Schefflera – Pflegen, Vermehren und giftig?

Schefflera – Pflegen, Vermehren und giftig?

Die Strahlenaralie (Schefflera arboricola) ist eine ungewöhnliche und sehr beliebte Zimmerpflanze für Zuhause und fürs Büro. Sie bezaubert nicht nur durch ihre elegante Schönheit, sondern auch durch ihre tollen Eigenschaften. Im Handel finden Sie verschiedene Sorten, wie beispielsweise die Schefflera actinophylla, die bis zu drei Metern hoch werden kann. Am beliebtesten ist jedoch die Strahlenaralien mit ihren weißlaubigen panaschierten Blättern. Wir verraten Ihnen heute alles zur Pflege und Vermehrung dieser Zimmerpflanze.

Merkmale und Besonderheiten der Schefflera

Die Strahlenaralie ist sehr robust, pflegeleicht und schnellwüchsig. Gerade neue Pflanzenliebhaber, die noch keinen so stark ausgeprägten grünen Daumen haben, erfreuen sich daher an der Schefflera. Hohen Anklang findet die Zimmerpflanze auch bei Rauchern, weil die mehrjährige Schefflera in der Lage ist, Schadstoffe wie Nikotin aus der Luft zu filtern. Sie wirkt sich daher außerordentlich positiv auf ein gesundes Raumklima aus.

Die Schefflera arboricola ist eine Giftpflanze. Sie enthält Substanzen, welche die Haut und die Schleimhäute reizen können. Daher ist in Haushalten mit Kindern und Haustieren Vorsicht geboten.

Das Araliengewächs stammt nicht aus unseren Breiten, sondern aus Taiwan. In ihrer Heimat erreicht die Pflanze unter natürlichen Bedingungen eine stattliche Größe von 40 Metern. Außerdem bildet der Baum dort tolle weiße Blüten aus. Hierzulande gibt es nur junge Strahlenaralien zu kaufen, sodass die Wuchshöhen deutlich geringer sind. Als Zimmerpflanze wächst sie langsamer und bleibt natürlich viel kleiner, schafft es aber dennoch nach einiger Zeit auf eine Höhe von 2,40 Meter. Leider blüht die Schefflera in der Wohnung nur äußerst selten.

Über den Namensgeber der Schefflera gibt es mindestens drei Hypothesen. Eingeführt wurde die Gattungsbezeichnung im Jahre 1776 von Johann Reinhold Forster und Georg Forster, die damit einen Danziger Arzt und Botaniker („medicus et botanicus Gedanensis“) würdigen wollten.

  • Jacob Christian Scheffler (frühes 18. Jahrhundert)
  • Jacob Christoph Scheffler (1698–1745)
  • Johann Peter Ernst von Scheffler (1739–1809)

 

Anforderungen an Standort und Pflanzsubstrat

Die tropische Pflanze fühlt sich am wohlsten, wenn Sie ihr einen hellen und warmen Standort gönnen. Allerdings gefällt es ihr im prallen Sonnenlicht nur bedingt, weil sie in den Tropen am besten im diffusen Licht des Urwalds gedeiht. Ein Plätzchen mit ständiger direkter Sonneneinstrahlung gilt es deswegen zu vermeiden. Alle Schefflera-Arten mögen jedoch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zwischen 60 – 70 Prozent, sie gedeihen hierdurch besser. Dies kann durch Besprühen mit Wasser oder durch gelegentliches Abduschen erreicht werden.

Ihre Ansprüche an den Boden sind verhältnismäßig klein:

      • Er sollte humusreich und durchlässig sein, sodass handelsübliche Zimmerpflanzenerde optimal ist
      • Überschüssiges Gießwasser sollte gut abgeleitet werden können
      • Es ist empfehlenswert, am Boden des Topfs eine Drainage aus Tonscherben oder Kies einzuarbeiten

Temperaturen, die unterhalb 10 Grad Celsius liegen, sind zu vermeiden. Die Schefflera ist daher nicht dafür geeignet, dauerhaft im Freien zu stehen. Sie kann jedoch in den warmen Sommermonaten als Topfpflanze Ihren Balkon oder Ihre Terrasse verschönern.

Tipps für die Pflege der Schefflera

Die Schefflera ist eine sehr pflegeleichte und genügsame Pflanze. Dennoch sollten Sie ein paar Hinweise berücksichtigen, wenn Sie die Schefflera gießen und düngen.

Gießen

Bei der Wasserzufuhr gilt eher der Leitsatz „Weniger ist mehr“, weshalb Sie die Pflanze nur mäßig gießen brauchen. Warten Sie, bis die oberste Schicht des Bodens vollständig trocken ist, bevor Sie erneut zur Gießkanne greifen. Das Gießwasser sollte abgestanden und kalkarm sein. Pauschale Angaben zu den Gießabständen können leider nicht getroffen werden, da die benötigten Wassermengen je nach Pflanzenerde und Temperatur variieren. Fakt ist jedoch, dass Sie in den kühleren Wintermonaten deutlich weniger gießen sollten.

Düngen

Bei Kübelpflanzen ist es leider generell der Fall, dass Nährstoffe nur sehr begrenzt sind. Daher ist eine Düngerzufuhr auch bei der Schefflera in der Hauptvegetationszeit unbedingt notwendig. Versorgen Sie die Pflanze in der Zeit von März bis September im Rhythmus von zwei Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger. Er kann dem Gießwasser beigegeben werden und ist daher problemlos in der Anwendung. Alternativ verwenden Sie Düngestäbchen, denn sie sind ebenfalls für die tropische Zimmerpflanze geeignet.

In der Winterzeit können Sie die Düngerzufuhr erheblich mäßigen. Sollte die Strahlenaralie in einem warmen, hellen Raum überwintern, dann düngen Sie sie aller vier Wochen. Falls die Überwinterung in einem kühlen und lichtarmen Raum stattfindet, verzichten Sie völlig auf eine Zugabe von Dünger. Dort stellt die Schefflera das Wachstum ein, sodass Sie die Pflanze andernfalls überdüngen würden.

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Umtopfen

Zur Pflege der Schefflera gehört auch ein gelegentliches Umtopfen.

Die Strahlenaralie wächst normalerweise sehr üppig. Um ihr in der Wohnung gerecht zu werden und die Wuchshöhe ein wenig einzudämmen, sollten Sie die Pflanzgefäße und Töpfe niemals zu groß wählen.

Falls ein Umtopfen notwendig ist, sollte dies am besten im Frühjahr passieren. Wählen Sie den Topf nur etwas größer als das bisherige Exemplar. Am Topfboden sollte wieder eine Drainage aus Kieselsteinen oder Tonscherben vorbereitet werden, um Staunässe zu vermeiden. Danach entnehmen Sie die Schefflera aus dem alten Pflanzgefäß und entfernen die Erde behutsam, aber sorgfältig. Im neuen Blumentopf bedecken Sie den Wurzelballen mit dem humusreichen Pflanzsubstrat und drücken die obere Erdschicht vorsichtig an.

Schneiden

Ab einer gewissen Wuchshöhe ist ein regelmäßiger Rückschnitt erforderlich, um den kompakten Wuchs zu fördern. Der Schnitt erfolgt wahlweise im späten Winter oder im zeitigen Frühjahr. Verwenden Sie eine saubere und scharfe Gartenschere und schneiden Sie die Triebe über dem Blatt auf die gewünschte Höhe zurück.

Die abgeschnittenen Zweige müssen nicht entsorgt werden, sondern können direkt für die Vermehrung verwendet werden.

Durch einen regelmäßigen Radikalschnitt der Strahlenaralie fördern Sie einen buschigen Austrieb und zugleich eine kompaktere Wuchsform.

Die Vermehrung der Schefflera ist unkompliziert

Falls Sie Ihre Strahlenaralie vermehren wollen, klappt das ganz einfach durch Blattstecklinge oder Triebspitzenstecklinge. Die Stecklingsvermehrung sollte am besten im Frühjahr stattfinden, bevor der Austrieb der Pflanze beginnt.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

      1. Trennen Sie einen Trieb von der Mutterpflanze ab, der etwa 10 bis 15 Zentimeter lang ist.
      2. Entfernen Sie die unteren Blätter und schrägen Sie die Schnittkante ein wenig an.
      3. Stellen Sie den Steckling in ein Gefäß oder ein Wasserglas, in das Sie möglichst kalkarmes Wasser füllen.
      4. Im Idealfall wählen Sie einen hellen Standort mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius, damit eine zügige Bewurzelung gefördert wird.
      5. Nach einem bis drei Monaten werden sich die ersten feinen Wurzelansätze bilden, sodass die Pflanze dann in einen Blumentopf mit Erde umgesetzt werden kann.

Alternativ können Sie die Triebstecklinge auch sofort nach dem Abschneiden in Pflanzsubstrat einsetzen. In diesem Fall ist es jedoch notwendig, dass Sie in der ersten Zeit für eine ausreichende Feuchtigkeitszufuhr sorgen. Vermeiden Sie dabei Staunässe, um zu verhindern, dass die junge Schefflera durch eine zu hohe Wassermenge zu Schaden kommt.

Die häufigsten Pflegefehler bei der Schefflera

Obwohl die Strahlenaralie pflegeleicht und robust ist, kann eine falsche Pflege zu Pflegeschäden führen. Erfahren Sie jetzt, woran Sie typische Pflegefehler erkennen und wie Sie weitere Schäden verhindern können.

Die Schefflera verliert ihre Blätter

Für das Abfallen der Blätter gibt es verschiedene Ursachen, denn die Pflanze neigt zu diesem Prozess, wenn die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen oder das Erdreich zu feucht ist. Sofern Sie diese beiden Ursachen ausschließen können, lohnt sich ein genauerer Blick auf das Pflanzsubstrat. Falls Sie die Schefflera in einen Topf in Seramis ohne Erde gesetzt haben, liegt hier der Fehler. Denn dieses Pflanzsubstrat ist in der Lage, große Menge an Feuchtigkeit zu speichern. Daher ist es für die Strahlenaralie nicht geeignet.

Bunte Blätter werden dunkelgrün

Bei einigen Strahlenaralien verfärben sich die buntlaubigen Blätter mit der Zeit dunkelgrün. Das liegt meist an zu wenig Licht am Standort. Leider genügt es nun nicht mehr, die Pflanze an einen helleren Platz zu stellen. Bereits verfärbte Blätter werden ihre ursprüngliche Musterung nicht wieder annehmen. Neue Blätter hingegen zeigen an einem helleren Standort wieder die gewünschte Farbe.

Pflanzenteile verfärben sich gelb

Wenn sich Teile der Schefflera gelb verfärben, liegt meist eine Überversorgung mit Nährstoffen vor. In diesem Fall ist es notwendig, die Düngung sofort einzustellen. Wenn sich ein Großteil der Pflanze bereits verfärbt hat, sollten Sie die Zimmerpflanze so schnell wie möglich in ein Pflanzgefäß mit frischer Erde umsetzen.

Triebspitzen und Blätter zeigen braune Flecken

Braune Flecken auf den Blättern oder Spitzen der Triebe sind in der Regel ein Indiz dafür, dass die Pflanze Wasser braucht. Hier hilft es, wenn Sie die Schefflera großzügig wässern. Tauchen Sie den kompletten Pflanztopf in ein Gefäß mit Wasser und entnehmen Sie die Schefflera erst wieder, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen. Sofern Sie Ihre Pflanze regelmäßig gießen, kann auch ein Nährstoffmangel vorliegen. Verabreichen Sie dann beim nächsten Gießen einen Flüssigdünger.

Die Triebe werden schwarz

Schwarzwerdende Triebspitzen und ein fauliger Geruch der Erde deuten daraufhin, dass Wurzelfäule vorliegt. Sie entsteht, wenn Sie die Pflanze zu häufig gießen oder das Pflanzsubstrat das Wasser zu gut speichert, denn so bildet sich Staunässe. Wenn die Wurzelfäule bereits stark fortgeschritten ist, hilft es leider nur noch, die Pflanze zu entsorgen. Im Anfangsstadium ist schnelles Handeln gefragt: Setzen Sie die Schefflera umgehend in trockene Erde. Entfernen Sie die Wurzeln, die bereits faulen, dabei aber nicht. Das würde die Strahlenaralie nur unnötig belasten. Im Handel gibt es einige Mittel gegen Wurzelfäule, welche aber meist unwirksam sind. Diese Investition können Sie sich daher getrost sparen.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wie werden Schefflera gepflanzt?
Man sollte Strahlenaralien (botanisch: „Schefflera arboricola“) nie einzeln pflanzen, sondern mindestens zwei Pflanzen in ein ausreichend großes Gefäß setzen. So lässt sich optisch eine bessere Wirkung erzielen.

Was muss bei der Pflege beachtet werden?
Um zu vermeiden, dass die Strahlenaralie in Schräglage gerät, sollten die Triebe aufgebunden werden. Dafür wird der Haupttrieb an mehreren Stellen an einem Pflanzstab befestigt. Abgesehen davon ist die Pflanze sehr pflegeleicht.

Welcher Standort ist für die Schefflera der richtige?
Der Standort sollte hell bis halbschattig sein und darf sich nicht in der unmittelbaren Mittagssonne befinden.

Wie sehen die Blätter der Schefflera aus?
Die Blätter der Strahlenaralie sind strahlenförmig angeordnet. Sie fühlen sich ledrig an und glänzen.

Wie oft muss man die Schefflera gießen?
Das Substrat sollte mäßig feucht gehalten werden. Staunässe ist zu vermeiden, weil sie schnell zu Wurzelfäule führt.

Wie bringt man die Pflanze am besten über den Winter?
In der Winterzeit sollte der Standort so hell wie möglich sein. Zudem sollte das Winterquartier Temperaturen von 15 bis 18 Grad Celsius aufweisen. In dieser Zeit muss weniger gegossen werden als im Sommer. Gedüngt wird jetzt nur noch im Abstand von vier Wochen.

Was muss beim Umtopfen der Strahlenaralie beachtet werden?
Umtopfen sollte man die Strahlenaralie nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Dies geschieht am besten im Frühjahr oder im Sommer.

Wie klappt die Vermehrung der Pflanze?
Vermehren lässt sich die Strahlenaralie beispielsweise durch Stecklinge. Die Stecklinge dürfen allerdings nicht verholzt sein. Am besten klappt die Anzucht in einem Minigewächshaus, um die notwendigen Temperaturen von mindestens 18 Grad Celsius zu gewährleisten.

Ist die Strahlenaralie auch für den Balkon geeignet?
Die Pflanze kann die Sommerzeit problemlos auf einem Balkon oder einer Terrasse verbringen. Auch hier sollte ein heller Standort gewählt werden, der nicht der direkten Mittagssonne ausgesetzt ist.

Wann und wie sollte man die Strahlenaralie schneiden?
Ein Rückschnitt ist nur notwendig, wenn die Strahlenaralie nicht mehr in der gewünschten Form wächst. Er erfolgt im zeitigen Frühling oder im späten Winter mit einer sauberen, scharfen Schere.

Welches Substrat benötigt die Pflanze?
Strahlenaralien benötigen kein spezielles Substrat, da sie mit herkömmlicher Blumenerde gut zurechtkommen. Alternativ ist auch Blähton geeignet. Auch Hydrokultur kann problemlos für die Schefflera verwendet werden.

Wie oft muss man die Schefflera düngen?
In der Wachstumszeit sollte die Strahlenaralie alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger versorgt werden.

Welche Schädlinge und Krankheiten kommen bei der Strahlenaralie vor?
Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schildläuse und Thripsen gehören zu den Schädlingen, welche die Strahlenaralie am häufigsten befallen.

Wie schnell wächst die Schefflera und wie hoch wird sie?
In der Natur wächst die Strahlenaralie eher langsam, kann dafür aber durchaus die Größe eines Baums erreichen. Wird sie als Zimmerpflanze kultiviert, so wachst sie etwas schneller, bleibt aber insgesamt kleiner.

Ist die Schefflera giftig?
Die Pflanze enthält schleimhautreizende Substanzen und gehört daher zu den Giftpflanzen.

Blüht die Schefflera auch in der Wohnung?
Obwohl die Schefflera arboricola in ihrer Heimat Blütenstände bildet, kann sie als Zimmerpflanze nur selten zum Blühen gebracht werden.

Systematik

Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Unterfamilie: Aralioideae
Gattung: Schefflera

Wissenschaftlicher Name

Schefflera

Zusammenfassung

Die Schefflera ist eine schnellwachsende, pflegeleichte und robuste Zimmerpflanze. Sie stammt ursprünglich aus Taiwan und fühlt sich daher an hellen und warmen Standorten wohl. Die Strahlenaralie wird mäßig gegossen und zweimal im Monat mit Dünger versorgt. Für eine kompakte Wuchsform ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Die abgeschnittenen Triebe können verwendet werden, um die Pflanze zu vermehren.

Artikelbild: © wasanajai / Shutterstock


0 Kommentare

  1. Kat 08.04.2020 21:02 Uhr

    Amazon, Amazon, Amazon..

    Zeit umzudenken, liebe Helden.
    Ich brauche keine Gießkanne über Amazon, wenn ich die hier um die Ecke kaufen kann.
    Tragt dazu bei, dass bei den Menschen ein Umdenken stattfinden kann und Weitblick statt Bequemlichkeit vorherrscht.

    direkt antworten

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