Einen Gemüsegarten planen und anlegen

Einen Gemüsegarten planen und anlegen

Nichts ist geschmackvoller als das eigene Gemüse auf dem Mittagstisch. So mancher Haus- und Gartenbesitzer gibt sich mit einem Ziergarten nicht zufrieden. Im Nutzgarten soll auch Gemüse angebaut und geerntet werden? Nichts leichter als das, denkt sich so mancher: Beete anlegen, Samen in die Erde, Gießen und schon sprießt die Ernte! Nicht ganz – beim Anlegen eines Gemüsegartens muss einiges beachtet werden, von der Theorie bis hin zur Praxis.

Planung ist alles

Wer einen Gemüsegarten anlegen möchte, sollte vorher viel Zeit in die Planung stecken. Denn es sind zahlreiche Fragen zu beantworten, die über Gestaltung und Anlegung entscheiden. Welche Gemüsearten will der Gärtner ernten? Welche Größe sollte der Garten haben? Sollen die Pflanzen selbst aus dem Samen gezogen werden oder sollen Jungpflanzen die Grundlage im Boden bilden? Manche Sorten benötigen eine frühe Zucht – hier stellt sich die Frage, ob dies im Frühbeet oder im Gewächshaus besser realisiert wird. Sind Kinder vorhanden? Dann sollten sie vielleicht auch einen kleinen eigenen Bereich im Gemüsegarten bekommen. Und auch von Anfang an sollte bereits an die Schädlingsbekämpfung gedacht werden. Experten empfehlen für den Anfang eine Fläche von zehn mal zehn Meter.

Diese sollte sich jedoch weit weg von einem Obstgarten oder Obstbäumen befinden. Denn hier wächst das Gemüse schlecht. Der Gärtner sollte ich auch beachten, wie viel Bedarf an Gemüse besteht. Fällt die Ernte reicher aus, als Eigenverzehr möglich ist, ist weitere Arbeit von Nöten, um das Gemüse auf Dauer haltbar zu machen. Für manche sind daher kleinere Flächen geeigneter. Andere wünschen sich mehr Platz als vorhanden. Hier kann zu alternativen Formen wie Hochbeeten gegriffen werden. Nicht nur das Anlegen der Beete darauf gehört in die Planung. Denn wenn es an das Bestellen geht, herrscht im ersten Jahr meist Ratlosigkeit. Daher ist es ratsam, mit der Planung des Gemüsegartens auch einen Anbauplan zu erstellen. Daran kann der Gärtner sehen, wann welche Arbeit auf ihn zukommt und ob er diese überhaupt über die kommenden Monate bewältigen kann.

Mögliche Gemüsesorten

Für einen Gemüsegarten stehen zahlreiche Sorten zur Auswahl. Lohnenswert sind beispielsweise Blattgemüse wie Salate, Spinat und Mangold. Sie können auch über den Herbst und Winter den Gärtner mit einer ertragreichen Ernte versorgen, denn Salat wächst von März bis September, Spinat ist ein Sommer- und Wintergemüse, Chinakohl kommt im Herbst und Grünkohl kann ebenfalls im Winter geerntet werden. Auch Kartoffeln sind sehr beliebt – hier können ebenfalls verschiedene Früh- oder Spätsorten eine lange Ernte garantieren. Kartoffeln können ebenfalls leicht selbst vermehrt werden.

Wurzelgemüse wie Möhren und Zwiebelgemüse wie Schnittlauch, Porree und Zwiebeln passen gut zusammen in einer Mischkultur, da sie ähnliche Ansprüche an den Boden haben. Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen hingegen reichern den Boden mit Stickstoff an und bedürfen eine gute Düngung. Auf einem abgeernteten Frühkartoffelbeet können sie wiederum gut gedeihen. Besondere Schutzarbeiten braucht manches Fruchtgemüse. Tomaten beispielsweise sollen gegen Braunfäule und anderen Pilzkrankheiten gespritzt werden. Zu den Klassikern zählen Kohlsorten. Hier sollte der Gärtner beachten, dass Weiß-, Rot- und Wirsingkohl pflegeleichter sind als beispielsweise Blumenkohl. Unkomplizierter sind auch Kohlrabi, Brokkoli und Grünkohl.

Anlegen und gestalten

Die mögliche Fläche ist ausschlaggebend für die Gartenform. Wer eine große Fläche zur Verfügung hat, kann einen Bauerngarten anlegen – hier werden viele verschiedene Gemüsesorten angebaut. Für kleinere Flächen empfehlen sich sogenannte Landhausgärten, diese kombinieren Gemüsebeete, Kräuterbeete, Obstbäume und Erholungsflächen. Ein Hochbeet kann beispielsweise auch auf der Terrasse angelegt werden. Und der Naschgarten ist auch auf einer kleinen Terrasse in Blumenkübeln oder -kästen möglich: Minigemüse wie Tomaten, Radieschen und Möhren gedeihen hier sehr gut.

Vor dem Anlegen sollte auch die Qualität des Bodens getestet werden. Schwere Böden werden bei Trockenheit beispielsweise sehr hart – dieser sollte mit Sand und Komposterde aufgelockert werden. Leichte Böden, die zu schnell Wasser verlieren, benötigen Tonmehl. Auch der ph-Wert sollte getestet werden – dieser ist für manche Gemüsesorten wichtig. Ist die Erde vorbereitet, kann mit dem eigentlichen Anlegen begonnen werden. Das Befreien von Gras und Gestrüpp erfolgt üblicherweise im Herbst oder an frostfreien Wintertagen. Im Frühjahr sollte dann der Boden umgegraben werden. Danach erfolgt das Anlegen der Gemüsebeete. Diese sollten etwa einen bis eineinhalb Meter breit sein. Bewährt hat sich die Breite von 120 Zentimetern. Die Länge kann je nach Möglichkeit gewählt werden.

Zwischen den Beeten sollten sich Wege von mindestens 30 Zentimetern Breite befinden. Wer hier schon Schnecken vorbeugen möchte, gestaltet diese trocken: Statt sie nur einfach festzutreten, können die Wege mit Platten belegt werden. Auch Zäune zur Abwehr von Schnecken sollten hier schon eingeplant werden. Der Mittelweg und damit der Hauptweg sollte so breit angelegt werden, dass er mit einer Schubkarre befahren werden kann. Ist die Gestaltung abgeschlossen, kann mit der Bepflanzung gemäß des Bepflanzungsplanes begonnen werden.

Artikelbild: © Alison Hancock / Shutterstock


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