Gartenmauer verkleiden
Schön ist anders – das gilt für viele Gartenmauern, die nur in Hinblick auf Funktionalität errichtet wurden. Doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um rohen Beton oder hässliche Ziegelsteine zu verstecken. Es gibt zum einen die klassische Verkleidung mit Holz, Naturstein oder sogar Kunststoff, aber auch kreative Möglichkeiten können Gartenmauern verschönern.
Gartenmauer: Nicht ohne Funktion gebaut
Eine Gartenmauer findet sich nur selten ohne Grund in der grünen Oase. Meisten hat sie eine Funktion. Diese Mauern können stützen, die Terrasse vom Grundstück abtrennen, Beete einfassen oder Wege von Gartenflächen trennen. Auch die Gärten untereinander können mit einer Gartenmauer abgetrennt werden. Nicht selten dienen die Bauwerke auch dem Sichtschutz.
Daher werden Gartenmauern oft fest und stabil gebaut. Beton ist dabei oft das Material erster Wahl. Doch dieser ist zwar sehr praktikabel, sieht aber nicht immer schön aus. Daher verkleiden viele Gartenbesitzer ihre Mauern, damit sie auch dem Auge gefällt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Gartenmauer klassisch verputzen
- Gartenmauer mit Holz verkleiden
- Gartenmauer mit Naturstein verkleiden
- Gartenmauer mit Kunststoff verschönern
- Gartenmauer streichen
- Gartenmauer mit Pflanzen bedecken
Gerade bei der optischen Verschönerung von Gartenmauern muss darauf geachtet werden, dass diese der Witterung ausgesetzt ist. Daher sollte auch eine Verkleidung mit Regen, Frost und Co zurechtkommen, um der Mauer letztendlich nicht zu schaden.
Die klassische Variante: Gartenmauer mit Putz versehen
Diese Verkleidung wird sehr häufig gewählt, da Außenputz besonders witterungsbeständig ist. Wer seine Gartenmauer verputzen will, muss dabei meist zwei Arbeitsschritte einplanen. Denn zum einen braucht es einen Grundputz, zum anderen für die Optik einen Zier- und Dekorputz. Bei der Wahl des Ersteren sind die Gegebenheiten unbedingt zu beachten. Eine Gartenmauer kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Davon hängt oft der zu wählende Grundputz ab: Weicher Kalkputz ist für Beton möglich, Mörtelputz ist bei Ziegeln ratsam.
Nachdem die Basis aufgetragen ist, kann der optisch schön aussehende Schmuckputz aufgetragen werden. Hier gibt es im Fachhandel eine enorm große Auswahl, verschiedener Farben und Körnungen – von fein bis grob oder sogar vollständig glatt. Roll- und Streichputz ist auch für den Laien einfach aufzutragen – meist reicht eine Farbrolle für diese Putze vollkommen aus.
Aus Beton wird Natur: Eine Gartenmauer mit Holz verkleiden
Mit diesem Naturmaterial passt sich eine Gartenmauer optisch meist deutlich besser in die grüne Oase ein. Dabei werden Holzlatten auf der Mauer verschraubt, die zunächst als Träger dienen. Auf ihnen wird das Verkleidungsholz angebracht.
Die Bretter können dabei senkrecht oder waagerecht angebracht werden. Die senkrechte Variante ist dabei wettertechnisch besser Variante, da Wasser hier einfach ablaufen kann. Das Holz trocknet schneller. Daher ist die senkrechte Holzverkleidung oft langlebiger, als die waagerechte Methode. Sie kann jedoch optisch besser geeignet sein, auch bietet sie die Möglichkeit, die Latten schuppenförmig anzubringen. Das ermöglicht ebenso ein gleichmäßiges Verkleidungsbild.
Egal, welche Verlegerichtung gewählt wird, wichtig ist, dass die gewählte Holzart den Witterungen widerstehen kann. Mögliche Sorten sind unter anderem:
- Eiche
- Douglasie
- Lärche
- Robinie
- Tropenhölzer
Der Vorteil dieser Variante ist die warme Optik. Auch ist die Holzverkleidung langlebig und kann bis zu 20 Jahre ohne Probleme überstehen.
Optisch aufgewertet: Die Gartenmauer mit Naturstein verkleiden
So mancher Gartenbesitzer mag es jedoch spektakulärer. Eine Gartenmauer kann auch mit Natursteinplatten verschönert werden. Quarzstein, Marmor, Schiefer, Granit oder Sandstein wird hier in Form von Platten auf die Mauer aufgeklebt. Experten sprechen hier oft von einer Verblendung.
Der Nachteil dieser Verkleidungsvariante ist meist der Preis – die Natursteinplatten zählen nicht zu den günstigsten Materialien. Jedoch sind die Platten sehr langlebig und bieten oft einen wunderschönen Anblick: So manche einst hässliche Betonmauer lässt sich im Nachhinein nicht mehr von einer Natursteinmauer unterschieden.
Das Auge täuschen: Gartenmauern mit Kunststoff verschönern
Wer auf tolle Optik nicht verzichten will, jedoch nur über ein schmales Budget verfügt, kann über eine Kunststoffverkleidung nachdenken. Hier werden Platten aus GFK (Glasfaser) oder Vinyl auf die Mauer montiert: Sie sind vorgehängt und hinterlüftet, ähnlich wie die Holzverkleidung, die ebenfalls auf Träger verschraubt wird.
Der größte Vorteil dieser Variante ist die Vielfalt in der Optik. Kunststoffplatten können sowohl wie alle verschiedenen Natursteine aussehen, aber auch ein Holzdekor besitzen. Auch ist die Pflege dieser Platten meist einfach: Oft reicht simples Wasser aus. Zudem ist Kunststoff sehr robust und ebenfalls langlebig.
Einfacher Anstrich: Die Gartenmauer mit Farbe gestalten
Aber auch Pinsel und Farbe sind geeignete Mittel, um eine Gartenmauer optisch aufzuwerten. Hier reicht es meist aus, die Wand zunächst mit einer Grundierung zu versehen. Dann kann der Gartenbesitzer Fassadenfarbe auf Acrylharz-Basis oder eine spezielle Mauerfarbe aufbringen. So manche Betonmauer erfordert eine spezielle Betonlasur, da der Baustoff offenporig ist. Wer sich bei der Wahl der Farbe unsicher ist, kann im Fachhandel kompetente Beratung finden.
Ob Pinsel, Roller oder das Besprühen der Wand – mit ein wenig Farbe kann sie schnell ganz anders aussehen. In vielen Fällen hält die Farbe viele Jahre. Voraussetzung dafür ist jedoch das fachgerechte Auftragen, eine gründliche Reinigung der Mauer davor und die Qualität der Farbe. Von Vorteil ist, wenn diese UV-beständig ist. Dann bleicht sie über die Jahre nicht aus.
Natürliche Verschönerung: Die Gartenmauer begrünen
Gerade hohe Mauern mit einem Material zu verkleiden, kann das Gefühl von Beklemmungen hervorrufen. Denn solch eine Wand wirkt oft sehr massiv. Als Alternative kann hier die Begrünung der Mauer optisch wertvoll sein. Kletter- und Rankpflanzen eignen sich hier, um von unten nach oben mehr Natur in das Mauerwerk zu bringen. Efeu und wilder Wein sind dabei sehr beliebt. Sie gehören den sogenannten Selbstklimmern an. Das sind Pflanzen, die ohne Rankhilfe die Mauer hoch klettern können.
Andere Pflanzen wachsen an Mauern besser mit einer Rankhilfe, hier gehören Rosen, Clematis, Blauregen und Feuergeißschlinge dazu. Aber auch von oben kann die Gartenmauer begrünt werden: mit Hängegewächsen. Sträucher, Gräser oder Schilf vor der Mauer ist ebenfalls eine schön anzuschauende Lösung. Der Vorteil dieser Mauerverschönerung ist der natürliche Look. Nachteilig ist jedoch, das so manche Begrünung auch regelmäßige Pflege braucht. Einige dieser Pflanzen müssen zurückgeschnitten werden.
Der Mauerbesitzer muss sich nicht zwangsläufig nur für eine Verkleidungsmethode entscheiden. Die Varianten können auch miteinander kombiniert werden. Eine Holzverkleidung auf der oberen Hälfte macht mit einer Begrünung oft eine gute Figur. Aber auch Putz und Farben lassen sich gut verbinden. Hier ist der Geschmack des Gartenbesitzers gefragt.
Zusammenfassung
Eine Gartenmauer ist in vielen Grünoasen notwendig. Doch sie muss nicht immer nach grauem Beton aussehen. Es gibt zahlreiche Verkleidungsmöglichkeiten: von den klassischen Varianten mit Holz, Naturstein und Kunststoff, über das Verputzen bis hin zum Streichen oder Begrünen der Wand. Jede Variante hat dabei seine Vor- und Nachteile.
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