Harlekinweide (Salix integra) – Kaufen, pflanzen und pflegen
Sie sieht aus, als würde die monatelang blühen. Doch diesen strahlenden Eindruck verdankt die Harlekinweide ihren panaschierten Blättern, die grün und weiß gefärbt sind und zusätzlich einen rosa Schimmer aufweisen können. Diese Farbenpracht braucht keinen besonders cleveren grünen Daumen, denn in Sachen Pflege ist diese Zierweide anspruchslos. Die „Salix integra“ kann somit jeden Garten bereichern, aber vor allem passt sie aufgrund ihrer Größe auch in kleine grüne Oasen sowie im Kübel auf viele Terrassen und Balkone.
Herkunft
Die Harlekinweide gehört zu den Weidengewächsen, deren lateinischer Name „Salix“ lautet. Die „Salix integra“ stammt ursprünglich aus Ostasien, die Sorte „Hakuro Nishiki“ ist als die Harlekinweide bekannt. Diese Weidenart ist steinalt – es gab sie schon vor der Eiszeit vor 300 Millionen Jahren. Aus Japan kam sie auch nach Deutschland und erfreut hier vor allem im Ziergarten den Gärtner.
Sorten
Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten:
- über 450 verschiedene Unterarten
- 280 davon existierten in Asien,
- 115 in Nordamerika,
- 70 in unseren Breiten
- eine Sorte gibt es in Südamerika
In Deutschland wird jedoch meist nur die Zuchtsorte „Hakuro Nishiki“ angeboten, die hierzulande als Harlekinweide oder japanische Weide bezeichnet wird.
Verwendung
Ihre häufigste Verwendung findet die Harlekinweide im Ziergarten, denn ihre Blüte und Färbung bereichert die dortige Flora. Aber auch in der Medizin wird die Weide gebraucht. Ein Tee aus ihrer Rinde enthält beispielsweise Salicin. Der menschliche Körper wandelt diesen Stoff zu Salicylsäure (aus dem auch das allseits bekannte Aspirin gemacht wird) und weiteren Bestandteilen um. Dieser Cocktail wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd. Auch rheumatische Beschwerden können damit gemindert werden. Doch von einer eigenständigen Anwendung ohne ärztlichen Beistand ist abzuraten.
Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte
Die „Salix integra“ ist ein Strauch oder Hochstamm, der meist bis zu drei Meter hochwächst. Oft ist der kurze Stamm veredelt, sodass das Wachstum nur noch in die Breite geschieht. Der Stamm wird dicker, aber nicht mehr höher. Diese Eigenschaft lässt die Harlekinweide vor allen in Kübeln gut gedeihen. Die Zweige sind kahl, zunächst gelblich und später rötlich, im Alter gräulich. Die Knospen der Harlekinweide sind ebenfalls kahl und oval geformt. Sie laufen spitz zu und sind gelb-braun gefärbt. Entgegen vielen anderen Weiden stehen die Blätter gegenständig oder zu dritt. Sie haben eine Elipsenform und werden länglich bis zu fünf Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit. Die Ränder der Blätter sind ganz und im vorderen Bereich leicht gezähnt. Die Mittelader erscheint bräunlich.
Die Blätter der Sorte „Hakuro Nishiki“ sind meist panaschiert – also zweifarbig: grün mit weißer Marmorierung und rosafarbenen Austrieb. Deswegen wird sie auch oft bunt-blättrige Weide genannt. Jedoch ist die Färbung in seiner Intensität von den Lichtverhältnissen abhängig. Im Halbschatten bleiben die Blätter heller, in der Sonne entwickeln sie eine stärkere Färbung. Die Blüten der Harlekinweide sind im März und April vor dem Laubaustrieb zu sehen. Sie sind in Kätzchen zusammengefasst, einige Laubblätter stehen unterhalb von ihnen. Weibliche Blüten weisen einen behaarten Fruchtknoten auf, der länglich und oval steht. Sie sind grünlich. Die männlichen Blüten erscheinen mit gelben Pollen. Die Früchte im Juni sind behaarte Kapseln, die zwei bis drei Millimeter rot werden.
Standort
An den richtigen Standort stellt diese Zierweide kaum Ansprüche. Sie bevorzugt Halbschatten oder Sonne, aber nicht die direkte Mittagssonne. Darin verbrennen ihre sonst farbenprächtig erscheinenden Blätter in der Hitze. Ihre Wurzeln wachsen flach, höchstens ein Meter tief, sodass sie vor allem in kleinen Gärten gut anwächst. Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein. Im Garten kann er gemulcht werden. Aber auch in Kübeln wächst die Harlekinweide hervorragend. Hier sollte hochwertige Kübelerde verwendet werden, die ebenfalls gemulcht werden sollte.
Pflanzen und vermehren
Die einfachste Pflanzung der Harlekinweide ist die einer Containerpflanze. Im Handel ist die Zierweide meist schon veredelt zu kaufen. Wer unveredelte Jungpflanzen möchte, die auch noch in der Höhe zulegen, sollte direkt beim Fachhändler nachfragen. Die Vermehrung erfolgt theoretisch durch Stecklinge. Dazu sollten etwa 15 bis 20 Zentimeter lange abgeschnittene Äste in einen Wasserbehälter gestellt werden, in dem sie Wurzeln bilden können. Der Schnitt sollte schräg erfolgen und das Gefäß nicht lichtdurchlässig sein – beides fördert die Wurzelbildung. Haben sich diese entfaltet, werden die Triebe in der Anzuchterde angepflanzt und meist gedeiht die neue Weide.
Für die ersten zwei bis drei Jahre empfiehlt es sich, die Jungpflanze in einem Kübel weiter wachsen zu lassen. Danach kann sie auch in den Garten umgepflanzt werden. Soweit die Theorie. In der Praxis ist die „Hakuro Nishiki“ meist so sehr veredelt, dass ihre Stecklinge nur selten Wurzeln bilden. Oft verändert sich auch die Farbgebung der Tochterpflanze. Eine weitere Möglichkeit ist die Vermehrung durch Samen. Damit diese ausgebildet werden, braucht es jedoch männliche und weibliche Weiden. Ebenso muss der Samen zeitnah nach seiner Reifung in die Erde gebracht werden. Weiden-Samen sind deswegen kaum zum Kauf zu finden.
Gießen und düngen
Die Bewässerung der Harlekinweide ist vor allem im jungen Alter wichtig. Gerade nach der Pflanzung sollte der Boden immer feucht sein – sowohl im Garten als auch im Kübel. Ebenso ist das Gießen bei hitzigen Temperaturen wichtig, auch für ausgewachsene Weiden. Ist die Erde an der Oberfläche trocken, sollte nachgewässert werden. Wassermangel zeigt sich, wenn die sich Blätter einrollen. Abgestandenes Wasser oder Regenwasser sind die besten Flüssigkeitssorten, um die Weide zu gießen. Sie sind meist kalkarmer und weicher.
In Sachen Düngung gilt vor allem bei Kübelpflanzen Obacht. Denn hier hat die Weide nicht viel Erde zur Verfügung. Ein Volldünger reicht aus, ebenso sind Kompost und Mulche gern gesehen. Im Garten ist meist keine Dünung notwendig, da die weitverbreiteten Flachwurzeln genügend Nährstoffe aus der Erde ziehen können. Hier besteht eher die Gefahr, die Pflanze zu überdüngen.
Staunässe verträgt die Harlekinweide überhaupt nicht. Ist sie dieser länger ausgesetzt, verkümmert die Pflanze.
Richtig schneiden
Da die Harlekinweide veredelt nur noch in die Breite wächst, ist ein Schnitt im Frühjahr vor dem Austrieb notwendig – besonders wenn sie in einer bevorzugten Form (zum Beispiel Kugelform) gedeihen soll. Meist muss hier über das Jahr erneut beschnitten werden – im Sommer, nachdem die Blüten verwelkt sind. Ist dem Gärtner die Form egal, muss diese Harlekinweide nicht unbedingt jährlich zurückgeschnitten werden. Hier ist es lediglich wichtig, alte und kaputte Triebe im Frühjahr zu entfernen. Unveredelte Weiden sollten jedoch jährlich geschnitten werden, um die Krone zu bewahren. Dazu ist es wichtig im Frühling, bevor die Blätter treiben, einen radikalen Rückschnitt vorzunehmen. Die beste Zeit ist meist Mitte des Monats März.
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Zu beachten beim Schnitt sind:
- auf die Hälfte bis zwei Drittel kürzen
- sauber Klingen verwenden
- die Schere vor dem Schnitt desinfizieren
- keine Stummel stehen lassen
Umpflanzen
In vielen Fällen ist das Umsetzen der Harlekinweide problemlos. Lediglich bei älteren Exemplaren kann der Standortwechsel schwierig werden. Ihr Wurzelballen ist weit ausgeprägt und kann nach dem Umsetzen manchmal nur schwer neu anwurzeln. Daher sollte etwa sechs Monate vor dem Versetzen ein Graben um den Stamm ausgehoben und mit Kompost aufgefüllt werden. Das fördert die Wurzelneubildung am neuen Standort.
Überwintern
In den kalten Tagen beweist die Harlekinweide Robustheit. So müssen Pflanzen im Garten nicht extra vor dem Winter geschützt werden. Lediglich bei Jungpflanzen sollte ein wenig darauf geachtet werden, dass der Frost ihnen nicht schadet. Dann kann mit Folie Linderung geschaffen werden. Anders hingegen verhalten sich Exemplare im Kübel. Hier sollte mit ein wenig Isoliermaterial rund um den Topf vor dem Winter geschützt werden, damit diese Weiden auch im Freien überwintern können. Im Hausinneren leidet die Harlekinweide meist unter Lichtmangel. Daher sollte nur in extrem schnellen Frosteinfällen die Pflanze ins Haus geholt werden. Helle und trockene Räume sind dabei zu bevorzugen.
Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge
Braune Triebspitzen und Blätter weisen meist auf zwei Probleme der Pflanze hin: zu wenig Wasser und zu viel Sonne. Ebenso mag die Harlekinweide nicht zu viel Wasser oder zu viel Dünger. Die Symptome können aber auch einen Pilzbefall signalisieren: Rost und Weiden-Anthraknose sind hier typisch. Betroffene Stellen sollten vollständig entfernt und mit Fungizid behandelt werden. Als Schädling ist der Weidenblattkäfer bekannt, der Fraßspuren und orangefarbene Eiablagen hinterlässt. Dieser Käfer kann unter Umständen die gesamte Pflanze kahl werden lassen. Vögel sind seine natürlichen Feinde. Wer jedoch nicht nur der Natur seinen Lauf lassen will, kann mit Insektiziden dem Käfer zu Leibe rücken.
Giftigkeit
Für den Menschen ist die Harlekinweide unbedenklich. Ihre Gerbstoffe können jedoch für Haustiere eine Gefahr darstellen. Sie führen vor allem bei Kleintieren wie Kaninchen und Meerschweinchen zu Verdauungsproblemen. Besitzer sollten darauf achten, dass diese nicht in der Nähe der Pflanze fressen.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Was ist eine Harlekinweide?
Die Harlekinweide gehört zu den Weidengewächsen der „Salix integra“. Die japanische Weide „Hakuro Nishiki“ wird allgemein als Harlekinweide oder japanische Weide bezeichnet.
Wächst die Harlekinweide als Busch oder Hochstamm?
Die Harlekinweide kann als Strauch oder Hochstamm wachsen. Doch meist wird sie veredelt, dass sie einen Stamm und eine Kugelkrone entwickelt.
Wie hoch wird eine Harlekinweide?
Die japanische Weide wird meist zwischen ein und drei Meter hoch.
Wie viel Platz braucht eine Harlekinweide?
Bei veredelten Stämmen geschieht das Wachstum nur noch in die Breite. Ihre Wuchsbreite beträgt 75 bis 150 Zentimeter. Daher passt die Harlekinweide hervorragend auch in Kübel auf Terrasse und Balkon.
Wo kann man die Harlekinweide kaufen?
Die Harlekinweide kann weitverbreitet im Fachhandel und in Gartenzentren gekauft werden, aber auch in Baumschulen ist sie erhältlich und sogar im Internet bestellbar.
Was kostet die Harlekinweide?
Die Zierweide ist meist nicht teuer. Einige Exemplare können im Kübel schon unter 10 Euro erstanden werden, andere kosten um die 30 Euro, aber oft ist die Harlekinweide nicht teurer als 50 Euro.
Wann wird die Harlekinweide gepflanzt?
Im Topf kultiviert kann die Harlekinweide ganzjährig gepflanzt werden. Im Sommer muss lediglich auf ausreichende Wässerung geachtet werden. Samen müssen zeitnah nach der Reife in die Erde gebracht werden, doch das gelingt selten. Ebenso gibt es schwer Weidensamen zu kaufen.
Welche Erde eignet sich für die Harlekinweide?
Die Harlekinweide ist ziemlich anspruchslos und passt sich ihrer Umgebung an. Dennoch liebt sie sandhaltigen Boden, auch wenn sie schweren Boden aushält. Ebenso reicht es, wenn die Erde nur einigermaßen nährstoffreich ist.
Wann sollte die Harlekinweide umgepflanzt werden?
In vielen Fällen kann das Umpflanzen einer Harlekinweide ebenso ganzjährig geschehen.
Wie wurzelt die Harlekinweide?
Die Harlekinweide ist ein Flachwurzler. Sie bildet ein fein verzweigtes Herzwurzelsystem, das meist nur einen Meter in den Boden reicht. Jedoch sind Kanalrohre nicht immer sicher vor ihren Wurzeln.
Wie oft sollte die Harlekinweide gegossen werden?
In jungen Jahren ist die Bewässerung der Harlekinweide wichtig. Direkt nach der Pflanzung sollte der Boden immer feucht sein. Später muss nur gegossen werden, wenn der Boden an der Oberfläche trocken ist. Bei hitzigen Trockenperioden muss ebenso vermehrt Wasser gegeben werden.
Welches Wasser eignet sich zum Gießen der Harlekinweide?
Die „Salix integra“ liebt abgestandenes Wasser oder Regenwasser, da dieses weich und kalkarm ist.
Wie wird die Harlekinweide gedüngt?
Eine Harlekinweide im Kübel sollte einmal mit einem Volldünger versehen werden. Im Garten ist gar keine Düngung notwendig.
Wann sollte die Harlekinweide geschnitten werden?
Vor allem unveredelte Weiden brauchen einen radikalen Rückschnitt, der beste Zeitpunkt ist Mitte März. Bei veredelten Exemplaren ist ein Schnitt nur notwendig, wenn der Gärtner die Form der Krone beeinflussen möchte. Dann kann auch nach der Blüte im Sommer erneut geschnitten werden.
Wie wird die Harlekinweide geschnitten?
Die Harlekinweide wird radikal zurückgeschnitten. Mit einer scharfen Schere werden die Triebe um die Hälfte bis zwei Drittel gekürzt. Es dürfen keine Stummel stehen gelassen werden.
Wie überwintert die Harlekinweide?
Die japanische Weide ist winterhart und braucht im Garten keinen besonderen Winterschutz. Lediglich bei jungen Exemplaren sollte der Gärtner ab und zu auf Frostschäden prüfen.
Wann treibt die Harlekinweide aus?
„Hakuro Nishiki“ treibt wie viele andere Pflanzen im Frühjahr aus.
Wann blüht die Harlekinweide?
Die Blütezeit der Harlekinweide ist im März und April.
Wie alt wird die Harlekinweide?
Die Sorte „Hakuro Nishiki“ kann je nach Standort und Pflege zwischen zehn und 25 Jahre alt werden.
Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
Gattung: Weiden (Salix)
Art: Salix integra
Wissenschaftlicher Name
Salix integra
Zusammenfassung
Die Harlekinweide ist eine pflegeleichte Pflanze, die sich vor allem für kleine Gärten, Vorgärten oder auch im Kübel für die Dekoration auf dem Balkon eignet. Ihre zweifarbigen Blätter mit dem rosa Schimmer bieten einen wunderschönen Kontrast zu anderen grünen Pflanzen. Sie hat nur geringe Ansprüche und eignet sich somit auch für einen ungeübten Gärtner. Ob als Strauch oder als Baum – mit der Harlekinweide kann er nicht viel falsch machen.
Artikelbild: © gp88 / Shutterstock