Flachdachdämmung – So bleibt die Hitze im Raum

Flachdachdämmung – So bleibt die Hitze im Raum

Optisch oftmals sehr schön anzusehen und in einigen Wohngegenden praktisch Standard, sind Flachdächer. Sie sorgen für eine gelockerte Wohnsiedlung und sind optisch oftmals auch recht schön. Darüber hinaus sind auch Garagen in der Regel mit flachen Dächern ausgestattet, sofern sie nicht ins Haus integriert sind. Das spart in diesem Fall oftmals auch Kosten, da ein schräges Dach nicht benötigt wird. Die Garagen müssen dabei gut isoliert und gedämmt sein, damit das Auto im Winter vor Kälte und Frost geschützt ist. Die Dächer geben ohne Dämmung schnell Hitze ab, da kein Stauraum mehr zwischen dem Wohnraum und dem Dach vorliegt. Darüber hinaus ist auch die Sonneneinstrahlung sehr direkt, weshalb das Haus ohne entsprechenden Schutz schnell aufwärmt.

Wie ein Flachdach am besten gedämmt wird und welche Materialien dabei zum Einsatz kommen, zeigen die folgenden Absätze.

Diese Arten von Flachdächern gibt es

Prinzipiell gibt es einige Unterscheidungen von Flachdächern. Als Flachdach zählen dabei alle Dächer unter fünf Prozent Neigung, wobei die Neigung auch nicht weniger als zwei Prozent betragen darf. Das wird von einer DIN vorgeschrieben und nur in Sonderfällen unterschritten. Darüber hinaus können Flachdächer auch noch dadurch unterschieden werden, ob sie aktiv genutzt werden, oder nicht.

Zu den Verwendungen zählen im Hausbau besonders die Nutzung als Dachterrasse und die Begrünung des Dachs. Das wirkt sich auch auf die Dämmung aus und ist deswegen relevant. Ansonsten lässt sich auch die Konstruktion unterscheiden. Das ist in Bezug auf die Dämmung auch die wichtigste Unterscheidung, da die Konstruktion auch unmittelbar mit der jeweiligen Dämmungsart zusammen hängt.

Die Dämmung des Dachs ist zwar enorm wichtig, bringt aber auch nur dann etwas, wenn die Wände und die Fenster ebenso gut gedämmt werden.

Das Warmdach

Das Warmdach ist eine der Konstruktionsformen von Flachdächern, die zur Dämmung beitragen kann. Dabei ist der Name eigentlich veraltet und es müsste richtigerweise inzwischen als nicht belüftetes Flachdach bezeichnet werden. Diese Form ist besonders bei sehr flachen Dächern praktisch, da der Dämmstoff luftdicht zwischen dem Dach und der Raumdecke eingeschlossen wird. Unmittelbar oberhalb der Raumdecke wird in der Regel Dampfsperrfolie angebracht. Diese Folie kann ganz einfach geklebt oder getackert werden und sorgt für Isolierung gegenüber Feuchtigkeit.

Darüber wird dann der entsprechende Dämmstoff verlegt. Dieser sorgt besonders für die Temperaturdämmung. Darüber kann dann direkt die Abdichtung angebracht werden, wobei es in der Regel sinnvoller ist, zunächst einmal eine Holzkonstruktion anzubringen. Diese kann das Anbringen der Dichtungsmaterialien vereinfachen, was auch durchaus wichtig ist. Die Abdichtung ist enorm wichtig, da sonst die Dämmung auch beschädigt werden kann.

Das Warmdach ist sehr anfällig für Schimmel, da eindringendes Wasser gespeichert wird und nicht entweichen kann. Das liegt in erster Linie an der Konstruktionsweise des Warmdachs.

Das Kaltdach

Auch die Bezeichnung des Kaltdachs könnte anders umschrieben werden, da es sich dabei um das belüftete Flachdach handelt. Diese Variante benötigt viel Platz zwischen dem Rohbau und der Abdichtung des Dachs. Das liegt daran, dass das Kaltdach einen Luftraum in der Konstruktion hat. Unterhalb dieser Luftschicht liegen erneut die Dampfsperre und eine Wärmedämmung. Die Luftschicht folgt dann und sollte möglichst kalt sein. Oberhalb davon befinden sich erneut eine Holzkonstruktion, sowie die Abdichtung.

Wichtig ist dabei allerdings auch, dass die Luft zu- und abfließen kann, damit sie nicht gestaut wird und ein stetiger Austausch stattfindet. Aus diesem Grund ist es genauso wichtig, dass der Luftraum ohne Hindernisse gestaltet wird. Heutzutage wird diese Konstruktionsart nicht mehr so häufig verwendet, da sie als veraltet gilt.

Das Umkehrdach

Auch das Umkehrdach ist der Kategorie der unbelüfteten Flachdächer zuzuordnen, da es auch ohne Zwischendächer auskommt und aus den Warmdächern heraus entwickelt wurde. Dabei werden relativ wenige Schichten verbaut und die Abdichtung und die Dämmung liegen unmittelbar zusammen. Daher ist es wichtig, dass darunter und darüber schützende Trennschichten verbaut werden. Diese sollte sich unmittelbar auf dem Rohbau, sowie oberhalb der Abdichtungsschicht befinden. Auch das Umkehrdach arbeitet mit einer Dampfsperre.

Als Dämmmittel können XPS beziehungsweise Polystyrol-Hartschaumplatten genutzt werden. Das entscheidende Element ist allerdings, dass die Abdichtung unterhalb der Abdämmung liegt, was eine eher ungewöhnliche Form der Isolierung darstellt.

Wenn die Abdichtung nicht ordnungsgemäß verlegt wird, kann das beim Umkehrdach bei kaltem Regen zu einem Verlust der Raumwärme führen.

Das Duodach

Bei diesem Dachtyp kommt es zu einer Mischung der beiden unbelüfteten Flachdächer. Vom Umkehrdach wird übernommen, dass die Dämmung oberhalb der Abdichtung liegt. Unterhalb dieser Konstruktion befindet sich dann noch der Aufbau des Warmdachs. Das Warmdach bleibt dabei durchgängig trocken und kann die volle Dämmwirkung zeigen, während das darüber liegende Umkehrdach bereits einen ersten wichtigen Teil der Dämmung übernimmt. Die Dämmeigenschaften dieser Dachkonstruktion sind zwar hervorragend, allerdings stehen auch sehr hohe Kosten in Verbindung mit dieser Dachkonstruktion.

Das Plusdach

Da die Dämmung von Flachdächern in der Vergangenheit nicht immer richtig durchgeführt wurde, kann sie auch bei Sanierungsarbeiten nachträglich aufgetragen werden. Dafür sind die Plusdächer geeignet, da sie einen großen Vorteil bieten, sie werden auf bestehende Dachkonstruktionen gebaut. Dabei ist es im Prinzip egal, ob die alte Dämmung beschädigt wurde, oder einfach inzwischen veraltet ist. Im Prinzip wird dabei auch ganz einfach die Dämmschicht unterhalb der isolierenden Schutzschicht angebracht, um das Dach ausreichend zu dämmen und zu isolieren.

Fazit

Das Dämmen von Flachdächern ist mit unterschiedlichsten Varianten möglich. Die meisten dieser Varianten arbeiten mit einer Dämmschicht, die unterhalb der Abdichtung liegt, wobei es auch Möglichkeiten gibt, bei denen die Reihenfolge geändert ist. Auch eine trennende Luftschicht kann als dämmendes Element eingebaut werden. Insgesamt ist es auch egal, ob bereits eine Dachschicht vorhanden ist, oder ob es sich sogar um einen Neubau handelt, da es für jede Variante eine entsprechende Dachkonstruktion gibt.

Zusammenfassung

Flachdächer werden zwar in erster Linie durch die Nutzung unterschieden, allerdings ist auch die Dämmung sehr wichtig. Sie verhindert das Überhitzen des Raums im Sommer und hält die Wärme im Winter in den Räumen. Dabei gibt es verschiedenste Formen, die sich durch die Reihenfolge in der Konstruktion unterscheiden.

Artikelbild: © Paha_L / Bigstock.com


2 Kommentare

  1. Jürg 07.03.2019 20:09 Uhr

    Beim Plusdach heisst es in obigem Artikel „Dabei ist es im Prinzip egal, ob die alte Dämmung beschädigt wurde, oder einfach inzwischen veraltet ist“. Wann mekrt man, dass eine Dämmung beschädigt ist? Doch dann, wenn das Flachdach nicht mehr dicht ist. Und dann istt es bereits zu spät für eine Sanierung mit einem Plusdach, weil dieses keinesfalls auf ein durchfeuchtete Dämmschicht gelegt werden darf. Wenn rechtzeitig saniert wird, meist wenn man feststellt, dass die Dämmwirkung des bestehenden Flachdachs ungenügend ist, ist das Plusdach super!

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  2. Gretl Hendricks 17.12.2019 14:09 Uhr

    Interessant, dass man ein belüftetes Flachdach Kaltdach nennt. Ich überlege mir gerade ein Haus mit einem Flachdach zu kaufen. Mir gefällt die Ästhetik aber ich denke ich müsste nochmal einen Dachdecker rufen, damit der alles erneuert.

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