch in den privaten Zier- und Nutzgärten in Deutschland wird Dünger immer häufiger eingesetzt. Laien haben jedoch angesichts der großen Auswahl an Düngemitteln oft Schwierigkeiten, ein geeignetes Produkt auszuwählen. Warum werden verschiedene Düngemittel-Arten angeboten? Eignet sich flüssiger Dünger besser als fester? Und worauf sollte beim Ausbringen des Düngers geachtet werden? All das sind Fragen, die sich Hobbygärtner meist stellen. Lesen Sie den nachfolgenden Heimhelden.de-Artikel, wenn Sie Antworten auf diese Fragen und eine ausführliche Beratung zum Thema „effizient düngen“ wünschen.
Düngemittel – Die verschiedenen Arten im Überblick
Bevor Sie mit der Düngung Ihrer Pflanzen beginnen können, müssen Sie sich zunächst einmal auf die Suche nach geeigneten Düngemitteln begeben. Auf dem Markt sind viele verschiedene Produkte erhältlich, die sich grob in die folgenden drei Gruppen einteilen lassen:
- Organische Dünger
- Anorganische Dünger
- Organomineralische Dünger
Welche Form sich am besten eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von Ihren individuellen Vorlieben.
Organischer Dünger
Organischer Dünger ist die älteste und bekannteste Art der Düngemittel. Er ist gut für die Umwelt und hat den Vorteil, dass eine Überdüngung nicht möglich ist. Sein Nachteil besteht jedoch darin, dass das Ausbringen des Düngers mit höherem Aufwand verbunden ist als bei anderen Düngemitteln, die sich komfortabler handhaben lassen. Zu den organischen Düngern gehören beispielsweise Kompost, Jauche, Kuhmist und Gülle.
Anorganischer Dünger
Anorganische Dünger, die auch als mineralische Dünger bezeichnet werden, sind meist synthetisch hergestellt. Sie enthalten die Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), aber auch die Sekundärnährstoffe Calcium, Magnesium und Schwefel.
Auf der Verpackung ist ein Zahlencode wie 8-6-6 angegeben, der das Verhältnis der NPK-Nährstoffe zueinander verdeutlicht. Wenn Ihre Pflanzen einen bestimmten Mangel haben, können Sie mit dem mineralischen Dünger gezielt die nötigen Nährstoffe zuführen.
Allerdings sollte anorganischer Dünger immer sparsam eingesetzt werden, da er zu einer Überdüngung führen kann.
Organomineralischer Dünger
Zuletzt gibt es noch organomineralische Dünger, die organische mit mineralischen Düngern kombinieren. Hierbei handelt es sich um organische Düngermittel, die jedoch mit synthetischen Zusätzen versehen sind. So lässt sich die Wirkung noch einmal optimieren, um etwa die Nährstoffe aus dem organischen Dünger schneller freizusetzen.
Flüssig, fest oder gasförmig?
Ob ein flüssiger oder fester Dünger am besten geeignet ist, richtet sich zum einen nach Ihren Vorlieben und zum anderen nach der Pflanze und den Witterungsverhältnissen. Flüssigdünger ist beispielsweise sehr einfach zu handhaben und wird von den Wurzeln der Pflanzen schnell aufgenommen. Durch häufiges Gießen oder viel Regen wird er aber auch schnell ausgespült. Für Pflanztöpfe und Balkonkästen ist ein gekörnter Langzeitdünger oftmals besser geeignet. Er muss meist nur zweimal im Jahr – einmal mit Beginn des Wachstums und einmal zum Sommeranfang – ausgebracht werden. Speziell für Gewächshäuser gibt es im Handel auch gasförmigen Dünger. Er kann dabei helfen, den CO2-Mangel zu reduzieren und so für bessere Ertragsbedingungen sorgen.
Die wichtigsten Regeln zum effizienten Düngen
Effizient zu düngen bedeutet, den Dünger immer passend zur Pflanze und zu den aktuellen Bodenverhältnissen auszubringen. Bevor Sie mit der Bodenbearbeitung und dem Düngen beginnen, sollten Sie daher eine Bodenuntersuchung vornehmen – gerade wenn Sie einen Garten neuanlegen oder einen bereits angelegten Garten übernehmen. Mit einer solchen Düngung können Sie feststellen, welche Nährstoffe im Boden wirklich fehlen und welche vielleicht schon in zu hoher Konzentration enthalten sind. Zudem lässt sich ermitteln, ob der Boden alkalisch oder sauer ist.
Oft wird „auf gut Glück“ gedüngt. Dies kann aber eine bereits bestehende Überversorgung noch verschlimmern, die für die Pflanzen ebenso verheerend ist wie ein Nährstoffmangel.
Sogenannte Zeigerpflanzen geben bereits erste Hinweise darauf, wie der Nährstoffzustand der Erde ist. Sie siedeln sich selbstständig im Boden an oder gedeihen besonders gut. Haben Sie viele Brennnesseln im Garten? Dann ist der Stickstoffgehalt sicher hoch. Sofern sich Schachtelhalm oder Huflattich angesiedelt haben, deutet das auf Staunässe im Erdreich hin. Entnehmen Sie zusätzlich eine Bodenprobe und lassen Sie diese im Labor untersuchen. Danach können Sie entsprechend der Qualität des Bodens effizient düngen.
Spezialdünger sinnvoll verwenden
Im Handel gibt es eine Vielzahl an sogenannten Spezialdüngern, die durchaus empfehlenswert sind. Ihre Nährstoffkombination ist perfekt auf die jeweilige Pflanzenart abgestimmt, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Denn: Ein Dünger für Blühpflanzen benötigt andere Nährstoffe als ein Düngemittel für Blattpflanzen und ein Dünger für Zimmerpflanzen muss wiederum anders zusammengesetzt sein als ein Düngemittel für Gartenpflanzen. Auch Kräuter, bestimmte Gemüsesorten wie Tomaten und Beeren benötigen eine spezielle Nährstoffzusammensetzung, sodass es empfehlenswert ist, sie mit Spezialdüngern zu behandeln. Wichtig ist, solche Düngemittel immer gezielt einzusetzen. Gehen Sie bei der Düngung genau so vor, wie auf der Verpackung angegeben ist und dosieren Sie den Dünger keinesfalls höher. Andernfalls kann es – gerade bei Präparaten mit viel Stickstoff – zu einer Übersäuerung des Erdreichs kommen.
Effizient düngen – Tipps für Ihren Garten
Allgemeine Tipps zum effizienten Düngen in Ihrem Garten lassen sich kaum aussprechen, weil jede Pflanze andere Bedürfnisse hat, denen Sie mit der passenden Düngung gerecht werden müssen. Die folgenden Tipps können Ihnen jedoch helfen, Düngemittel in Ihren Beeten und Kübeln sinnvoll einzusetzen:
- Moorbeetpflanzen wie Heidelbeeren und Rhododendren benötigen einen sauren Boden
- In kalkhaltiger Erde kümmern sie
- Zudem werden sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge
- Ein pH-Wert von 5,5 oder weniger ist ideal
- Er lässt sich mittels Teststreifen feststellen
- Rosen, Lilien, Alpenblümchen und Flieder bevorzugen kalkhaltige Böden
- Eine Kalkgabe im zeitigen Frühjahr oder Spätwinter ist anzuraten
- Allerdings darf niemals zeitgleich mit dem Ausbringen organischer Düngemittel gekalkt werden
- Andernfalls kann es zu nicht gewünschten chemischen Reaktionen kommen
- Kübelpflanzen wie Olive und Oleander sowie Zitruspflanzen brauchen speziellen Eisendünger
- Er vermeidet Fruchtabfall und hell verfärbte Blattränder
- Das Laub sollte nie mit den Düngemitteln in Kontakt geraten
- Ansonsten zeigen die Blätter schnell unschöne Flecken
- Im schlimmsten Fall kann das Blattgewebe zerstört werden
Reifer Kompost ist ein gutes Mittel, um den Boden zu verbessern und den Ertrag zu erhöhen.
Für Gärtner, die naturnah Gemüse anbauen möchten, empfehlen sich Bio-Pflanzendünger. Sie bestehen aus natürlichen Stoffen wie Algen und aus Mineralsalzen wie Magnesium und sind frei von künstlichen Bestandteilen. Sie müssen daher keine Angst haben, dass schädliche Chemikalien in die Früchte übergehen.
Auch für Menschen, die allergisch auf bestimmte Stoffe wie Phosphat sind, sind Bio-Pflanzendünger perfekt.
Zusammenfassung
Im Handel gibt es eine Vielzahl an Düngemitteln, sodass es für Laien oft schwierig ist, ein geeignetes Produkt auszuwählen und die eigenen Pflanzen effizient zu düngen. Empfehlenswert ist es, vor dem Düngen eine Bodenanalyse durchzuführen, um einen eventuellen Nährstoffmangel oder eine Überversorgung festzustellen und entsprechend zu reagieren. Nur dann ist es möglich, effizient zu düngen und den Pflanzen alle Nährstoffe zukommen zu lassen, die sie benötigen, ohne eine Überdüngung zu riskieren.
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Hallo, ich bin gerade im „Tomatenfieber“, und das Thema interessiert mich also sehr. Ich hoffe, ihr könnt mir hier auch vielleicht hilfreich antworten? Ich habe erstmalig richtig viele verschiedene Gefäße mit selbstangezogenen Tomaten bepflanzt, ich kann hier nicht selbst Kompost herstellen usw., daher habe ich die Erde in Säcken gekauft, organischen Langzeitdünger eingearbeitet und mit Flüssigdünger nachgedüngt. Die Tomaten sind – wo ich sie rechtzeitig umgepflanzt habe – auch gut gewachsen, haben viele Früchte, aber zeigen einige Symptome von Mangelerscheinungen, und die erste Pflanze deren Früchte reif werden, schmecken nicht sehr aromatisch. Ich habe also folgende Frage: wieso haben die biologischen Dünger nur NPK oder NK, und nicht auch die anderen Elemente, die die Pflanzen doch auch, wenngleich in geringerem Maße, brauchen? Ist doch keine Wunder, wenn die jetzt krank werden oder nicth schmecken, die Erde ist bestimmt nicht ausreichend. Wie kann ich denn jetzt flüssig die Nährstoffe zuführen, einarbeiten kann ich da nichts mehr. Ich finde das ärgerlich und irreführend, dass die Hersteller so tun als ob da alle wichtigen Nährstoffe enthalten wären, und dann sowas. Naja, bei Lebensmitteln glaube ich ja auch nicht alles ungeprüft, aber als Laie…