Dielenboden abschleifen – So gelingt die Renovierung der alten Dielen
Parkett- und Dielenböden sind für ihre lange Lebensdauer bekannt. Sie müssen über die Jahre hinweg den alltäglichen Belastungen standhalten, sodass das Holz des Bodens früher oder später seinen Glanz verliert und Beschädigungen aufweist. Zum Glück müssen Sie in diesem Fall nicht gleich einen neuen Boden verlegen, denn Dielen- und Parkettböden können Sie im Gegensatz zu Laminat oder Fliesen problemlos renovieren, indem Sie sie abschleifen und neu versiegeln. Das Aufarbeiten des Holzbodens ist eine Arbeit, die auch dem Heimwerker ohne Schwierigkeiten gelingt. Sie benötigen dafür lediglich die geeigneten Hilfsmittel, die Sie in einem Baumarkt ausleihen können. Im nachfolgenden Artikel haben wir einige Anleitungen zum Abschleifen und Versiegeln des Dielenbodens sowie viele wertvolle Tipps zu diesem Thema für Sie zusammengestellt, damit Ihr Fußboden schon bald wieder aussieht wie neu.
Warum sollten Sie sich für das Abschleifen Ihrer Dielen entscheiden?
Beim Dielenschleifen werden raue oder beschädigte Böden durch Abschleifen geglättet. Dies kann von Hand oder mit einer Maschine geschehen und ist eine großartige Möglichkeit, das Aussehen Ihres Hauses zu verbessern. Geschliffene Böden sehen nicht nur schöner aus, sie sind auch leichter zu reinigen und beherbergen weniger Schmutz und Staub. Außerdem kann das Abschleifen dazu beitragen, die Lebensdauer Ihrer Böden zu verlängern, indem es sie haltbarer macht.
Wenn Sie das Abschleifen von Dielenböden in Erwägung ziehen, ist es wichtig, dass Sie sich für hochwertige Geräte von seriösen Unternehmen entscheiden. Das Ergebnis Ihres Projekts hängt weitgehend von der Qualität der verwendeten Werkzeuge und Materialien ab, so dass es sich lohnt, in einen professionellen Service zu investieren.
Wie Sie feststellen können, ob Ihre Dielen geschliffen werden müssen
Wenn es um Hartholzböden geht, kann ein wenig Pflege sehr viel bewirken. Ein wichtiger Schritt bei der Pflege Ihrer Böden ist regelmäßiges Schleifen. Aber woher wissen Sie, wann es an der Zeit ist, das Schleifpapier hervorzuholen? Es gibt ein paar wichtige Anzeichen dafür, dass Ihre Dielen etwas Aufmerksamkeit brauchen. Werfen Sie zunächst einen Blick auf den Lack. Wenn die Dielen anfangen, sich abzunutzen oder stumpf auszusehen, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass es Zeit ist, sie abzuschleifen. Vielleicht bemerken Sie auch einige Kratzer oder Furchen im Holz.
Während kleine, oberflächliche Schäden mit einem Ausbesserungsset repariert werden können, müssen größere Schäden abgeschliffen werden. Wenn sich Ihr Boden beim Begehen uneben oder rau anfühlt, ist das ein weiteres Zeichen dafür, dass er von einem gründlichen Abschleifen profitieren könnte. Wenn Sie auf diese wichtigen Anzeichen achten, können Sie dafür sorgen, dass Ihre Dielenböden auch in den kommenden Jahren schön bleiben.
Die Vorteile des Dielenschleifens
Hartholzböden müssen regelmäßig gepflegt werden, und einer der wichtigsten Aspekte der Pflege ist das Abschleifen. Beim Abschleifen der Dielen wird die oberste Schicht des Holzes entfernt und eine frische Oberfläche freigelegt, die gebeizt und versiegelt werden kann. Dieser Vorgang kann auch helfen, Risse und andere Schäden zu reparieren, die im Laufe der Zeit entstanden sind. Außerdem kann das Abschleifen dazu beitragen, das Gesamtbild des Bodens zu verbessern, indem es ihn glatter und gleichmäßiger aussehen lässt. Daher ist das Abschleifen von Dielen ein wichtiger Bestandteil der Pflege von Hartholzböden.
Vorbereitungen und Vorarbeiten
Bevor Sie mit dem Schleifen des Bodens beginnen können, sind einige Vorarbeiten erforderlich.
Defekte Dielen austauschen
Schauen Sie sich zunächst an, wie die Oberfläche des Bodens beschaffen ist: Wenn alte Dielen von Holzwürmen befallen oder komplett gebrochen sein sollten, müssen Sie diese austauschen. Leider entstehen so optische Unterschiede, die sich nicht vermeiden lassen. Sie können dem entgegenwirken, indem Sie die neuen Dielen nicht an den eigentlich erforderlichen Stellen einsetzen, sondern mit Holzdielen am Rand tauschen. Auch unter Möbeln lassen sich neue Dielen gut verstecken. Alternativ besteht die Möglichkeit, die neuen Dielen ganz gezielt in den alten Boden zu integrieren, um außergewöhnliches Muster zu gestalten.
Löcher und Ausbrüche beseitigen
Im zweiten Schritt schauen Sie die gesamte Oberfläche noch einmal an, um weitere Löcher und Ausbrüche zu finden. Sie können mit Holzdübeln gestopft oder Spachtelmasse ausgefüllt werden. Auch überstehende Schrauben und Nägel sollten Sie aufspüren. Senken Sie die Nägel mit einem Dorn und wechseln Sie alle Schrauben aus, die nicht mehr greifen.
Die Auswahl der richtigen Schleifmaschine
Für die Schleifarbeiten benötigen Sie das richtige Werkzeug. Es ist jedoch sehr teuer und die Anschaffung eigener Geräte lohnt sich nicht, da sie nur sehr selten benötigt werden. Nach einer Renovierung behält der Holzboden schließlich wieder viele Jahre hinweg seinen attraktiven Glanz. Im Holzfachhandel oder Baumarkt werden daher häufig Schleifmaschinen zum Ausleihen angeboten. Zur Auswahl stehen:
- Walzenschleifmaschinen
- Tellerschleifmaschinen
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, weshalb Sie sich im Fachhandel beraten lassen sollten.
Tellerschleifmaschinen sind einfach zu handhaben und daher gerade für Laien zu empfehlen.
Ungeübten kann es beim Einsatz einer Walzenschleifmaschine passieren, dass die Maschine von alleine losrennt und dann unschöne Rillen im Holzboden hinterlässt. Die Walzengeräte sind allerdings gut geeignet, um den Boden stark zu schleifen, wenn sie mit grobkörnigem Papier ausgestattet werden. Im Idealfall leihen Sie beide Schleifgeräte aus, damit für jeden Schleifdurchgang die passende Maschine verwendet werden kann. Zusätzlich sollten Sie einen Ecken- oder Kantenschleifer für die Randbereiche besorgen.
Anleitung: So gehen Sie beim Schleifen der Holzdielen vor
Beim Schleifen des Holzbodens entsteht viel feiner Schleifstaub. Sie sollten deshalb sowohl während des Schleifens als auch bei der anschließenden Entsorgung des Staubs immer eine Atemschutzmaske tragen. Der Boden wird in mehreren Durchgängen mit unterschiedlicher Körnung geschliffen, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
1. Schliff
Den ersten Schliff erledigen Sie diagonal mit einem Walzenschleifer. Je nach Zustand des Bodens arbeiten Sie hierfür mit Körnung 40, 24 oder 16. Dieser Schliff dient dazu, Höhenunterschiede der Dielenbretter zu beseitigen sowie Lack- und Farbreste vom Boden zu entfernen. Sobald die einzelnen Dielen auf gleicher Höhe sind, verwenden Sie den Kanten- oder Eckschleifer für den Rand des Dielenbodens. Anschließend ist der erste Schleifdurchgang fertiggestellt.
Weitere Schleifdurchgänge
Danach schleifen Sie den Dielenboden immer in Richtung der Dielen Stück für Stück mit einem feineren Schleifpapier ab. Mindestens vier Durchgänge mit dem Tellerschleifer sind erforderlich, wobei folgende Körnungen eingesetzt werden sollten:
- 60
- 80
- 100
- 120
Nach jedem Schleifdurchgang bearbeiten Sie auch die Ränder mit derselben Körnung. Nach dem letzten Feinschliff reinigen Sie den Boden gründlich mit einem Sauger.
Achtung: Brandgefahr durch Schleifstaub
Die Staubreste setzen sich auf dem Holz und in den Fugen ab. Sie müssen unbedingt beseitigt werden.
Der Schleifstaub in den Fugen oder auf den Holzdielen kann sich entzünden. Dafür reicht schon eine Zigarette aus.
Obwohl die Schleifmaschinen einen Großteil des Staubs absaugen, bleiben immer Rückstände übrig. Leihen Sie für die Reinigung des Dielenbodens am besten im Baumarkt einen professionellen Sauger mit Feinfilter. So wird der Boden rückstandslos von Schleifstaub befreit. Ein handelsüblicher Staubsauger eignet sich für diesen Zweck nicht. Sie können den Schleifstaub auch verwenden, um kleine Macken oder Risse in den Dielen auszubessern. Vermischen Sie ihn dafür mit Holzspachtel. Auf diese Weise erhalten Sie eine Füllmasse, die ungefähr denselben Farbton hat wie die übrigen Dielen.
Den Boden nach dem Schleifen richtig pflegen
Nach dem Abschleifen benötigt das Holz unbedingt einen zusätzlichen Schutz, damit es den alltäglichen Belastungen standhalten kann.
Dielenboden mit Öl oder Wachs versiegeln
Eine Versiegelung ist des frisch geschliffenen Bodens ist unumgänglich. Dadurch erhält der Boden auch den gewünschten Glanz.
Früher wurden Dielenböden oft mit Lack versiegelt. Davon raten Experten heute aber ab. Der Lack kann auch in die Fugen gelangen und würde dort aushärten. Später zieht sich das Holz durch die wechselnde Luftfeuchtigkeit zusammen und dehnt sich wieder aus, sodass der Lack durch den Druck abplatzen kann.
Besser geeignet sind natürliche Öle oder eine Kombination aus Öl und Wachs, um den Dielenboden zu versiegeln. Meist müssen Sie den Boden in zwei Durchgängen ölen. Sie sollten sich dabei aber unbedingt an die jeweiligen Herstellerhinweise halten. Alternativ können Sie auch Kombi-Produkte aus Hartöl und Wachs verwenden, die speziell für die Holzbodenpflege gedacht sind. Sie sollten aus gesundheitlichen Gründen aber keine Lösemittel enthalten. Streichen Sie das Produkt in zwei Durchgängen mit ungefähr 40 bis 50 Gramm pro Quadratmeter auf die Holzdielen. Verwenden Sie für die Randbereiche eine kleine und für größere Flächen eine große Fußbodenrolle für diese Arbeit. Nach 15 Minuten können Sie die Stellen, die noch matt sind, erneut einölen. Wenn diese Bereiche nach einer weiteren kurzen Einwirkzeit ausreichend Öl angenommen haben, ziehen Sie das überschüssige Öl mit einer Rakel ab oder nehmen es mit einem Lappen auf.
Eine anschließende Politur sorgt für noch mehr Glanz
Für noch mehr tollen Glanz empfiehlt sich eine nachfolgende Politur des Dielenbodens. Sie gelingt mit einer Poliermaschine. Der Polieraufsatz arbeitet das Öl gründlich ein und nimmt überflüssiges Öl mit einem Lappen auf. Da sich mit Öl getränkte Lappen entzünden könnten, sollten Sie diese in einem Metallbehälter mit Deckel sammeln oder in einem Wassereimer feucht halten. Frühestens nach 24 Stunden können Sie dann erneut Wachs auftragen. Es lässt sich ebenfalls mit der Poliermaschine gleichmäßig verteilen, allerdings sollten Sie mit diesem Produkt sparsam vorgehen. Verteilen Sie kleine Mengen gleichmäßig auf dem Boden und arbeiten Sie diese dann ein. Nachdem das Wachs kurz getrocknet ist, können Sie noch einmal polieren.
Zusammenfassung
Dielen sind aufgrund ihres klassischen Aussehens und ihrer Langlebigkeit eine beliebte Wahl für viele Hausbesitzer. Mit der Zeit können die Dielen jedoch zerkratzt und abgenutzt werden, so dass sie schwer zu reinigen sind und regelmäßig gewartet werden müssen. Eine Möglichkeit, Ihre Dielen aufzufrischen, besteht darin, sie abzuschleifen und neu zu lackieren. Um einen Dielenboden abzuschleifen, können sich Hobby-Handwerker im Holzfachhandel die erforderlichen Geräte ausleihen. Der Boden wird in mehreren Schleifdurchgängen mit unterschiedlichen Körnungen geschliffen. Anschließend erfolgt eine Versiegelung, die den Boden schützt und ihm Glanz verleiht. Das Abschleifen kann schmutzig und zeitaufwendig sein, aber das Ergebnis ist es wert. Sobald die Dielen glatt geschliffen sind, können Sie sie beizen oder streichen, um den gewünschten Look zu erzielen. Mit ein wenig Fleiß ist das Abschleifen Ihrer Dielen eine gute Möglichkeit, ihnen ein neues Leben einzuhauchen.
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