Vögel füttern im Winter
Obwohl Fachleute immer wieder verkünden, dass es gar nicht erforderlich sei, Vögel im Winter zu füttern, da die Tiere, die im Winter hier bleiben, auch so genug Futter in der freien Natur finden würden, lassen sich die Deutschen dies jedes Jahr bis zu 20 Millionen Euro kosten. Doch bei der Fütterung der Vögel im Winter kann man so einiges falsch machen, angefangen von der Wahl des Futters bis hin zum Aufstellen des Vogelhäuschens. Im nachfolgenden Ratgeber verraten wir Ihnen deshalb, worauf Sie bei der Winterfütterung unbedingt achten sollten und wo Gefahren lauern.
Ist die Fütterung von Vögeln im Winter wirklich sinnvoll?
Das Futterangebot ist für Vögel im Winter deutlich schlechter als vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Dies ist eine Tatsache, die unbestreitbar ist. Genau aus diesem Grund entschließen sich auch viele Menschen in Deutschland dazu, die Vögel im Winter zu unterstützen, indem sie zum Beispiel Meisenknödel oder Futterhäuschen aufhängen, damit die Rotkehlchen, Spatzen und Finken nicht eines Tages von den Äste fallen weil sie verhungert sind.
Generell kann niemand wirklich etwas gegen eine Winterfütterung sagen, auch wenn selbst Experten und sogar Tierliebhaber immer häufiger verlauten lassen, dass dies nicht notwendig sei. Allerdings ist es durchaus so, dass eben die Arten, die wir durch die Winterfütterung unterstützen, keineswegs vom Aussterben bedroht sind, weshalb man hier ganz klar zwischen Tierschutz und Naturschutz unterscheiden muss. Immerhin gibt es so keine „natürliche Auslese“, weshalb sogar solche Tiere, die krank und schwach sind, den Winter überleben werden, die ansonsten auf natürliche Weise sterben würden. Während es also viele Gegner gibt, gibt es aber auch entsprechend viele Befürworter, die ganz klar für eine Winterfütterung sind. Sie fühlen sich bereits alleine dadurch in ihrer Meinung bestärkt, dass durch das Versprühen von Unkrautvernichtern die Lebensbedingungen für unsere heimischen Tiere insgesamt enorm belastet wird, da das Futterangebot stark eingeschränkt wird.
Ab wann sollte man mit der Winterfütterung beginnen?
Generell empfiehlt es sich, erst dann mit der Winterfütterung zu beginnen, wenn die heimischen Vögel aufgrund von Frost und geschlossener Schneedecke kein Futter mehr finden können. Es besteht aber auch durchaus die Möglichkeit, während des ganzen Jahres Futter bereitzustellen.
Haben Sie erst mal mit der Winterfütterung begonnen, sollten Sie unbedingt regelmäßig frisches Futter nachfüllen. Vögel, welche die Futterquelle gefunden haben, verlassen sich darauf, dass sie hier immer wieder Futter finden können. Ist die Futterstelle jedoch plötzlich leer, kann dies für die Vögel schnell tödlich enden, da Ausweichstellen häufig nicht vorhanden sind.
Die passende Futterstelle
Achten Sie bei der Wahl der Futterstelle darauf, dass die Vögel nicht im Futter herumlaufen können. Das Risiko, dass es dadurch mit Kot verschmutzt wird, wodurch schließlich Krankheiten übertragen werden können, ist sehr groß. Wenn Sie lose Körnermischungen anbieten, dann sollten Sie auf spezielle überdachte Futtersilos zurückgreifen, bei denen das Futter von alleine nachrutschen kann.
TIPP
Um eine Übertragung von Krankheiten zu vermeiden, sollten Sie die Futterstelle regelmäßig reinigen.
Bei der Wahl des Standortes sollten Sie darauf achten, dass die Futterstelle
- Nicht in der Nähe einer Glasscheibe platziert wird
- Nicht von Tieren, wie zum Beispiel Katzen, erreicht werden kann
- Vor Regen und Schnee geschützt ist, damit das Futter nicht aufweichen kann
Welches Futter ist am besten geeignet?
Die Frage nach dem passenden Futter kann generell nicht pauschal beantwortet werden, denn es gibt Körnerfresser, wie etwa Finken und Spatzen, und es gibt Weichfutterfresser, wie etwa Amsel und Rotkehlchen. Für Körnerfresser bietet es sich beispielsweise Getreide, getrocknete Beeren oder Sonnenblumenkerne anzubieten. Weichfutterfresser hingegen bevorzugen vielmehr Haferflocken und Obst, das Sie am besten im Ganzen bereitstellen. Häufig ist zu beobachten, dass sogar Brot gefüttert wird. Dieses ist allerdings ungeeignet, da es im Darm der Vögel einen Gärungsprozess auslöst und zudem einen Nährboden für Bakterien und Erreger darstellt.
Zusammenfassung
Vögel im Winter zu füttern ist für viele Menschen ein Thema, das ihnen sehr am Herzen liegt. Wer dies nicht richtig macht, der fügt den Tieren am Ende jedoch mehr Schaden zu, als er ihnen Gutes tut. Mit dem richtigen Vorgehen steht einer Winterfütterung jedoch nichts entgegen.
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