Rigipsplatten spachteln – Schritt-für-Schritt-Anleitung für Heimwerker
Gipskartonplatten sind ein elementarer Baustoff im Trockenbau. Damit können Sie Ihre Decke abhängen, die Wände renovieren und reparieren oder sogar komplett neue Wände einziehen. Der Vorteil der Rigipsplatten besteht dabei darin, dass das Bauen damit auch Hobbyhandwerkern problemlos von der Hand geht.
Damit Ihre Wand am Ende schön glatt ist, ist es jedoch erforderlich, die Gipskartonplatten zu verspachteln. Nachfolgend haben wir neben einer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung auch eine Werkzeug- und Materialliste für Sie erstellt, damit das Verspachteln der Platten zum Kinderspiel wird. Zudem haben wir vier Tipps für Sie, die Ihnen bei dieser Arbeit eine wertvolle Hilfe sein werden.
Benötigtes Zubehör
Bevor Sie sich an die Arbeit machen, sollten Sie erst sicherstellen, dass Sie alle benötigten Materialien und Werkzeuge im Haus haben. Die folgenden Listen zeigen Ihnen, welches Zubehör Sie benötigen.
- Spachtelmasse
- Ausgleichsmasse
- Schleifpapier
- Gipskarton
- Finish-Masse
- Kantenschutzprofil
- Tiefengrund
- Rissbrücke
- Silikon oder Acryl
- Eimer
- Glättkelle
- Cutter-Messer
- Auspresspistole
- Spachtel
- Besen
Das meiste Zubehör finden Sie im Baumarkt, es kann aber natürlich auch online gekauft werden.
Was ist ein Spachtel für Rigipsplatten und wie funktioniert er?
Ein Spachtel ist ein Werkzeug, mit dem Sie Fugenmasse oder Lehm auf Wände und Decken auftragen. Er wird auch verwendet, um den Schlamm nach dem Auftragen zu glätten. Die Klinge des Spatels ist normalerweise aus Stahl oder Aluminium und entweder gerade oder abgewinkelt. Der Griff ist in der Regel aus Holz, Kunststoff oder Metall gefertigt.
Wenn die Fugenmasse auf eine Wand oder Decke aufgetragen wird, wird der Spachtel verwendet, um sie gleichmäßig auf der Oberfläche zu verteilen. Anschließend wird die Fugenmasse mit dem Spachtel geglättet, damit sie mit einer flachen, ebenen Oberfläche trocknet. Die Fugenmasse kann von Hand oder mit einer Maschine aufgetragen werden, aber ein Spachtel wird immer benötigt, um eine glatte Oberfläche zu schaffen.
Spachtel gibt es in verschiedenen Größen und Formen, je nach Verwendungszweck. Es gibt kleine Spachtel für detaillierte Arbeiten und große Spachtel, mit denen sich größere Flächen schnell bearbeiten lassen. Es gibt auch spezielle Spachtel, die für bestimmte Aufgaben wie das Auftragen von Texturen oder das Erzeugen von Spezialeffekten gedacht sind.
Was sind die Nachteile eines Spachtels für Rigipsplatten?
Wenn es um die Fertigstellung von Trockenbauwänden geht, kann ein Spachtel für Rigipsplatten ein praktisches Werkzeug sein. Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung dieser Art von Spachtel. Ein Nachteil ist, dass er schwer zu kontrollieren sein kann. Dies gilt insbesondere für Anfänger, die damit versehentlich die Trockenbauwand aufritzen oder unebene Kanten hinterlassen können.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Spachtel für Rigipsplatten kleine Mengen an Rückständen hinterlassen können, die bei dem Versuch, eine glatte Oberfläche zu erzielen, lästig sein können. Schließlich sind Spachtel nicht immer notwendig; in vielen Fällen reicht ein normaler Spachtel aus. Ein Spachtel für Rigipsplatten kann zwar ein hilfreiches Werkzeug sein, ist aber nicht für jede Trockenbauarbeit unerlässlich.
Was sind die Vorteile eines Spachtels für Rigipsplatten?
Wenn es um Rigipsplatten geht, kann ein Spachtel ein unschätzbares Werkzeug sein, um ein professionell aussehendes Finish zu erzielen. Die breite Klinge des Spachtels hilft, die Fugenmasse gleichmäßig zu verteilen, und die Flexibilität der Klinge ermöglicht es Ihnen, die Masse um Steckdosen und andere Hindernisse herum zu verteilen. Außerdem erleichtert die flache Oberfläche des Spatels das Erzeugen glatter, gleichmäßiger Striche. Mit einem Spachtel können Sie also Zeit und Mühe sparen, wenn Sie ein Rigips-Projekt in Angriff nehmen.
Kosten für das Spachteln von Rigipsplatten
Die Kosten für einen Spachtel für Rigipsplatten variieren je nach Größe und Qualität des Spachtels. Einfache Spachtel sind schon für fünf Euro zu haben, während hochwertigere Spachtel bis zu 30 Euro kosten können. Bei der Auswahl eines Spatels ist es wichtig, dass Sie einen Spachtel wählen, der die richtige Größe für die anstehende Arbeit hat. Kleinere Pfannenwender sind besser für enge Räume geeignet, während größere Pfannenwender mehr Fläche schneller abdecken können.
Außerdem ist es wichtig, einen Spachtel mit einem bequemen Griff zu wählen, da Sie ihn über einen längeren Zeitraum verwenden werden. Bei so vielen Faktoren, die zu berücksichtigen sind, können die Kosten für einen Spachtel für Rigipsplatten stark schwanken. Unabhängig vom Preis ist ein Spachtel für Rigipsplatten jedoch ein unverzichtbares Werkzeug für jedes Trockenbauprojekt.
Rigipsplatten spachteln in sieben Schritten
Die folgende Anleitung zeigt Ihnen in sieben Schritten, wie Sie die Rigipsplatten verspachteln können, um eine ebene, glatte Wand oder Decke zu erhalten.
Schritt 1: Staub von den Gipskartonplatten entfernen
Zunächst müssen Sie sicherstellen, dass die Gipskartonplatten sauber und staubfrei sind. Verwenden Sie daher einen sauberen Besen, um die fertige Gipskartonwand oder Rigipsdecke von Staub zu befreien.
Besonders sorgfältig sollten Sie die Platten dort entstauben, wo sie später verspachtelt werden sollen.
Überprüfen Sie, ob Sie alle Schrauben korrekt versenkt haben, um sich das spätere Verspachteln zu erleichtern. Jede Gipskartonplatte ist ab Werk mit einer Fase versehen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass nach dem Montieren eine Fuge in einer ausreichenden Breite entsteht, in der die Spachtelmasse einen guten Halt findet. An den Stellen, an denen mehrere geschnittene Platten aufeinandertreffen, müssen Sie mit dem Cutter-Messer eine Fase einschneiden. Die Fugen werden nach dem Entstauben mit Tiefengrund vorbehandelt. Außerdem sollten Sie sämtliche Stöße mit einer Rissbrücke bandagieren.
Schritt 2: Anrühren der Spachtelmasse
Sobald alle Vorarbeiten getroffen sind, können Sie die Spachtelmasse anrühren. Nehmen Sie dafür entweder einen sauberen Eimer oder ein ähnlich gut geeignetes Gefäß. Lassen Sie das Pulver langsam in kaltes Wasser rieseln. Beachten Sie beim Anrühren der Spachtelmasse aber unbedingt die genauen Anweisungen des Herstellers, die Sie auf der Produktverpackung finden.
Rühren Sie die Masse lieber etwas dicker an und verdünnen Sie sie später als umgekehrt. Wenn Sie zu einer zu dünnen Masse anschließend noch Pulver hinzugeben, bilden sich oftmals Klümpchen.
Wenn lediglich kleinere Reparaturen durchzuführen sind, wird oft keine Spachtelmasse zum Anrühren benötigt. Stattdessen können Sie sich auch für die gebrauchsfertige Lösung aus der Tube entscheiden.
Schritt 3: Vorspachteln der Gipskartonplatten
Mit einer Glättkelle können Sie die Spachtelmasse quer zur Fuge auftragen und festdrücken. Die überflüssige Masse wird dann mit der breiten Seite in Längsrichtung zur Fuge abgezogen und in die folgende Fuge gedrückt.
Sie müssen die Glättkelle zwischendurch immer wieder abkratzen und säubern. Dafür eignet sich ein kleiner Spachtel sehr gut.
Streichen Sie immer erst die waagerechten Fugen mit der Spachtelmasse ein und danach die senkrechten. Senkrechte Fugen können von unten nach oben verspachtelt werden. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass weniger Spachtelmasse runterfällt. Vor dem nächsten Schritt muss die Spachtelmasse gut trocknen.
Schritt 4: Nachspachteln der Rigipsplatten
Auch erfahrende Handwerker können Gipskartonplatten nicht in einem einzigen Arbeitsschritt verspachteln. Achten Sie beim Vorspachteln darauf, alle Fugen gut zu füllen. Den Übergängen müssen Sie allerdings noch nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, da Sie sich darum beim Nachspachteln kümmern können. Unebenheiten entfernen Sie zunächst mittels Spachtel und Schleifpapier. Bürsten Sie den Schleifstaub dann mit dem Besen ab. Jetzt wird eine Finish-Masse großflächig aufgetragen. So entsteht eine plane Fläche zwischen der Wand und den Fugen.
Schritt 5: Schraubenlöcher verspachteln
An den Stellen, an denen die Rigipsplatten mit der Verschalung durch Schrauben verbunden sind, müssen Sie die Schraubenlöcher verspachteln. Dafür ist es erforderlich, die Köpfe der Schrauben vollständig in der Platte zu versenken. Das Loch wird dann mit der Spachtelmasse verschlossen.
Schritt 6: Innen- und Außenecken der Gipskartonplatten verspachteln
Sofern in einer Zimmerecke zwei Gipskartonplatten aufeinandertreffen, müssen Sie zwischen den Platten ungefähr fünf Millimeter Luft lassen. Diese Fuge wird dann wie oben beschrieben verspachtelt. Wenn es Übergänge zwischen Rigipsplatten und anderen Materialien gibt, sollte eine dauerelastische Fuge gezogen werden. Dafür eignet sich überstreichbares Silikon oder Acryl. Bei vorspringenden Kanten können Sie außen ein Kantenschutz-Profil anbringen.
Schritt 7: Gipskartonplatten nachschleifen
Nach dem Verspachteln sollten Sie mindestens vier Stunden warten, bevor der letzte Arbeitsschritt beginnt. Sie müssen nun nur noch die Gipskartonplatten schleifen, um alle Unebenheiten zu entfernen und die neue Trockenbauwand fertigzustellen. Anschließend können Sie sie ganz nach Ihren persönlichen Vorstellungen verputzen, fliesen oder tapezieren.
Vier Tipps zum Verspachteln von Rigips
Zum Abschluss haben wir noch vier Tipps zum Spachteln von Rigipsplatten für Sie zusammengestellt, damit Ihnen die Arbeit noch besser gelingt.
Tipp 1
Überall wird empfohlen, zuerst die waagerechten Fugen zu verspachteln und anschließend die senkrechten. Tatsächlich ist das aus folgenden Gründen empfehlenswert:
- Die waagerechten Fugen sind in der Regel versetzt angeordnet, sodass sie keine geraden, völlig waagerechten Linien bilden
- Die senkrechten Fugen hingegen sind auf einer Linie, weil die Platten mit der Verschalung verschraubt wurden
- Wer zuerst die durchgehende, senkrechte Fuge und danach die waagerechten Fugen verspachteln würde, würde dafür sorgen, dass Dellen in den frisch verspachtelten senkrechten Fugen entstehen
Sofern Sie jedoch erst die zueinander versetzten waagerechten Fugen und danach die durchgehenden senkrechten Fugen verspachteln, glätten Sie in einem Arbeitsschritt gleich auch noch die Enden der waagerechten Fugen, die an die senkrechte Fuge stoßen.
Tipp 2
Es ist selbstverständlich, dass alle Schrauben versenkt werden müssen, um die Schraubenlöcher sauber zu verspachteln. Auf diesen Arbeitsschritt können Sie jedoch verzichten, wenn Sie die verspachtelte Gipskartonwand später noch verputzen möchten. Das wäre nur unnötige Arbeit, die Sie sich gut und gerne sparen können.
Tipp 3
Bei Häusern, die noch in Bewegung sind – wie etwa bei alten Fachwerkbauten – sollten Sie beim Verspachteln zusätzlich Fugenband einsetzen. Andernfalls könnten an den Stößen später Risse entstehen, was zu vermeiden ist. Verspachteln Sie zuerst die Fugentiefe mit der Spachtelmasse, drücken Sie dann das Fugenband leicht an und geben Sie zum Schluss noch eine zweite dünne Spachtelmassenschicht über das Fugenband, um es etwas zu verstecken.
Tipp 4
Als Alternative zur Glättkelle können Sie auch einen breiten Spachtel verwenden. Beim Kauf sollten Sie aber darauf achten, dass er weder zu flexibel noch zu steif ist. Falls er sich zu leicht biegen lässt oder ein zu hoher Kraftaufwand zum Verbiegen erforderlich ist, so eignet sich der Spachtel nicht als Glättkellen-Ersatz.
Zusammenfassung
Rigipsplatten lassen sich im Trockenbau vielseitig einsetzen, etwa um Decken abzuhängen, Wände zu reparieren oder neue Wände einzuziehen. Das Verspachteln der Gipskartonplatten ist ein wichtiger Arbeitsschritt, da nur so eine ebene und glatte Fläche entsteht. Um Rigipsplatten zu spachteln, sind mehrere Durchgänge erforderlich.
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