Zebragras (Miscanthus sinensis zebrinus) – Pflege, Schneiden und Überwintern
Das Zebragras ist in jedem Garten ein interessanter Blickfang. Es handelt sich dabei um eine spezielle Form des Chinaschilfes, das durch seine markanten gelben oder weißen Querstreifen auffällt. Durch dieses typische Streifenmuster erhielt das Gras auch seinen Namen, weil es an das charakteristische Zebramuster erinnert. Das Süßgras (Poaceae) wird gerne an Teichen angebaut, ist aber auch in Staudenrabatten sehr beliebt. Alles in allem ist das Gras zwar recht genügsam und wenig pflegebedürftig, sodass es auch für Anfänger in Frage kommt, aber dennoch sollten Sie sich genauer mit den Ansprüchen des Gewächses vertraut machen, bevor Sie es in Ihrem Garten anbauen. In unserem Ratgeber erfahren Sie alle interessanten Fakten und erhalten viele Tipps rund um die Pflege des Zebragrases.
Herkunft
Ursprünglich stammt das Zebragras aus Asien, genauer gesagt aus China. Das Süßgras wird auch als Zebraschilf oder Stachelschweingras bezeichnet. In seiner Heimat baut man das Gras kommerziell an. Dort zeigt es im Sommer braune Rispen mit Blüten. In unseren Breiten ist es aber meist nicht möglich, das Zebragras zum Blühen zu bringen, weil die Sommerzeit hierfür zu kurz ist.
Sorten
Es gibt verschiedene Zebragras-Arten, die sich durch ihre Wuchsform unterscheiden. Es sind sowohl Varianten vorhanden, die einen überhängenden Wuchs aufweisen, als auch solche Sorten, die eher aufrecht stehen. Des Weiteren sind die folgenden zwei Sorten bekannt:
- Miscanthus sinensis Kaskade
- Miscanthus giganteus
Für kleine Gärten oder einen grünen Blickfang auf der Terrasse eignen sich die aufrecht wachsenden Arten am besten, während die überhängenden Sorten etwas mehr Platz benötigen. Sie sind als Solitärgras gut geeignet. Unabhängig von der Sorte ist das Zebragras sehr pflegeleicht und genügsam.
Verwendung
Das Süßgras wirkt besonders schön, wenn es als Solitär gepflanzt wird. Von Jahr zu Jahr wird sein Wuchs stattlicher und interessanter. Außerdem kann es auch in Beeten eingesät werden, um diesen mehr Struktur zu verleihen. Das Zebragras erreicht recht hohe Wuchshöhen und bietet sich sogar als Sichtschutz an. In diesem Fall müssen Sie mindestens einen Meter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen halten.
Darüber hinaus können Sie das Gras auch einfach in Ihre Staudenrabatte setzen. Dort wirkt es schön zwischen gelbblühenden Gewächsen wie Goldfelberich und Frauenmantel. In großen Gartenanlagen setzt es den roten Sonnenhut und die Kugeldistel sehr schön in Szene. Miscanthus ist darüber hinaus eine Futterpflanze für Pflanzenfresser, da es aus der Familie der Süßgräser stammt. Es schmeckt zum Beispiel Kaninchen und Meerschweinchen sehr gut.
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Erscheinungsbild und Blüte
Zebragras sticht durch die fast weißen, in regelmäßigen Abständen verlaufenden Streifen auf den Halmen von anderen Chinaschilfarten hervor. Meistens wächst es aufrecht, aber es gibt auch einige hängende Sorten. Der Wuchs ist im Allgemeinen sehr buschig und üppig. Die einzelnen Blätter werden bis zu 150 Zentimeter groß, die Blüten sogar bis 180 Zentimeter. Die Rispen sind federartig und braun und weisen meist einen weiß-silbernen Schimmer auf. Die Blüten zeigen sich in der Zeit von September bis Oktober, allerdings blüht das Gewächs hier eher selten und nur nach einem heißen Sommer.
Zebragras Pflege
Sofern Sie dem Zebragras einen geeigneten Standort und das richtige Pflanzsubstrat bieten, werden Sie kaum Arbeit mit dem genügsamen Gewächs haben.
Der optimale Standort
Am besten geeignet ist ein vollsonniger Standort. An einem halbschattigen oder schattigen Platz wächst das Zebragras zwar ebenfalls, verliert aber mit der Zeit seine charakteristischen Querstreifen. Das Gleiche gilt, wenn der Standort zu kühl ist. Daher gilt: Je mehr Sonne das Ziergras abbekommt, desto besser. Bevorzugen Sie die südliche Lage und wählen Sie den Standort so, dass ein Schutz vor starkem Sturm gegeben ist. Ideal ist auch ein sonniger Gewässerrand, da das Zebragras einen feuchten Boden bevorzugt.
Das richtige Pflanzsubstrat
Noch wichtiger als der Standort ist das richtige Pflanzsubstrat. Es muss nährstoffhaltig und durchlässig sein, weshalb eine sandig-lehmige Erde am besten geeignet ist. Außerdem sollte sie einen Anteil an Kies aufweisen. Darüber hinaus spielt der pH-Wert eine wichtige Rolle. Beachten Sie bei der Auswahl des Pflanzsubstrates die folgenden Tipps, damit sich Ihr Zebragras wohlfühlen wird:
- Der Boden darf weder zu nass noch zu trocken sein
- Ein hoher Nährstoffgehalt ist wichtig
- Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, daher sollten Sie für eine gute Durchlässigkeit sorgen
- Der pH-Wert ist optimal, wenn er zwischen 4,6 und 7,5 liegt
- Ein lehmig-sandiger Boden ist perfekt
Sie können das Zebragras nicht nur im Beet kultivieren, sondern auch in einem beliebigen Pflanzgefäß. Auch hier sollten Sie auf das richtige Pflanzsubstrat achten.
Pflanzen
Das Pflanzen des Zebragrases ist in der Regel problemlos möglich.
Bauen Sie eine Wurzelsperre ein, um zu verhindern, dass sich das Gras zu stark vermehrt und bald Ihr komplettes Beet einnimmt.
Das Pflanzloch sollte so groß ausgehoben werden, dass der Wurzelballen problemlos hineinpasst. Setzen Sie ungefähr eine Pflanze auf einen Quadratmeter, denn das Gras breitet sich mit der Zeit aus und benötigt dann diese Fläche für einen gesunden Wuchs. Der Pflanzabstand zwischen mehreren Gewächsen sollte bei einem Meter liegen. Am schönsten wirkt das Zebragras aber, wenn es als Solitär gepflanzt wird.
Gießen und Düngen
Zum Wachsen und Gedeihen benötigt das Zebragras zum einen viel Feuchtigkeit und zum anderen ausreichend Nährstoffe. Sofern Sie in einer trockenen Region leben, müssen Sie daher regelmäßig wässern. Das Pflanzsubstrat sollte niemals komplett austrocknen, denn auch kurze Trockenperioden reichen schon, um der Pflanze Schaden zuzufügen. Gerade bei großer Wärme und Trockenheit dürfen Sie daher nicht vergessen, das Gewächs regelmäßig zu gießen. Kübelpflanzen müssen dann unter Umständen sogar zweimal am Tag gewässert werden.
Staunässe sollten Sie jedoch auch vermeiden, da sich sonst Wurzelfäule bildet, welche schnell das komplette Zebragras abtötet. Die Düngung erfolgt in der Wachstumsphase. Dafür verwenden Sie am besten Kompost. Im Notfall kommt das Ziergras auch völlig ohne Dünger zurecht. Wenn Sie aber einen schnellen und gesunden Wuchs fördern möchten, kommen Sie nicht um die regelmäßige Düngung herum.
Richtig schneiden
Der Rückschnitt des Zebragrases erfolgt einmal im Jahr. Hier kommt es besonders auf den richtigen Zeitpunkt an.
Viele Pflanzenfreunde schneiden das Gras schon im Herbst zurück. Das ist jedoch nicht sinnvoll, da das Laub der Pflanze im Winter einen sicheren Schutz vor der Nässe und der Kälte bietet. Mit beidem kommt das Zebragras nicht so gut zurecht.
Wir empfehlen daher, dass Gras im Frühling zurückzuschneiden. Der optimale Zeitpunkt ist kurz vor dem Austrieb. Warten Sie nicht zu lange mit dem Rückschnitt, denn dann könnten Sie die frischen Triebspitzen verletzen oder wegschneiden, was sich ungünstig auf das Wachstum auswirken würde. Falls Sie dennoch verpasst haben, rechtzeitig den Rückschnitt zu erledigen, sollten Sie die alten Halme nur noch einzeln herausschneiden. So vermeiden Sie, dass Sie die jungen Grastriebe entfernen. Schneiden Sie das Gras bodennah und gerade ab, wenn sich die ersten grünen Spitzen zeigen. Achten Sie auf eine scharfe und saubere Schere, sodass Sie einen ganzen Horst in einem Ritt abschneiden können.
Vermehren
Am unkompliziertesten klappt die Vermehrung, indem Sie den Wurzelballen teilen. Alternativ können Sie das Zebragras auch neu aussäen. Den dafür benötigten Samen erhalten Sie im Gartenfachhandel.
Wurzelballen teilen
Wenn Sie Ihr Zebragras durch die Teilung des Wurzelballens vermehren möchten, sollte dies nach dem Rückschnitt geschehen. Wichtig ist aber, dass der Boden nicht mehr gefroren ist. Gehen Sie am besten wie folgt vor:
- Verwenden Sie einen scharfen Spaten, um den Wurzelballen vorsichtig zu trennen.
- Pflanzen Sie die eine Hälfte wieder an dieselbe Stelle wie bisher.
- Die andere Hälfte kann einen beliebigen neuen Platz erhalten.
Nach etwa drei Jahren bietet es sich an, jedes Jahr ein Stück vom Wurzelballen zu entfernen, da das Gewächs sonst überdimensionale Ausmaße annimmt.
Zebragras aussäen
Alternativ klappt auch die Vermehrung per Aussaat.
Samen, der aus eigener Ernte stammt, ist in der Regel nicht sortenecht. Er kann zwar auch verwendet werden, allerdings sollten Sie sich nicht wundern, wenn das junge Zebragras nicht die typischen Streifen hat.
Legen Sie den Samen in Aussaaterde und bedecken Sie ihn mit einer dünnen Schicht des Substrats. Nun halten Sie die Samen leicht warm und feucht. Eine Temperatur von etwa 20 Grad Celsius ist ideal.
Giftigkeit und Inhaltsstoffe
Das Zebragras ist ein Ziergras und daher nicht giftig für Mensch und Tier. Pflanzenfresser wie Meerschweinchen oder Kaninchen bedienen sich sogar gerne an dem leckeren Süßgras.
Überwintern
In den meisten Regionen kann das Zebragras problemlos überwintert werden, weil es bis zu -20 Grad Celsius winterhart ist. Nur in Gebieten mit sehr langanhaltenden und starken Frösten ist es sinnvoll, für zusätzlichen Schutz zu sorgen. Binden Sie dort die Halme oben zusammen, sodass eine Art Zelt entsteht. Dadurch schützen Sie das Herz der Pflanze besser vor Nässe und Kälte.
Außerdem muss das Zebragras besonders geschützt werden, wenn es im Kübel kultiviert wurde. Stellen Sie das Pflanzgefäß an eine warme Hauswand. Eine Überdachung von oben ist sinnvoll. Außerdem sollten Sie eine dicke Isoliermatte um den Kübel wickeln und auch die einzelnen Halme ein wenig einpacken. Vergessen Sie an frostfreien Tagen nicht das Gießen, denn auch im Winter darf der Wurzelballen niemals vollständig austrocknen.
Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge
Das robuste Zebragras wird nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Wie die meisten Süßgräser so ist auch das gestreifte Ziergras nicht für Schädlinge interessant. Hin und wieder werden die Blätter angefressen, aber meist nisten sich die ungebetenen Gäste nicht dauerhaft ein. In dieser Hinsicht werden Sie mit dem Zebragras also wahrscheinlich keinen Ärger haben.
Fazit
Das Zebragras ist mit seinen charakteristischen Streifen eine Augenweide in jedem Beet oder Balkonkasten. Es ist robust, widerstandsfähig und anspruchslos, sodass es sich auch für Anfänger gut anbietet. Ob als dekorativer Sichtschutz, prächtiger Solitär oder am Rand des Gartenteichs, das Zebragras macht in allen Fällen eine gute Figur. Wenn Sie dem Ziergras einen sonnigen Standort und ein sandig-lehmiges Pflanzsubstrat bieten, werden Sie mit der Pflege nur wenig Aufwand haben und sich lange Zeit an den schönen Streifen des Chinaschilfs erfreuen können. Wichtig ist lediglich, dass Sie Staunässe ebenso vermeiden wie eine vollständige Austrocknung des Pflanzsubstrats. Auch auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr sollte geachtet werden. Wenn Sie diese Tipps beachten, steht einer erfolgreichen Kultivierung des Zebragrases nichts mehr im Wege.
Zusammenfassung
Zebragras kommt ursprünglich aus China und zeigt dort im Spätsommer Blüten, die hierzulande jedoch eher selten ausgebildet werden. Das Ziergras ist in der Regel recht anspruchslos, es muss lediglich feucht gehalten und ausreichend mit Dünger versorgt werden. Im Winter kommt es mit Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius gut zurecht, sodass meist kein zusätzlicher Schutz notwendig ist. Eine Ausnahme gilt jedoch, wenn das Zebragras nicht im Freibeet, sondern in einem Pflanzgefäß kultiviert wurde, denn dann sollten der Kübel und das Gras entsprechend mit Isoliermaterial vor der Kälte geschützt werden.
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