Fuchsien (Fuchsia) – Vermehren, Pflege, Kaufen
Schon seit dem 19. Jahrhundert erfreut sich die Fuchsie als Zierpflanze hierzulande einer großen Beliebtheit. Dafür sorgen nicht nur die Blüten mit ihrer besonders außergewöhnlichen Form, sondern auch die große Variation an Arten. So gibt es beispielsweise bodennahe Fuchsien, die für den Steingarten ideal sind, aber auch meterhohe Fuchsien-Bäume. Ein weiterer Vorteil dieser Pflanzen zeigt sich, wenn man sich genauer mit ihrer Pflege und ihren Ansprüchen beschäftigt. Denn die Fuchsien sind sehr einfach zu pflegen und unkompliziert zu vermehren.
Die verschiedenen Arten und Sorten
Die beliebten Fuchsien sind eine artenreiche Gattung, die zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) zählt. Aktuell gehören 107 verschiedene Arten und über 12.000 Sorten zu dieser Gattung. Die meisten Fuchsien stammen dabei ursprünglich aus tropischen Regionen, insbesondere aus Mittel- und Südamerika. Ungefüllte Sorten wie die „Mini-Rose“ oder die „Dollarprinzessin“ haben nur kurze Blühpausen und sind daher zum Beispiel für die Balkonbepflanzung ideal. Darüber hinaus kann man unter anderem folgende Arten im Fachhandel kaufen:
- Fuchsia boliviana aus Mittel- und Südamerika
- Fuchsia magellanica aus Chile
- Fuchsia orientalis aus Ecuador
- Fuchsia sanctae-rosae aus Peru und Bolivien
- Fuchsia splendens aus Mexiko, Guatemala und Costa Rica
Die Herkunft der Fuchsien spielt eine wichtige Rolle, wenn man ihre Bedürfnisse und Ansprüche verstehen möchte. Obwohl sie auch in kargen Gegenden auf nährstoffarmen Böden gedeihen, entfalten sie sich am besten, wenn man ihnen ein nährstoffreiches Pflanzsubstrat zur Verfügung stellt. Vor allem auf eine hohe Feuchtigkeitszufuhr kommt es bei Fuchsien jedoch an.
Die Wahl des optimalen Standorts
Helle Standorte, welche nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind, sind bei der Fuchsie gefragt. Die bevorzugten Temperaturen liegen zwischen 16 und 24 Grad Celsius. Hierzulande findet man die Fuchsien sowohl in Beeten im Garten als auch in Kübeln auf dem Balkon. Beides ist möglich, man sollte jedoch immer die Ansprüche der Fuchsien im Hinterkopf haben, wenn man einen Standort auswählt. Ein Standort, der die Morgen- und die Abendsonne abbekommt, ist perfekt. Zur Mittagszeit sollte die Fuchsia durch den Schatten von höheren Bäumen oder Häusern geschützt werden. Nach Norden ausgerichtete Balkone oder Terrassen sind somit ideal. Doch auch schattige Gartenecken bieten sich zum Pflanzen einer Fuchsie an. Keine der zahlreichen Fuchsien-Arten verträgt Trockenheit. Im Allgemeinen benötigen Fuchsien eine hohe Luftfeuchtigkeit, sodass trockene Luft durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden sollte.
Fuchsien sind verhältnismäßig pflegeleicht
Ist der perfekte Standort für die Fuchsie gefunden, benötigt sie in der Regel nicht viel Pflege. Sie sollte regelmäßig gegossen werden. Da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt und so am besten gedeiht, kann man sie ab und an mit dem Bestäuber besprühen. Im Sommer bietet es sich an, die Fuchsia hin und wieder zu düngen. Eine gelegentliche Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten ist ebenfalls vonnöten. Da die Blüten der Fuchsien einen klebrigen Nektar absondern, der meist auf den Blättern auftrifft, müssen geschützt stehende Pflanzen gelegentlich unter Zuhilfenahme eines Zerstäubers gereinigt werden. Bei im Freien stehenden Pflanzen ist diese Maßnahme meist nicht notwendig, da dies dort vom Regen übernommen wird.
Das geeignete Pflanzsubstrat
Möchte man seine Fuchsie im Kübel oder Blumentopf kultivieren, genügt eine bereits vorgedüngte Blumenerde. Bei Bedarf kann noch Torf, Sand oder Kompost hinzugefügt werden. Bei der Wahl der Erde ist auf Qualität zu achten, denn gerade preisgünstige Erde enthält viele minderwertige Komponenten. Wird die Fuchsie im Garten direkt ins Beet gepflanzt, sollte eine humus- und komposthaltige Erde eingesetzt werden. Weißer Torf oder etwas Sand kann auch hier hinzugefügt werden. Der ideale pH-Wert für Fuchsien liegt übrigens zwischen 5,5 und 7,5. Eine schwach saure oder neutrale Erde ist demnach optimal. Das Pflanzsubstrat sollte darüber hinaus luftig sein, damit die wichtige Sauerstoffzufuhr ungehindert möglich ist.
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Die richtige Wasserzufuhr bei Fuchsien
Wie oben erwähnt, stammen Fuchsien aus den Tropen. Da es dort viel regnet, ist der Feuchtigkeitsbedarf dieser Pflanzen auch entsprechend hoch. An sehr heißen Sommertagen ist es Pflicht, mindestens zweimal in den Morgen- und Abendstunden zu gießen. Wenn die Oberfläche der Erde noch feucht ist, muss nicht nach gegossen werden, da sich sonst Staunässe bilden könnte. Das Wasser, das zum Gießen verwendet wird, darf niemals zu kalt sein. Optimal ist eine Wassertemperatur von 20 Grad Celsius, sodass das Gießwasser vor dem Gießen einige Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden sollte.
Düngen der Fuchsien
Fakt ist, dass Fuchsien nährstoffarme Böden zwar vertragen, aber dennoch am besten gedeihen, wenn das Pflanzsubstrat nährstoffreich ist. Daher sollte man entweder vorgedüngte Erde einsetzen oder mindestens einmal in der Woche düngen. Anstatt seltener eine hohe Düngermenge hinzuzufügen, ist es ratsam, lieber häufiger und dafür in geringen Mengen zu düngen. Am besten bietet sich ein flüssiger Volldünger an. Kranke oder von Schädlingen befallene Fuchsien dürfen nicht gedüngt werden. Auch bei vorgedüngter Erde ist Vorsicht geboten und auf zusätzliche Düngerzufuhr zu verzichten. Andernfalls könnten chemische Verbrennungen der Wurzeln die Folge sein.
Der richtige Beschnitt sorgt für eine volle Blüte
Die ausgetrockneten Pflanzenteile der Fuchsie sollten immer schnellstmöglich abgeschnitten werden, damit eine volle und prächtige Blüte gewährleistet werden kann. Auch welke Blätter und Stängel sowie Pflanzenteile mit ungewollten Verfärbungen müssen entfernt werden. Es gibt Fuchsien, die eher schmal und luftig wachsen. Hier erzielt man eine Verdichtung der Blätter, indem man die Endtriebe im Frühling zurückschneidet. Das sollte jedoch nicht zu spät geschehen, da sich die Blüte sonst verzögern könnte. Der ideale Zeitpunkt zum Entfernen der Endtriebe ist direkt nach dem erfolgreichen Überwintern der Fuchsie.
Vermehrung der Fuchsia
Es gibt drei verschiedene Arten, um die Fuchsia zu vermehren:
- Stecklinge schneiden und vorziehen
- Verwendung der Früchte, um Samen zu gewinnen
- Ausläufer der Wurzeln nutzen
Am einfachsten und effektivsten ist nach wie vor die Vermehrung durch Stecklinge. Dabei kommt es nicht darauf an, ob man weiche Triebe (Kopfstecklinge) oder stark verholzte Pflanzenteile (Herbststecklinge) verwendet. Samen zu gewinnen ist bei der Fuchsie nicht ganz so einfach. Die Beeren, in denen die Samen versteckt sind, müssen direkt nach der Reife entfernt und geöffnet werden, um an die Samen zu gelangen. Anschließend werden die Samen sofort eingepflanzt. Nun benötigt man Geduld, weil nicht alle Samen austreiben und die Keimgeschwindigkeiten sehr unterschiedlich sind. Manchmal sind schon recht große Jungpflanzen zu sehen, während andere zur gleichen Zeit gesäte Samen gerade erst zu keimen beginnen.
Möchte man die dritte Variante zur Vermehrung nutzen, muss man zunächst die Wurzel der Pflanze von sämtlicher Erde befreien. Dann werden die unterirdischen Triebe, die eigene kleine Wurzeln gebildet haben, mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Diese Teile des Wurzelwerkes werden dann in Töpfe gepflanzt. Alternativ kann man auch Blattstecklinge nutzen, welche das ganze Jahr über abgenommen werden können. Sobald sie von der Mutterpflanze entfernt wurden, kann man sie in Anzuchterde setzen oder in Wasser stellen, bis sie Wurzeln bilden. Je nachdem, welche Fuchsien-Art man besitzt, sollte ein circa zehn Zentimeter langer Steckling hierfür vollkommen ausreichen.
Überwintern der Fuchsien
Einige Arten der Fuchsien sind winterhart, andere hingegen sehr kälteempfindlich. Winterharte Fuchsien kann man ohne Bedenken im Winter draußen lassen, wenn man sie zusätzlich mit Gartenvlies oder Reisig vor der Kälte schützt. Anders verhält es sich mit den kälteempfindlichen Fuchsien sowie mit Kübel- oder Balkonpflanzen. Sie sollten im späten Herbst noch vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Der Keller ist jedoch nicht als Winterquartier für Fuchsien geeignet, denn auch in der kalten Jahreszeit wünschen sich die Fuchsien viel Licht und eine warme Temperatur von 16 bis 20 Grad Celsius.
Somit bieten sich zur Überwinterung sonnige Schlafräume oder Wintergärten an. Während der Winterruhe muss man nur noch minimal gießen. Die Fuchsien werden jedoch unter Umständen mit der trockenen Heizungsluft in Innenräumen zu kämpfen haben. Etwa aller zwei Tage sollte man die tropischen Sträucher daher mit einem Zerstäuber besprühen, um für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Eine Alternative besteht darin, die Fuchsie direkt in einem Feuchtraum wie dem Bad oder der Küche unterzustellen, da die Luftfeuchtigkeit hier ohnehin erhöht ist.
Richtiges Vorgehen bei Krankheiten und Schädlingen
Typische Krankheiten, von denen Fuchsien hin und wieder betroffen sind, heißen Fuchsienrost und Botrytis. Es handelt sich dabei um Pilzkrankheiten, die insbesondere bei Staunässe oder zu hoher Luftfeuchtigkeit eintreten. Auch eine zu enge Bepflanzung von mehreren Fuchsien sowie eine nicht ausreichende Luftzufuhr begünstigen das Auftreten dieser Pilzerkrankungen. Der Pilzbefall äußert sich dadurch, dass farbige und oftmals auch pelzige Beläge auftreten, die insbesondere auf den Blättern zu beobachten sind. Mit Fungiziden, die besser früh als spät eingesetzt werden sollten, kann man hier Abhilfe schaffen. In Zukunft sollte man auf eine ausreichende Belüftung achten und gegebenenfalls den Abstand der einzelnen Pflanzen vergrößern. Auch rote Spinnen, Blattläuse und weiße Fliegen sind gelegentlich auf den Blättern von Fuchsien zu finden. Sie fressen die Blätter an, sodass ein Befall auch an den entsprechenden Schäden erkennbar ist. Die betroffene Pflanze sollte nach Möglichkeit isoliert und mit einem geeigneten Pflanzenschutzmittel behandelt werden.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Was sind Fuchsien?
Fuchsien ist eine hierzulande beliebte Zierpflanze der Gattung der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie stammen aus dem Tropen. Aktuell gibt es weltweit 107 verschiedene Arten und 12.000 Sorten. Sie können sowohl im Garten als auch auf dem Balkon gepflanzt werden.
Was ist Fuchsia für eine Farbe?
Die Farbe Fuchsia ist Rotblau oder auch helles Purpur. Weit verbreiteter ist jedoch die Bezeichnung Magenta.
Wann blühen Fuchsien?
Die Zierpflanze blüht meist von Mai bis Oktober.
Wann werde Fuchsien gepflanzt?
Der richtige Pflanzzeitpunkt ist das Frühjahr. Aufgrund ihrer tropischen Abstammung sind viele Fuchsien frostempfindlich. Daher sollten sie nach den Eisheiligen gepflanzt werden.
Wie werden Fuchsien vermehrt?
Es gibt drei Wege, Fuchsien zu vermehren: 1. mittels Stecklinge, 2. mittels Früchte und Samen und 3. mittels Ausläufern von Wurzeln.
Welche Pflanzen passen zu Fuchsien?
Da Fuchsien viel Platz für ihr Wurzelgeflecht brauchen, sollten die Nachbarn im Beet keine Pflanzen sein, die viele Wurzeln bilden. Ähnliche Standortansprüche wie die Fuchsien haben Margeriten, Petunien, Lobelien und Impatiens.
Welche Temperaturen vertragen Fuchsien?
Die Pflanze bevorzugt Temperaturen zwischen 16 und 24 Grad Celsius.
Wann dürfen Fuchsien ins Freie? Zum Aussetzen sollten die Eisheiligen im Mai abgewartet werden.
Welcher Standort ist für Fuchsien geeignet?
Die Fuchsien mögen helle Standorte, die nicht permanent der Sonne ausgesetzt sind. Optimal ist die Morgen- und Abendsonne. In der Mittagszeit sollte der Standort im Schatten liegen.
Welche Erde brauchen Fuchsien?
Die Pflanze ist hungrig und braucht viele Nährstoffe. Optimal ist es, bereits mit gedüngter Blumenerde im Kübel zu arbeiten. Im Garten kann der Boden mit Torf, Kompost oder Sand angereichert werden, er sollte humusreich sein.
Wie viel Wasser brauchen Fuchsien?
Fuchsien stammen aus den Tropen und brauchen daher viel Wasser und lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit. An heißen Sommertagen sollen morgens und abends gegossen werden. An anderen Tagen reicht einmaliges Gießen. Das Wasser sollte eine Temperatur um die 20 Grad Celsius aufweisen. Auch die Blätter sollten mit dem Bestäuber besprüht werden.
Wie viel Dünger brauchen Fuchsien?
Wenn nicht mit gedüngter Erde gearbeitet wird, sollte mindestens einmal pro Woche gedüngt werden. Volldünger bietet sich an. Kranke Pflanzen sollten jedoch nicht mit ihm versorgt werden.
Was muss bei Fuchsien geschnitten werden?
Bei dieser Pflanzengattung gilt es, ausgetrocknete Teile abzuschneiden, um die Blüte so lang wie möglich zu halten. Auch welke Blätter sollten zeitnah entfernt werden.
Wie überwintern Fuchsien?
Es gibt Fuchsien-Arten, die winterhart sind und auch draußen überwintern können. Sie brauchen ein wenig Frostschutz. Andere Arten sind deutlich kälteempfindlicher und müssen ins Innere geholt werden. Optimal sind helle und feuchte Räume.
Können Fuchsien in der Wohnung gehalten werden?
Zum Überwintern können Fuchsien in die Wohnung geholt werden. Sonnige Schlafzimmer und Wintergärten bieten sich an. Ist die Luft trocken, sollte unbedingt viel Feuchtigkeit gegeben werden.
Welche Krankheiten gefährden Fuchsien?
Fuchsienrost und Botrytis sind typische Pilzkrankheiten, die die Fuchsien befallen können. Als Schädlinge gelten rote Spinnen, weiße Fliegen und Blattläuse.
Wie giftig sind Fuchsien?
Die Pflanze ist ungiftig.
Warum werden die Fuchsienblätter braun?
Wenn braune Blätter auftreten, ist oft eine zu starke Düngung schuld. Dann hat die Erde meist zu viel Salz und die Pflanze wird dadurch geschädigt. Die Fuchsie sollten umgepflanzt werden.
Warum werden die Fuchsienblätter gelb?
Gelbe Blätter sind auf rote Spinnen zurückzuführen. Sie sitzen an der Blattunterseite, sind als winzige rote Punkte zu erkennen. Sie saugen den Saft aus dem Blatt, dass daraufhin gelbe Blätter bekommen.
Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
Unterfamilie: Onagroideae
Gattung: Fuchsien
Wissenschaftlicher Name
Fuchsia
Fazit
Durch die sehr große Artenvielfalt der Fuchsien wird gewährleistet, dass in jedem Garten und auf jedem Balkon Platz für sie zu finden ist. Ob man sich für den großen Fuchsien-Baum entscheidet, der mehrere Meter hoch werden kann oder ob es lieber die kleinen Sträucher für den Steingarten sein sollen, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall erfreuen die Fuchsien durch ihre einfache Pflege und ihre farbenfrohe Erscheinung mit Sicherheit ihre Besitzer.
Artikelbild: © Thep Urai / Shutterstock