Silikon in schwarz: Der neueste Trend für Fliesen
Die meisten Heimwerker denken beim Wort Silikon automatisch an die weiße Fugenmasse, die sie vor allem in Bad und Küche zum Abdichten verwenden. Doch wasserdichte Fugen und Ränder müssen nicht immer weiß sein. Denn Schwarz liegt im Trend – auch in der Kombination. Warum nicht also mal weiße Fugen mit schwarzem Silikon verlegen?
Der Trend: Farbige Fugen auf den Einrichtungsmessen
Sie sind ein großer Teil in den Fliesentrends 2016: farbige Fugen. Längst ist die Zeit vorbei, dass die Dichtungsmasse in Bad, Küche oder sogar auf dem Fußboden auf Terrasse und Co immer langweilig weiß sein muss. Ganz groß: Die Kombination von Schwarz und Weiß. Aber auch schwarze Fliesen mit gleicher Farbe zu verdichten, wird immer beliebter. Zwischen andersfarbigen Fliesen kann das schwarze Silikon ebenfalls wunderbare Akzente setzen. Gerade auf dem Boden muss die Fugenmasse quasi eine starke Farbe haben, damit die Gestaltung nicht untergeht. Einrichtungsexperten empfehlen häufig bei Fliesen im Wohnungsbereich, eine Fugenmasse in den Farbtönen der Fliesen zu wählen. Zu grauen Fliesen passt schwarz hervorragend, aber auch in der Kombination mit Rot ist das dunkle Silikon voll im Trend. Das Fugengitter tritt in dieser Variante optisch in den Vordergrund und belebt den Raum.
Schwarzes Silikon findet sich in unserem Alltag jedoch nicht nur als Fugenmasse zwischen Fliesen. Auch in der Aquaristik ist diese dunkle Dichtungsmasse beliebt. An Fenstern kann schwarzes Silikon Gummidichtungen ersetzen. Armbänder von Uhren und Fitnesscomputern, Handyhüllen und verschiedene Tauchermasken sind auch aus schwarzem Silikon gefertigt.
Eigenschaften von schwarzem Silikon
Silikon dichtet flexibel, aber dauerhaft. Es isoliert und schützt. Die farbige Variante der Fugendichtmasse wird ebenso auf Silikon-Kautschukbasis hergestellt. Wichtig ist, dass das Material reißfest ist, in den entsprechenden DIN-Normen sind 400 bis 600 Prozent vorgegeben. Seine Dehnbarkeit beträgt meist maximal 25 Prozent. Auch schwarzes Silikon ist kälte- und hitzebeständig (oft im Temperaturbereich zwischen minus 60 und plus 230 Grad Celsius). Zahlreiche Varianten sind Essig vernetzend und gehören dem Acetatsystem an. Das bedeutet, dass sie beim Aushärten Essigsäure abspalten. Sie zeichnen sich durch den typischen Essiggeruch aus. Aber auch neutral vernetzende Produkte sind im Handel erhältlich. Das Aushärten geschieht meist schrumpffrei – die Masse bleibt im gehärteten Zustand gegenüber dem weichen Zustand gleich. Schwarzes Silikon muss ebenso eine hohe Chemikalienbeständigkeit aufweisen und lösungsmittelfrei sein. Natürlich ist es Wasser abdichtend. Es hält auf Metall, Glas, Keramik und lackierten Flächen.
Besonderheiten von schwarzem Silikon
Die Färbung der Fugendichtemasse hat jedoch auch einige Vorteile. Während die meisten Silikone eine durchschnittliche UV-Beständigkeit aufweisen, hat schwarzes Silikon hier eine deutlich verbesserte Beständigkeit gegen UV-Licht. Das macht es extra langlebig. Jedoch hat die schwarze Variante auch eine deutlich höhere Diffusionsrate für Füllgase. Die schwarze Fugenmasse ist besonders in der Aquaristik beliebt, da hier die Algen aus dem Wasser keine unschönen Verfärbungen auf dem Silikon hinterlassen. Schmutz ist allgemein nicht so stark zu sehen. Doch das kann auch ein Nachteil sein, denn gerade in Bad und Küche bildet sich oft Schimmel in den Fugen. Auf weißem Silikon ist das schnell anhand der charakteristischen schwarzen Stellen zu sehen. Auf schwarzem Material kann der gesundheitsschädliche Pilz erst zu spät zu entdecken sein. Daher ist es wichtig, gerade bei schwarzem Silikon darauf zu achten, dass dieser schimmelhemmend ist, ab besten auf lange Zeit. Eine Reinigung ist hier sehr gründlich vorzunehmen.
Schwarzes Silikon verarbeiten
Wer mit schwarzem Silikon in Küche, Bad oder sogar am Fischbecken arbeiten will, der braucht nicht viel, um dieses zum Abdichten anzuwenden. Folgende Utensilien benötigt der Handwerker.
Werkzeuge:
- Kreppband
- Silikonkartusche
- Silikonspritze
- Sprühflasche mit Wasser
- Schwamm
- Spachtel oder Silikonabzieher
Zunächst werden mit dem Kreppband die Ränder abgeklebt, um sorgenfrei auch über die Fuge hinaus arbeiten zu können. Die meisten Silikonprodukte werden im Handel mit einer schraubbaren Kunststoffspitze angeboten. Diese wird aufgeschraubt und exakt auf die Fugenbreite zugeschnitten. Dann sollte die Kartusche in die Silikonspritze eingelegt werden. Das ermöglicht am besten ein gleichmäßiges Arbeiten. Vor allem bei schwarzem Silikon ist das wichtig, denn ausgehärtet, ist dieses nur schwer zu entfernen. Und schon kleine schwarze Punkte an ungewollten Stellen kann die Optik empfindlich stören. Das Kreppband ermöglicht, dass die Fugenmasse zwei bis drei Millimeter überstehen kann. Damit wird ein anschließendes Verstreichen möglich, um die Fuge abzudichten. Ein wenig Wasser und Befeuchtung mit einer Sprühflasche kann dies erleichtern. Danach wird das Kreppband entfernt und die Fliese mit dem feuchten Schwamm abgewischt. So kann frisches, verirrtes Silikon noch leicht entfernt werden. Bei schon hartnäckigen Stellen eignen sich Spachtel oder Silikonabzieher. Die Aushärtezeiten variieren von Hersteller zu Hersteller.
Wer noch Reste von transparentem Silikon vorrätig hat, aber schwarze Fugen will, braucht dies nicht wegzuwerfen. Schwarzes Silikon kann auch selbst eingefärbt werden. Der Handel bietet feine, ungestreckte und schwarze Pigmente zum Einfärben auch von Silikon.
Zusammenfassung
Silikon muss nicht immer weiß sein. Im Trend liegen auch farbige Varianten. Vor allem schwarzes Silikon kann besonders vorteilhaft sein. Denn es bietet nicht nur optisch Akzente, auch seine enorme UV-Beständigkeit garantiert Langlebigkeit. Wer also in Bad, Küche oder sogar auf der Terrasse Kontraste setzen will, sollte den Mut zum schwarzen Silikon haben.
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