Estrich Preise – Kosten und Aufwand für Material und Verlegung
Bei Estrich handelt es sich um einen sehr funktionalen und anpassungsfähigen Baustoff. Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen mit verschiedenen Eigenschaften, wodurch sehr flexible Anwendungsmöglichkeiten entstehen. Die Formen unterscheiden sich in erster Linie durch den Unterschied von der festen und fließenden Form. Es gibt aber auch große Unterschiede im Grundmaterial, wodurch beispielsweise der Gebrauch im Außenbereich oder das Einbauen einer Fußbodenheizung ermöglicht werden.
Worin die konkreten Unterschiede liegen, welche Formen es gibt und wie teuer die unterschiedlichen Arten sind, wird in den folgenden Absätzen erläutert.
Mit welchen Preisen ist bei Estrich zu rechnen?
Der endgültige Preis ist von einigen Faktoren abhängig. Bei den Kosten vom eigentlichen Material müssen besonders die Raumgröße, sowie die spätere Höhe des Estrichs, beachtet werden. Die Raumgröße gilt auch, wie bereits erwähnt für die Menge des Dämmmaterials. Darüber hinaus können weitere Kosten entstehen, wenn Geräte ausgeliehen werden müssen.
Estrich aus Beton bzw. aus Zement ist generell vom Grundpreis her sehr billig. Die Kosten liegen bei unter einem Euro pro Kilo Trockenmasse. Andere Estricharten sind aber auch um einiges teurer, was immer von den jeweiligen Eigenschaften abhängt. Prinzipiell lässt sich Estrich auch vom Profi verlegen. Dabei liegen die Preise dann ca. bei 20 Euro pro Quadratmeter, allerdings sollte das unbedingt vorher geklärt werden.
Art des Estrichs | Kosten |
---|---|
Zementestrich | ca. 10 – 16 Euro pro m² |
Fliessestrich | ca. 15 – 20 Euro pro m² |
Trockenestrich | ca. 18 – 25 Euro pro m² |
Unterschiedliche Grundmaterialien
Die gängigste Form ist der Zementestrich. Dieser besteht in erster Linie aus Zement, Wasser und weiteren Bindemitteln, wie beispielsweise Sand oder Kies. Es können darüber hinaus auch Fließmittel hinzugefügt werden, um den Estrich fließend zu verlegen. Zementestrich ist sehr robust gegenüber Wärme, Kälte und Feuchtigkeit. Allerdings trocknet er sehr langsam aus und kann später unter Belastung auch Risse aufweisen.
Ähnliche Eigenschaften besitzt Calciumsulfatestrich. Die Verlegung und auch die Zusammensetzung sind vergleichbar. Die Unterscheidung ist bei der Belastbarkeit, denn Feuchtigkeit ist nicht ohne weitere Abdichtungen verträglich. Dafür kommt es bei Belastungen nicht zu Rissen oder Verformungen. Weitere typische Formen sind Kunstharzestrich, Magnesiaestrich oder Gussasphaltestrich.
Jeder Estrich hat Vor- und Nachteile. Daher sollte immer genau auf die später gewünschte Anwendung geachtet werden.
Wofür Estrich verwendet wird
Estrich wird in erster Linie als Bodenbelag genutzt. Das liegt an den hervorragenden Eigenschaften, wie beispielsweise hohe Stabilität und flexible Möglichkeiten beim Verlegen. Bei der Anwendung sollte dabei immer in Abhängigkeit vom Geschoss gearbeitet werden, da oftmals noch Wärmedämmung und Trittschalldämmungen dazu verlegt werden sollten.
Prinzipiell lässt sich Estrich aber im Außen- und auch Innenbereich problemlos verwenden, wenn das richtige Material genutzt wird. Die Möglichkeiten eröffnen den Gebrauch im privaten Haushalt, unabhängig von Etage oder Bauart. Darüber hinaus ist Estrich, wenn er richtig verlegt wird auch für schwerere Belastungen im gewerblichen Bereich oder in größeren Gebäuden, eine gute Alternative. Es ist sogar möglich eine Tiefgarage mit Estrich auszustatten.
Unterschiede von Fließestrich und festen Formen
Die geläufigste Form von Estrich stellt der Fließestrich dar. Dieser wird im Grunde genommen dadurch definiert, dass er in flüssiger Form vorkommt und dann durch glattstreichen seine Oberflächenform erhält. Die Vorteile sind dabei sehr vielseitig. Ein großer Vorteil ist, dass der Fließestrich Unebenheiten auf dem darunter liegenden Boden ohne Probleme ausgleicht. Das Verlegen ist auch nicht besonders schwierig, benötigt allerdings ein gewisses Feingefühl. Dazu folgt in späteren Absätzen noch eine kurze Anleitung. Auch das Anrühren der zunächst trockenen Masse ist für Heimwerker möglich und es werden nur wenige Hilfsmittel benötigt.
Darüber hinaus sind einige Fließestriche gut geeignet, um Bodenheizungen zu ummanteln, da somit eine gute Wärmeübertragung gegeben wird. Die feste Variante kommt insgesamt seltener im Bodenbereich zum Einsatz. Es handelt sich in der Regel auch um gemischte Stoffe, wie beispielsweise Gipsfaser-Estrich-Platten. Diese sind dann meist auch nicht ganz so robust, wie der getrocknete Fließestrich. Der große Vorteil liegt aber darin, dass sich dieser Materialien auch an anderen Stellen, als dem Fußboden, ohne Probleme verarbeiten lassen.
Vorbereitung der Böden durch Hilfsmaterialien
Mindestens genauso wichtig wie ein gutes Verlegen des Estrichs, ist die Vorbereitung des darunter liegenden Bodens. In höheren Etagen sollte immer eine Trittschalldämmung verlegt werden, um die darunter liegenden Etagen vor Lärm zu dämmen. Darüber hinaus ist je nach Art des Estrichs auch ein Schutz vor Feuchtigkeit wichtig. Dieser ist dann auch unabhängig von der Etage zu verlegen, wenn der Estrich selber Probleme mit Feuchtigkeit hat.
Besonders in Erdgeschossen, mit darunter liegendem Keller, kann auch eine Wärmedämmung sinnvoll sein. Der Keller kann schnell dazu neigen, die Wärme aus der darüber liegenden Etage zu ziehen. Diese Dämmungen werden in der Regel in der Form von ausrollbaren Bahnen verlegt. Dabei ist wichtig, dass die Bahnen sich an den Rändern ein gutes Stück überschneiden, um ausreichend Schutz zu bieten. Die Flexibilität des Fließestrichs gleicht diese kleinen Unebenheiten dann später aus.
Der Preis vom Estrich kann durch diese Dämmstoffe etwas ansteigen, wodurch die Dämmungen auch unbedingt beachtet werden sollten, wenn der Gesamtpreis und die Gesamtmenge kalkuliert werden.
Verlegen von Fließestrich
Zunächst einmal sollte der trockene Estrich mit Wasser gemischt werden. Dazu gibt es spezielle Maschinen, die sich im Baumarkt ausleihen lassen. Auch kleine Betonmischer sind gut geeignet. Im Anschluss kann die Masse dann im Raum erst einmal grob ausgebreitet werden. Bei großen Räumen wird empfohlen, diesen erst einmal in Abschnitte abzutrennen. Das geht gut mit langen und schmalen Holzbrettern. Danach sollte der Estrich dann einigermaßen gleichmäßig, aber noch nicht glatt, verteilt werden.
Im Anschluss kann dann mit einem Abziehbrett noch weiter verfeinert werden. Die abschließende Glättung erfolgt dann mit einem Stahlglätter. Bei allen Glättarbeiten, sollte bereits eine Wasserwaage genutzt werden, um einen möglichst waagerechten Boden herzustellen. Diese Schritte werden dann so lange wiederholt, bis die gesamte Fläche glatt ist. Im Anschluss muss der Estrich dann noch bis zu einem Monat austrocknen, bevor er endgültig genutzt werden kann.
Zusammenfassung
Estrich ist in vielen verschiedenen Varianten und Ausführungen verfügbar, die alle für verschiedene Zwecke genutzt werden. Am häufigsten kommt es als Zement-Fließestrich vor. Er lässt sich mit entsprechenden Dämmungen durch Fließen und späteres Glätten verlegen und kann dann nach der Trockenzeit genutzt werden.
Artikelbild: © zlikovec / Shutterstock