Rollputz zur Gestaltung der Decke
Rollputz ist ein gut geeignetes Mittel, um Innen- und Außenbereiche neu zu gestalten. Oftmals bekommen Wände dabei ein neues Aussehen. Decken hingegen, sind in vielen Fällen sehr schlicht und zurückhaltend gestaltet. Das muss aber nicht sein, denn mit Rollputz lassen sich die gestalterischen Möglichkeiten der Wände, auch auf die Decke übertragen. Es ist nicht nur für jeden Heimwerker umzusetzen, sondern bietet im Nachhinein viele kreative Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Beim Auftragen an Decken sind dabei nur einige kleine Unterschiede zu Wänden zu beachten, um eine geschlossene und gleichmäßige Rollputzschicht zu erhalten.
Welche Besonderheiten beachtet werden müssen und wie das Auftragen funktioniert, wird im Folgenden erklärt.
Rollputz allgemein
Bei Rollputz handelt es sich um einen Putz, der wie der Name bereits sagt, mit Rollen aufzutragen ist. Schaumstoffrollen eignen sich am besten. Sie können die Farbe des Rollputzes dabei auch beliebig abändern. Das schaffen Sie, indem Sie den Putz vor Benutzung einfärben. Rollputz besitzt gegenüber anderen Materialien für ähnliche Zwecke einige Vorteile. Zum einen lässt es sich auf die allermeisten Untergründe auftragen, ohne dass die Vorarbeiten großartig abgeändert werden müssen. Darüber hinaus werden aber auch in der Nachbearbeitung viele Möglichkeiten geboten, wodurch der Wand oder der Decke individuelle Formen gegeben werden können.
Vorbereitungen des Raums
Bevor die Decke mit Rollputz überzogen werden kann, müssen Vorbereitungen getroffen werden. Dazu wird empfohlen, den gesamten Raum zunächst einmal frei zu räumen. Das bietet nicht nur genug Platz zum späteren Arbeiten an der Decke, sondern macht auch das Abkleben des Bodens einfacher. Das sollte der nächste Schritt sein. Sie können den gesamten Boden mit Abdeckfolien bedecken und diese anschließend an den Rändern mit Klebeband befestigen. Falls sich einige Möbel nicht entfernen lassen, sollten diese auch ausreichend abgeklebt sein. Wenn Sie lediglich die Decke behandeln wollen, können Sie die Wände ebenfalls abkleben, um sie zu schützen. Anschlüsse für Deckenbeleuchtung und andere Befestigungen sollten ebenfalls abgeklebt werden.
Beim Auftragen von Rollputz kommt es oftmals zu Spritzern. Daher wird Ihnen empfohlen vorsichtshalber eher mehr als zu wenig abzukleben. Das liegt auch an kurzen Zeiten, bis der Putz antrocknet.
Schutzkleidung
Neben den Wänden, sollten Sie auch sich selber schützen. Zwar ist Rollputz nicht unbedingt schädlich, allerdings ist es oft besser, wenn die Kleidung und nicht die Haut getroffen wird. Daher wird empfohlen, einen Overall anzuziehen. Diese sind typisch für Malerarbeiten und dementsprechend einfach und günstig zu erwerben. Auch eine Schutzbrille und Handschuhe können hilfreich sein. Das liegt daran, dass besonders von der Decke ausgehend schneller Rollputz in viele verschiedene Richtungen gespritzt wird, als beispielsweise bei Wänden.
Vorbereitung der Decken
Bevor die eigentlichen Arbeiten mit dem Rollputz selber beginnen, muss die Decke entsprechend vorbereitet werden. Bei der Decke sind die Vorarbeiten noch wichtiger als bei Wänden, da die Schwerkraft dort noch mehr verteilt und auf alle Teile gleichermaßen wirkt. Daher wird zu einer guten Reinigung geraten. Fettreste und auch Staub können die spätere Haftung des Putzes stark beeinflussen. Daher sollten alle Bereiche dementsprechend gesäubert werden. Auch Unregelmäßigkeiten, wie beispielsweise alte Bohrlöcher, sollten unbedingt gefüllt bzw. geglättet werden. Im Anschluss wird mit einer Schaumstoffrolle eine Grundierung aufgetragen werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Grundierung sich sowohl für die Decke, als auch für den späteren Putz eignet. Sie sollten auf gleichmäßiges Auftragen achten. Manche Putze benötigen keine Grundierung.
Mit einem kleinen Stück Kreppband können sie testen, wie sauber die Decke ist.
Auftragen des Rollputzes
Bevor der Rollputz aufgetragen werden kann, sollten Sie ihn zunächst entsprechend der Anweisung auf der Packung anrühren. Dabei sollte ständig die Deckengröße beachtet werden, da der Putz schnell anfängt auszuhärten. Daher wird Ihnen empfohlen, immer in eher kleineren Schritten vorzugehen. Das gilt sowohl für das Anrühren der Masse, als auch für das Auftragen. Zum Auftragen eignet sich am besten eine Schaumstoffrolle mit Teleskopstange. Damit erreichen Sie auch vom Boden aus alle Bereiche der Decke. Vor dem Auftragen kann es hilfreich sein die Rolle kurz über einem Abstreifgitter abzurollen, um den Materialverlust zu minimieren. Es ist auf ein gleichmäßiges Auftragen zu achten. Darüber hinaus hält der Putz besonders gut, wenn er kreuzweise aufgetragen wird.
Schwer zugängliche Ecken können Sie mit einem Pinsel bearbeiten. Auch dabei ist auf eine gleichmäßige Schicht zu achten.
Nachbearbeitung des Putzes
In der Nachbearbeitung von aufgetragenem Putz kommen die Vorteile dieses Materials erst richtig zum Vorschein. Diese liegen in kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, die es erlauben, den Putz zu Formen. Dazu kann der Putz, solange er noch nicht ausgehärtet ist, mit Strukturrollen und Pinseln bearbeitet werden. Bei den Rollen wird somit die Oberflächenstruktur der Rolle auf die Oberfläche des Putzes übertragen. Somit lassen sich besonders gut gleichmäßige Muster erzeugen. Die Nachbearbeitung mit Pinseln ermöglicht es kleine Muster und geschwungene Formen einzubringen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, damit nicht zu tief in den frisch aufgetragenen Putz eingedrungen wird. Der getrocknete Putz lässt sich dann im Nachhinein auch noch streichen.
Vorteile gegenüber Tapeten
Tapezieren ist eine Arbeit, die generell sehr viel Genauigkeit und Arbeitsaufwand erfordert. Besonders im Deckenbereich ist dieser Arbeitsaufwand nochmals größer. Es muss zunächst genau ausgemessen werden und anschließend aufwändig die Tapete an die Decke gebracht werden. Beim Rollputz ist das Ausmessen zur Materialberechnung zwar auch durchaus hilfreich, allerdings ist das Auftragen deutlich einfacher und auch für eine einzelne Person möglich. Hinweis: Um Rollputz zu entfernen, kann bei bereits bröckligem Putz ein Spachtel genutzt werden. Wenn der Zustand allerdings noch gut ist, hilft es oft, den Rollputz zunächst anzufeuchten. Dann lässt er sich besser abschaben.
Fazit
Rollputz an Decken aufzutragen stellt eine Aufgabe dar, die für jeden Heimwerker umzusetzen ist. Auch die benötigten Materialien sind sehr standardmäßig und benötigen keine großen Vorkenntnisse. Darüber hinaus besitzt Rollputz, besonders beim Auftragen und in der Nachbearbeitung viele Vorteile gegenüber anderen Materialien.
Zusammenfassung
Bevor Rollputz an Decken aufgetragen werden kann, sollten die Decken zunächst gereinigt und der Raum abgeklebt werden. Das Auftragen wird mit einer Schaumstoffrolle durchgeführt. Nach dem Auftragen lässt sich der Rollputz in seiner Struktur noch weiter bearbeiten.
Artikelbild: © Dmitry Kalinovsky / Shutterstock