Korkboden verlegen – Tipps und Anleitung
Der Beliebtheitsgrad von Baustoffen wird immer stärker durch ihre Nachhaltigkeit beeinflusst. Viele Bauherren entscheiden sich für Baustoffe, die aus natürlichen Ressourcen hergestellt werden können – gerade, wenn es um die Wand- oder Bodengestaltung geht. Kork ist dabei ein Material, das lange Zeit wenig Beachtung fand, aber seit einigen Jahren wieder zunehmend beliebter wird. Es ist nicht nur aus ökologischen Gründen gefragt, sondern auch wegen seiner bauphysikalischen Eigenschaften: Es ist schall- und lärmdämmend, strapazierfähig, pflegeleicht, hygienisch, trittelastisch und schadstoffarm. Dazu kommt noch, dass es sich bei Kork um ein nachwachsendes Naturprodukt handelt, für das keine Bäume gefällt werden müssen und dass es eine behagliche Atmosphäre erzeugt. Außerdem haben Sie bei einem Korkboden den Vorteil, dass er sich einfach verlegen lässt – ganz egal, ob Sie sich für die verleimte oder schwimmende Art der Verlegung entscheiden. Erfahren Sie in diesem Heimhelden.de-Ratgeber, wie ein Boden aus Kork korrekt verlegt wird.
Was ist Kork überhaupt?
Der Begriff „Kork“ kommt vom lateinischen Wort „cortex“, das auf Deutsch übersetzt „Rinde“ heißt. Tatsächlich ist Kork nichts anderes als die Rinde der Korkeiche, die in Südeuropa und dort speziell in Portugal zu finden ist. Der aus der Rinde gewonnene Kork wird dann eingesetzt, um Pinnwände oder Flaschenkorken zu produzieren. Aber auch für Baustoffe wie Wand- oder Bodenbeläge wird das natürliche und nachwachsende Material gerne verwendet.
Welche Besonderheiten hat Korkboden?
Bodenbeläge aus Kork sind beliebter als je zuvor. Der Grund, warum andere Fußbodenarten wie der Vinylboden, das Parkett, das Laminat und die klassischen Fliesen nicht mehr mithalten können, ist ganz einfach: Der Korkboden bringt zahlreiche positive Eigenschaften mit, insbesondere was die Isolierung und Dämmung anbelangt. Wenn Sie sich für einen Naturkorkboden entscheiden, enthalten Sie zudem einen Boden aus reinem Holz, der frei von Bindemitteln und Kunstharzen ist, kein Furnier enthält und ohne Farbbeschichtungen und lösemittelhaltige Versiegelungen auskommt. Ein Naturkorkboden wird lediglich gewachst und bietet zahlreiche Vorteile:
- Elastisch
- Rutschfest
- Trittschalldämmend
- Widerstandsfähig
- Hygienisch
- Fußwarm
Die Reinigung eines Korkbodens ist einfach und auch mit einer Fußbodenheizung kann er kombiniert werden.
Die Optik eines Korkbodens überzeugt ebenfalls: Es gibt ihn in vielen Farben, Schattierungen und Mustern. Auch eine Fliesen- oder Steinoptik ist möglich.
Egal, ob Sie gerade ein Eigenheim bauen oder ein bestehendes Haus modernisieren möchten, mit einem Korkfußboden sind Sie auf jeden Fall gut beraten.
Für welche Räume ist Korkboden geeignet?
Ein Korkfußboden kommt prinzipiell für alle Schlafzimmer und Wohnräume in Frage. Er passt ins Arbeitszimmer ebenso gut wie ins Wohnzimmer oder ins Kinderzimmer.
Einige Hersteller bieten Korkparkett für Feuchträume an. Allerdings sollte hier nur mehrfach versiegelter Korkboden verlegt werden.
Unbehandelte Korkböden eignen sich demnach nicht für die Küche oder das Badezimmer.
Unterschiedliche Arten von Korkboden
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Korkboden: Auf der einen Seite stehen die sogenannten Kork-Fliesen (auch Korkparkett) und auf der anderen Seite gibt es den Kork-Fertigfußboden (auch Korkfertigparkett).
Korkfliesen bestehen entweder aus Naturkork-Granulat oder -Stücken und enthalten ein Bindemittel. Diese Fliesen werden mit dem Untergrund direkt verklebt. Sie haben die Wahl zwischen einem homogenen und einem furnierten Aufbau. Zudem stehen viele verschiedene Designs und Farbtöne zur Auswahl. Es gibt Korkfliesen sowohl naturbelassen als auch mit Öl oder Wachs behandelt.
Ein Korkfertigparkett ist mit Laminat vergleichbar, denn es wird schwimmend verlegt. Meist enthält das Fertigparkett aus Kork eine Nut- und Federverbindung. Auch bei den Fertigelementen gibt es viele verschiedene Stärken, Designs und Plattengrößen.
Korkboden verlegen – Auf die richtige Vorbereitung kommt es an
Im ersten Schritt, noch vor dem eigentlichen Verlegen des Korkbodens, muss der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. Unabhängig davon, ob Sie sich für Korkfliesen oder Korkfertigparkett entscheiden, müssen Sie darauf achten, dass der Boden keinerlei Unebenheiten aufweist. Sollte es Unebenheiten geben, müssen Sie den Untergrund erst mit einer Bodenausgleichsmasse bearbeiten. Zudem sollte der Boden sauber, fest und fettfrei sein.
Legen Sie auf den ebenen Untergrund eine PE-Folie als Dampfsperre aus, die 0,2 Millimeter stark ist. Sie verhindert, dass Restfeuchtigkeit aus dem Boden steigt. Die Folie sollte etwa 40 Zentimeter überlappen. Danach verlegen Sie die Trittschalldämmung. Achten Sie darauf, dass die Bahnen unmittelbar nebeneinander liegen.
Lagern Sie das Korkparkett etwa 48 Stunden lang in dem Zimmer, in dem Sie es verlegen möchten. So lange braucht es, um sich zu akklimatisieren. Erst dann kann mit der eigentlichen Verlegung des Korkbodens begonnen werden.
Möglichkeit 1: Korkfliesen vollflächig verleimen
Wenn Sie sich für Korkfliesen entschieden haben, müssen Sie diese verleimen. Tragen Sie dafür mit einer kurzflorigen Velourswalze den Kleber auf die Rückseite der Platten und auf den Untergrund auf. Warten Sie nun eine Stunde, bis der Kleber eine transparente Farbe angenommen hat. An einer Wand beginnen Sie jetzt mit dem Verlegen der Korkplatten. Jede einzelne Platte wird mit einem Gummihammer angeklopft, denn der Kleber verbindet sich nur unter Druck mit dem Untergrund.
Die Zuschnitte für die Wandabschlüsse können Sie mit einem normalen Teppichmesser realisieren.
So gehen Sie Diele für Diele und Reihe für Reihe vor, bis der komplette Fußboden verlegt ist. Danach müssen Sie nur noch an die Versiegelung denken. Sie schützt das Naturmaterial Kork vor Beschädigungen, Nässe und Schmutz.
Möglichkeit 2: Korkfertigparkett ohne Leim verlegen
Üblicher ist heutzutage die Verlegung von Korkfertigparkett. Es muss nicht verleimt, sondern kann schwimmend verlegt werden.
- Die benötigte Menge an Korkfertigparkett
- Distanzkeile
- Schlagholz
- Zugeisen
- Gummihammer
- Stichsäße
- Maßband
- Bleistift
Fertigparkett aus Kork wird im Prinzip genauso verlegt wie Laminat. Die Dielen sollten parallel zum Lichteinfall angeordnet werden. Bei dem Bodenbelag aus Kork kommt meist das vom Laminat bewährte Klick-System zum Einsatz.
Zunächst werden die Paneele, die Sie für die erste Reihe benötigen, mit der Nut in Richtung Wand ausgerichtet. Die Seitenabstände zur Wand müssen mindestens einen Zentimeter groß sein. Fixieren Sie die Paneele mit Distanzkeilen, um diese Dehnungsfuge zu erzielen. Am Ende der Reihe müssen die letzten Stücke oftmals zugeschnitten werden. Heben Sie die einzelnen Reststücke aber auf, denn sie können eventuell gleich als Anfangsstück der nächsten Reihe eingesetzt werden.
Die zweite Reihe wird verlegt, indem Sie die Paneele an die erste Reihe schieben und mit Schlagholz und Gummihammer verbinden. Am Rand nehmen Sie das Zugeisen zur Hilfe. Richten Sie sich bei der Verlegung von Korkfertigparkett unbedingt nach der Anleitung auf der Verpackung, denn bei den einzelnen Systemen kann es zum Teil Unterschiede geben.
Abschließende Arbeiten
Nach der Verlegung des Korkparketts montieren Sie noch die Fußleisten. Sie stellen einen harmonischen Übergang zwischen Wand und Boden her. Gleichzeitig verbergen sie die Dehnungsfuge. An Türübergängen können Sie einen Fugenfüller einsetzen, um die Dehnungsfuge zu schließen. Nach etwa 24 Stunden ist der Korkboden schließlich begehbar.
Zusammenfassung
Wenn Sie sich für Korkfußboden entscheiden, treffen Sie eine nachhaltige Wahl, denn Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die in ein paar Jahren wieder nachwächst. Zudem ist ein Fußboden aus Kork beliebt, weil er fußwarm ist, eine schöne Holzoptik bietet und sich einfach pflegen lässt. Die Verlegung geht ganz unkompliziert entweder durch Verleimung mit dem Untergrund oder schwimmend per Klick-System ähnlich wie bei Laminat.
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