Parkett lackieren: So gelingt es!
Für die einen sind es optische Gründe, für den anderen pragmatische Veranlassungen: Das heimische Parkett zu lackieren kann es einerseits anders aussehen lassen und andererseits versiegeln. Die Maßnahme macht den Parkettboden belastbarer und länger haltbarer. Wer sich dafür entscheidet, sollte jedoch einige Aspekte im Auge behalten.
Optik und Robustheit: Verschiedene Gründe für das Lackieren
Wer sein Parkett lackieren will, kann das aus verschiedenen Beweggründen tun. Für den einen ist es die Herausforderung, da er kein versiegeltes Parkett im Handel erstanden an. Für den anderen zählt die Renovierung. Denn gerade nach einiger Zeit nutzt sich Parkett ab – Kratzer, Risse und Löcher lassen den Boden nicht mehr schön aussehen. In diesem Fall bietet Parkett jedoch die Möglichkeit des Abschleifens.
Spätestens danach muss eine Lackierung vorgenommen werden, damit das Parkett wieder wie neu aussieht. Durch diese wird der renovierte Boden neu versiegelt, das Parkett wird belastbarer und muss nicht so stark gepflegt werden. Ebenso schützt die Schicht vor Wasser in den Stoßfugen. Daher eignet sich das Lackieren von Parkett vor allem auch für Nassräume wie Badezimmer oder Küche.
Der dritte Grund für das Lackieren von Parkett kann die Optik sein. Denn mit dieser Schicht kann dem Fußboden ein glänzendes, seidenglänzendes oder mattes Aussehen verliehen werden.
Parkettlack langfristig pflegen
Parkettböden benötigen eine besondere Pflege, um ihre Schönheit zu erhalten. Einer der wichtigsten Schritte bei der Pflege von Parkettböden ist das regelmäßige Auftragen einer Lackschicht. Der Lack hilft, das Holz vor Schmutz, Feuchtigkeit und Abnutzung zu schützen, und verleiht dem Boden einen schönen Glanz.
Achten Sie beim Auftragen des Lacks darauf, dass Sie einen Pinsel oder eine Rolle verwenden, die speziell für Parkettböden geeignet sind. Halten Sie sich außerdem genau an die Anweisungen des Herstellers, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Mit der richtigen Pflege werden Ihre Parkettböden ihre Schönheit für viele Jahre behalten.
Parkettlack: Der Unterschied zu Öl und Wachs
Neben dem Parkettlack stehen auch Öl und Wachs zur Verfügung, um diesen wertvollen Boden zu schützen. Da mit Öl jedoch keine Schicht gebildet wird, spricht der Fachmann hier eher von Imprägnieren als Versiegeln. Das kann Vorteile haben. Öl beispielsweise versorgt das Holz mit einer sehr warmen und natürlichen Optik. Das Wachs lässt ihm ebenfalls das natürliche Gefühl.
Auch können kleine Beschädigungen leicht mit Öl und Wachs repariert werden, was bei Kratzern in der Lackschicht nicht so einfach fällt. Jedoch ist der Parkettboden längst nicht so strapazierfähig, wie er durch die Lackschicht wird. Zudem ist ein gewachstes oder geöltes Parkett anfälliger für Schmutz, da die Poren bei dieser Maßnahme offen gelassen werden. So wird Parkett mit Wachs und Öl schnell unansehnlich und braucht sehr viel Pflege.
Auch muss die Ölung häufig aufgefrischt werden. Lack hingegen sollte dort verwendet werden, wo es einen strapazierfähigen Boden braucht. Die Versiegelung hält mehrere Jahre und muss nicht immer wiederholt werden. Auch die Reinigung gestaltet sich einfacher. Jedoch nimmt der Lack dem Parkett die natürliche und warme Optik.
Die richtige Wahl: Eins, zwei oder drei Komponenten?
Der Handel hält mehrere Lacke vorrätig, die sich zum Versiegeln von Parkett eignen. So gibt es Lacke auf Ein-Komponenten-, Zwei-Komponenten- oder Drei-Komponentenbasis. Ersterer stellt ein herkömmlicher Parkettlack dar, der die Schicht auf Basis von Acrylat aufbaut.
Er besitzt einen geringen Lösungsmittelanteil und ist oft mit Wasser verdünnt. Dieser Ein-Komponentenlack wird jedoch bereits nach wenigen Jahren spröde und kann daher schnell einreißen oder abblättern. Gerade da, wo viel Licht einfällt oder Wasser auf das Parkett trifft, leistet der Ein-Komponentenlack nicht lange gute Dienste.
Wertvoller ist die Zwei-Komponentenversion. Hier wird eine verhärtende Substanz hinzugefügt, die das Parkett besser vor Kratzern und Abrieb schützt. Der Drei-Komponentenlack liefert zusätzlich noch einen UV-Schutz. Dieser verhindert, dass der Boden nach Jahren der Sonneneinstrahlung vergilbt oder das Holz nachdunkelt. Gerade bei hellen Holzarten wie Ahorn, Fichte oder Esche eignet sich dieser Lack besonders gut.
Beim Kauf von Parkettlack sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden. Das Verfahren ist aufwendig und mit billigen Produkten kann es schnell wieder notwendig werden. Dann zahlt der Heimwerker beim zweiten Mal schnell drauf.
Wie viel kostet Parkettlack im Vergleich zu anderen Arten von Bodenbelägen und wo kann ich ihn kaufen?
Parkettlack kostet normalerweise zwischen 30 und 50 Euro pro Gallone. Die Arbeitskosten können jedoch je nach Größe des Projekts und der Erfahrung des Auftragnehmers erheblich variieren. Für einen kleinen Raum können die Arbeitskosten bis zu 200 Euro betragen.
Bei einem großen Projekt können sich die Kosten auf mehrere tausend Euro belaufen. Parkettlack können Sie in den meisten Baumärkten kaufen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie die Etiketten sorgfältig lesen, um sicherzustellen, dass das Produkt mit der Art Ihres Holzbodens kompatibel ist.
Kann ich Parkettlack auf jeder Art von Holzboden verwenden, oder muss es erst eine bestimmte Holzart sein?
Sie können einen Parkettlack zwar für jede Art von Holzboden verwenden, aber es ist wichtig zu wissen, dass er auf Nicht-Parkettböden möglicherweise nicht den gleichen Schutz bietet. Wenn Sie also einen anderen Holzboden in Ihrer Wohnung haben, sollten Sie sich vor der Verwendung eines Parkettlacks von einem Fachmann beraten lassen.
Kann Parkettlack auch auf Treppen verwendet werden, oder ist er nur für Böden gedacht?
Wenn Sie schon einmal eine Treppe mit einer schönen, glänzenden Oberfläche gesehen haben, fragen Sie sich vielleicht, ob die gleiche Art von Lack auch für Böden verwendet werden kann. Die kurze Antwort lautet: Ja, Parkettlack kann tatsächlich auf Treppen verwendet werden. In der Tat ist er oft die bevorzugte Option, um ein hochwertiges Finish zu erzielen.
Parkettlack wurde speziell entwickelt, um das Holz vor Abnutzung zu schützen, und er hilft auch, Flecken und Verblassen zu verhindern. Wenn er richtig aufgetragen wird, kann er Ihrer Treppe ein dauerhaftes, langlebiges Finish verleihen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Ihre Treppe mit Parkettlack zu lackieren, sollten Sie die Anweisungen des Herstellers genau befolgen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Die notwendigen Utensilien: Werkzeuge und Materialien
Wer sein Parkett lackieren will, muss nicht nur den richtigen Lack auswählen. Auch einige Werkzeuge bedarf es für die Maßnahme.
- Besen
- Staubsauger
- Rolle
- Verlängerungsstange
- Pinsel
- Schleifmaschine
Neben den Werkzeugen sind auch Materialien notwendig. Vor allem darf der Heimwerker nicht vergessen, sich ausreichend zu schützen. Daher zählt auch Schutzkleidung zu den erforderlichen Utensilien.
- Lack
- Grundierung
- Schleifpapier
- Schutzbrille
- Schutzhandschuhe
Parkett selbst lackieren oder einen Heimwerker beauftragen?
Wenn Sie darüber nachdenken, Ihre Parkettböden zu lackieren, fragen Sie sich vielleicht, ob Sie dieses Projekt selbst durchführen können oder ob Sie einen Profi beauftragen müssen. Es gibt einige Dinge, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten.
Erstens ist das Nacharbeiten von Parkettböden ein zeitaufwändiger Prozess. Er kann mehrere Tage in Anspruch nehmen, und beim Schleifen entsteht viel Staub. Wenn Sie Allergiker oder Asthmatiker sind, beauftragen Sie am besten einen Fachmann mit dieser Arbeit.
Zweitens müssen Sie die richtige Ausrüstung haben. Wenn Sie keinen Zugang zu einer leistungsstarken Schleifmaschine haben, wird es sehr schwierig sein, den alten Lack von Ihren Böden zu entfernen. Drittens ist das Nacharbeiten von Hartholzböden keine leichte Aufgabe. Sie erfordert Geduld und Liebe zum Detail. Wenn Sie sich die Arbeit nicht zutrauen, beauftragen Sie am besten einen Fachmann.
Im Allgemeinen ist das Auffrischen von Hartholzböden kein Projekt, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wenn Sie jedoch bereit sind, Zeit und Mühe zu investieren, ist es durchaus möglich, es selbst zu tun. Achten Sie nur darauf, dass Sie sich gut informieren und bei der Arbeit mit potenziell schädlichen Chemikalien vorsichtig sind.
Anleitung: Schritt für Schritt zum lackierten Parkett
Wer sein Parkett lackieren will, sollte einige Zeit für die Maßnahme einplanen. Denn sie ist aufwendig. Insgesamt sechs Schritte muss der Handwerker absolvieren, bis er ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht:
- abschleifen
- reinigen
- grundieren
- anschleifen
- lackieren
- erneutes lackieren
Die optimale Raumtemperatur für Parkettversiegelung liegt unter 25 Grad Celsius. Sonst trocknet der Lack zu schnell. Ebenso sollte der Boden während der Maßnahme kein Sonnenlicht abbekommen. Die Fenster zu verdunkeln, kann sich hier auszahlen.
Zunächst muss der Holzboden vorbereitet werden. Dazu zählt das vollständige Abschleifen der Dielen. Ebenso müssen die Sockelleisten entfernt werden. Tiefe Kratzer sollten mit Holzkitt ausgebessert werden. Danach braucht es eine gründliche Reinigung mit Besen und/oder Staubsauer. Denn unter dem Lack darf kein Staub oder Schmutz verbleiben.
Im dritten Schritt wird die Grundierung auf das Parkett aufgetragen – die Ränder zunächst mit einem Pinsel, große Flächen anschließend mit der Rolle. Abschnitte sollten leicht überlappen. Es empfiehlt sich, vom Ende des Raumes zur Tür hin zu grundieren. Anschließend muss diese Schicht etwa zwei Stunden trocken, bevor sie mit der Schleifmaschine angeschliffen werden muss. Auch hier ist eine erneute Reinigung notwendig.
Im fünften Schritt kommt dann schließlich der Parkettlack zum Einsatz. Dieser sollte zunächst zehn Minuten Zeit zum Atmen an der Luft bekommen, bevor er aufgetragen wird. Dabei sollte wie bei der Grundierung vorgegangen werden. Der gründliche Handwerker trägt eine zweite Lackschicht auf, bei stark beanspruchten Böden sind sogar drei Vorgänge ratsam. Vor jeder Lackschicht sollte das Parkett neu angeschliffen werden.
In vielen Fällen ist das Parkett in acht bis zwölf Stunden nach dem Lackieren wieder begehbar, manche jedoch erst nach 24 Stunden. Hier sollte die Packungsbeilage beachtet werden. Möbel können erst nach einem Tag aufgestellt werden, schwere Gegenstände besser sogar erst eine Woche nach der Maßnahme. Letzteres gilt auch für Teppiche.
Nach dem Lackieren: Reinigung und Pflege
Wie bereits schon erwähnt, ist die Pflege eines lackierten Parkettbodens nicht allzu umfangreich. Bei leichtem Schmutz reicht hier der Staubsauger oder ein weicher Besen. Auch Staubpads mit elektrostatischer Wirkung können für die Pflege verwendet werden.
Ab und zu darf es auch der Wischmopp sein. Hier empfiehlt es sich, einen Parkettreiniger mit in das Wasser zu gehen. Braucht der Boden eine Auffrischung, können Parkett-Refresher und -Polierungen aufgetragen werden. Ein erneutes Lackieren ist meist viele Jahre lang nicht notwendig.
Zusammenfassung
Wer sein Parkett widerstandsfähiger machen will, kann es einerseits ölen und wachsen oder andererseits mit Lack versiegeln. Letztere hat den Vorteil, dass das Parkett länger robust ist und pflegeleichter wird. Doch die Maßnahme ist aufwendig und fordert dem Heimwerker viel Zeit und Arbeit ab.
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Kann man einen frisch versiegeltes Parkett nach 10 Tagen noch einmal nachlackieren ?
Abschleifen und dann nochmal lackieren? Oder ist es dann zu spät?
Nach 10 Tagen kann man das Parkett erneut lackieren. Da spricht nichts gegen. wichtig ist, dass die Erstlackierung ausgetrocknet ist.
Es wurde ein falscher parkettlack aufgetragen, der übelst richt, kann man durch Abschleifen, dass Übel beseitigen.