Winterfrost: Wasserleitungen in der kalten Jahreszeit schützen
Für Haus- und Gartenbesitzer ist die kalte Jahreszeit mit vielen Problemen verbunden. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt machen vielen Installationen und Pflanzen im Garten zu schaffen. Besonders problematisch sind Wasserleitungen. Bei Temperaturen unter null Grad Celsius friert das Wasser ein und kann sie zum Platzen bringen. Nachfolgend erklären wir, welche Maßnahmen Heimwerker treffen können, damit die Wasserleitungen den Winter überleben.
Wenn sich der Herbst dem Ende zuneigt und die Temperaturen in den einstelligen Bereich rutschen, sollten Heimwerker Maßnahmen zum Schutz ihrer Wasserleitungen ergreifen. Mit den Vorbereitungen gehen Sie sicher, dass über den Winter keine teuren Schäden entstehen. Geplatzte Wasserleitungen im Erdreich sind nur mit Aufwand zu ersetzen.
Warum gefrorenes Wasser problematisch ist
Wasser ist im Garten eine Notwendigkeit. Es wird in Regentonnen geleitet, bewässert den Rasen und versorgt den Brunnen mit Wasser. Im Winter verliert das kühle Nass seine klassischen Eigenschaften. Wenn Wasser gefriert, dehnt es sich aus. Sein Volumen wächst um etwa neun Prozent. Diesem Druck kann keine Wasserleitung aushalten, sodass sie entweder reißt oder im schlimmsten Fall explodiert.
Elastische Materialien wie ein Gartenschlauch ist von dem Phänomen weniger betroffen als eine Wasserleitung aus Plastik. Kunststoff verliert mit sinkenden Temperaturen an Elastizität, sodass das Material sehr starr wird.
Rohre und Leitungen unterliegen zudem einem natürlichen Alterungsprozess. Laut dem GDV entstehen die ersten Schäden nach rund 20 Jahren. Im Wohnbereich treten jedes Jahr rund eine Million Leitungswasserschäden auf, die Kosten in Höhe von zwei Milliarden Euro verursachen.
Wasserleitungen richtig verlegen
Maßnahmen zum Schutz von Wasserleitungen beginnen im Idealfall beim Verlegen. Zu diesem Zeitpunkt haben Heimwerker viel Spielraum, wenn es darum geht, die Leitungen zu schützen.
Theoretisch wäre es möglich, Leitungen für einen Brunnen beispielsweise frostsicher zu verlegen. Das Problem: Die Leitungen müssen mindestens 1,2 Meter tief verlegt werden. Ein aufwendiges und teures Unterfangen, welches sich für die meisten Heimwerker nicht lohnt.
Die Alternative ist das Verlegen unter die Oberfläche. Heimwerker verlegen in der Regel günstige Kunststoffrohre oder Gartenschläuche, je nachdem, welchen Zweck die Leitungen haben. Bei einer Beschädigung lassen sie sich leicht austauschen.
Zum Schutz der Leitungen können sie ummantelt werden. Dieser Schutz hilft in den seltensten Fällen, denn das Problem ist nicht die Kälte, sondern das Wasser in den Rohren.
Wasser in den Leitungen ablassen
Im Winter ruhen die meisten Wasserleitungen, sodass es keinen Grund gibt, dass die kühle Flüssigkeit sie durchströmt. Heimwerker sollten kurz vor der ersten Frostperiode die Wasserzufuhr komplett abschalten. Anschließend öffnen sie alle Hähne im Garten und entleeren die Leitungen. Mit Druckluft geht man sicher, dass jeder Wassertropfen die Leitungen verlässt.
Falls Sie einen überirdischen Gartenschlauch besitzen, sollten Sie diesen ebenfalls entleeren. Für diese Arbeit sollte Sie sich einen sonnigen Tag aussuchen. Legen Sie den Gartenschlauch im Garten aus. Entkoppeln Sie den Schlauch vom Wasserhahn und öffnen Sie das Ventil. Nun hebt man das zum Wasserhahn zeigende Schlauchende an und lässt das Wasser auf der anderen Seite herausfließen.
Der Gartenschlauch benötigt einen frostsicheren Platz zum überwintern. Ein hoher Platz im Gartenhaus oder im Keller ist dafür geeignet.
Einbau frostsicherer Wasserhähne
Es gibt Heimwerker, die im Winter Wasser benötigen. Für sie gibt es eine praktische Lösung: frostsichere Außenwasserhähne. Dieser Wasserhahn besitzt einen Volumenkompensator, der in der Lage ist, die überschüssige Eis- oder Wassermenge aufzunehmen.
Ein solches System eignet sich sowohl zur Installation beim Bau eines Hauses als auch zur Nachrüstung. Heimwerker müssen lediglich die Mauerdicke berücksichtigen, damit sie mit dem System kompatibel ist.
Maximale Hygiene durch selbstentleerende Armaturen
Frostsichere Wasserhähne sind eine sinnvolle Investition für alle Heimwerker. Wichtig ist auch der Einbau sich selbst entleerender Armaturen. Diese sind insbesondere dort wichtig, wo der Wasserhahn selten benutzt wird. Das Wasser im Hahn steht viele Stunden oder Tage, sodass sich dort leicht Keime bilden können. Durch die eigenständige Entleerung bleibt das Wasser sauber.
Eingefrorene Leitungen auftauen
Falls ungeschützte Leitungen eingefroren sind und Heimwerker Schäden verhindern möchten, gibt es eine Lösung: Die eingefrorene Stelle der Rohre vorsichtig auftauen.
- heißes Wasser
- heißer Lappen
- Heizkissen
- Föhn
Ausgestattet mit dem oben genannten Werkzeug dreht man den Hauptwasserhahn ab und öffnet den Hahn, wo das Problem auftritt. Nun beginnt man mit den Werkzeugen, die Leitung langsam aufzutauen.
Ziel ist es, die Leitung langsam aufzutauen. Ansonsten riskiert man, dass die Leitung platzt.
Versicherung als Schutz vor Schäden
Laut dem Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft schützt eine Wohngebäudeversicherung vor Leitungswasserschäden am Wohnhaus, der Garage sowie dem Gerätehaus. Viele Immobilienbesitzer nehmen diese Police zusätzlich zur Hausratversicherung in Anspruch.
Auch wenn Schäden durch eine Versicherung abgedeckt sind, ist es immer sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, die diese Defekte eliminieren.
Zusammenfassung
Heimwerker können mit simplen Maßnahmen die Gefahr einer einfrierenden Wasserleitung im Außenbereich vermeiden. Der Einbau frostsicherer Wasserhähne ist besonders zu empfehlen, da Wasser auf diese Weise im Winter brauchbar bleibt. Als zusätzliche Absicherung lohnt sich der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung.
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