Wohnqualität steigern: Mit Rigips Wohnraum unter dem Dach schaffen
Insbesondere im Altbau sind bauliche Veränderungen oftmals nur dank großer finanzieller wie zeitlicher Komponenten umzusetzen. Die Bandbreite an Anpassungen ist zudem eingeschränkt, denn nahezu alle Materialien zeichnen sich durch einen hohen Raumverlust aus. Rigips hingegen gilt mittlerweile als Klassiker im Dachausbau, sowohl im gewerblichen wie auch privaten Wohnungsbau. Die Materialeigenschaften ermöglichen einen kompakten Schallschutz, die alltäglichen Belastungen sind mittels starker Unterkonstruktionen kein Problem.
Möglichkeiten gibt es sowohl für das klassische Steildach wie auch für Kehlbalkendecken, unterschiedliche Platten sind im Fachhandel erhältlich. Wir geben einige grundsätzliche Informationen zum Thema und konkrete Tipps für die Umsetzung daheim.
Zehn Millimeter Dicke beim Dachgeschossausbau
Beim Dachgeschossausbau ist es wichtig, auf ein handliches und gleichsam vielseitig einsetzbares Format und Material zurückgreifen zu können, da Unebenheiten oftmals eine Barriere darstellen. Platten aus Rigips sind daher mit der Dicke von zehn Millimetern ideal, als Kantenform empfehlen sich halbrunde Längskanten oder gefaste Querkanten. Sie sind generell leichter zu verarbeiten und können flexibel verbunden werden. Möchte man etwa die Kehlbalkendecke zur Dachschräge anschließen und eine einheitliche Oberflächen- und Breitenstruktur umsetzen, kann dies mit stumpf gestoßenen Glasfaserbewehrungsstreifen erfolgen. Zur Dämmung empfehlen sich des Weiteren auf die Rollenbreite des Sparren- oder Kehlbalkenabstands abgestimmte Matten aus Mineralwolle, die ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis aufweisen. Eine Dicke von mindestens 130 Millimetern ist je nach Bausubstanz und Raumklima ratsam.
Um den Dämmstoff genau passend einzuführen, muss dieser in der Breite zunächst zehn Millimeter größer zugeschnitten werden, ausgehend vom Balken- oder Sparrenabstand. Fugen, also Hohlräume, müssen hier unbedingt vermieden werden. Wie anderswo auch, kann hier zur Vorbeugung von Tauwasserausfall eine Dampfbremse eingebracht werden. Die hierdurch parallel umgesetzte Luftdichtigkeit gewährleistet eine längerfristige Nutzung.
Nach Fertigstellung der Unterkonstruktion
Problematisch wird es beim Dachgeschossausbau häufig dann, wenn die Unterkonstruktion fertiggestellt wurde und die Rigipsplatten angebracht werden – Stöße, Kanten und Schrauben sind jetzt natürlich weiterhin sichtbar. Diese müssen im weiteren Verlauf noch verspachtelt werden, allerdings sind einige Besonderheiten aufgrund der Materialwahl zu beachten.
- Benötigt werden zunächst ein Cuttermesser, Pinsel in mehreren Größen und die gewünschte Grundierung. Ein selbstklebendes Gitterband ist zum Verbau des Ganzen notwendig. Besorgen Sie des Weiteren jeweilige Kellen- und Breitspachtel, ausreichend viel Innenspachtelmasse und eine Bohrmaschine mit Rührstab. Sind Kanten vorhanden, werden zudem Putzprofile benötigt.
- Im ersten Schritt werden Kanten und Stöße grundiert, indem man den jeweiligen Pinsel nutzt und sehr ausreichend aufträgt. Flachpinsel sind aufgrund ihrer hohen Aufnahmefähigkeit ideal. Das Grundieren ist deshalb so wichtig, weil Rigipsplatten sehr stark saugfähig sind und das eigentliche Spachteln dadurch erschwert würde.
- Im zweiten Schritt müssen alle Stöße restlos bandagiert werden, indem man das selbstklebende Gitterband unmittelbar und rahmengenau auf die Fuge ansetzt. Das wird notwendig, da einfaches Spachteln häufig Ursache für größere Rissbildungen ist. All dies ist auch unabhängig von der Art und Qualität der Spachtelmasse, denn die Stöße müssen vor dem Verschließen in ihrer Oberflächenstruktur verstärkt werden.
- Nun wird die Spachtelmasse hergestellt, wobei man prinzipiell auch solche für Rigipsplatten ausgelegte Produkte verwenden sollte. Streuen Sie die Masse leicht in kaltes Wasser ein und verrühren das Ganze, bis eine dick-zähe Masse entsteht. Hat man Helfer zur Hand und ist eine größere Fläche zu bearbeiten, nutzt die eingangs erwähnte Bohrmaschine mit Rührstab natürlich mehr.
Wichtige Hinweise zum Verspachteln
- Die Kanten sind sehr zerbrechlich, weshalb man grundsätzlich auch zusätzlichen Kantenschutz setzen sollte. Er erfüllt neben der Schutzfunktion auch eine optische Wirkung, wertet die Oberflächenstruktur auf. Zudem sind gleiche Kanten auch bei noch so präziser Arbeit unwahrscheinlich, was ebenfalls für den Einsatz des Kantenschutzes spricht.
- Unebenheiten entstehen vor allem durch das Eindrehen der Schraubenkopfprofile, hier empfiehlt sich der Gebrauch von Kellenspachtel und etwas mehr Spachtelmasse. Lassen Sie die Löcher austrocknen und gehen danach ein zweites Mal zu Werke. Das ist notwendig, da beim Austrocknen stets etwas an Masse verloren geht.
- Bei den bandagierten Stößen sollte man die Spachtelmasse zunächst in die Fuge drücken, diese voll ausfüllen. Danach überdeckt man sämtliche Vertiefungen, sodass sich das Gewebe nicht von der Decke abheben kann. Nutzen Sie einen Flächenspachtel, um eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen.
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