Schöne Heckenarten für den eigenen Garten
Thujen, Kirschlorbeer oder eine Eibenhecke – in zahlreichen deutschen Gärten sind immer wieder die gleichen Heckenarten zu finden. Viele Gärtner schrecken vor ungewöhnlicheren Sorten zurück, denn sie vermuten mehr Pflegeaufwand. Doch auch außergewöhnliche und besonders schöne Heckenarten sind sowohl großwüchsig, kleinwüchsig als auch farbenfroh und dennoch meist genau pflegeintensiv, wie die häufig gepflanzten Sorten.
Schöne hoch-wüchsige Hecken
Nicht immer muss es der klassische Hausbaum sein oder Liguster als Hecke den Garten zieren – es gibt auch außergewöhnliche Heckenpflanzen, die hochwachsen und ausreichenden Sichtschutz bieten. Der Hecken-Bambus beispielsweise ist in den letzten Jahren auf dem Vormarsch und macht der Thuja Konkurrenz. Ihn gibt es in den verschiedensten Farben: Gold, Schwarz, Grün oder Braun. Die Sorten des Bambusses „Fargesia“ bieten beispielsweise eine sehr kompakte Wuchsform. Sie sind gut schnittverträglich. Ein weiteres Argument für diese Arten: Sie bilden keine Ausläufer.
Die „Fargesia robusta ’Cambell’“ beispielsweise ist eine schmale Pflanze, der Bambus „Fargesia jiuzhaigou“ ist besonders winterhart. Die hainbildenden Bambussorten „Phyllostachys“ eignen sich für besonders hohen Hecken, da sie bis zu fünf Meter in die Höhe schießen. Sie haben jedoch einen starken Auslaufdrang und müssen daher in Zaum gehalten werden. Die „Phyllostachys bissetii“ ist sehr robust, verträgt Temperaturen bis zu minus 24 Grad Celsius und hat ein sehr dichtes Laub, was diese Sorte zu einem besonders guten Sichtschutz macht. Reizvoller sind mittelhohe Hecken, die auch Farbe ins Spiel bringen.
Die Rispen-Hortensie „Vanille Fraise“ beispielsweise besticht mit cremeweißen Blüten, deren Farbe sich auch in zu rosa oder dunkelrot wandelt. Diese Pflanze kann eine Hecke bis zu zwei Meter Höhen bilden. Die Blütezeit ist von Ende Juli bis weit in den November besonders lang, die Blätter sind mittelgrün.
Schöne niedrig-wüchsige Hecken
Nicht immer muss die Hecke auch kopfhoch sein, in manchen Gärten bedarf es einer niedrigeren Abgrenzung. Es gibt wunderschöne Heckenarten, die bis etwa einen Meter hoch werden, oft einen niedrigen und flachen Wuchs haben. Viele dieser Sorten sind langsam wachsend und werden oft als Bodendecker verwendet. Neben dem eher klassischen Buchsbaum und der zwergig wachsenden Berberitze können auch Sträucher wie Lavendel, Rosengewächse oder niedrige Fingerkraut-Sorten eine wunderbare Hecke ergeben.
Der Lavendel „Hidcote“ ist beispielsweise eine farbenprächtige Sorte mit dunkelblauen und violetten Blüten. Die Blätter wachsen in einem graugrünen Ton. Die Pflanze ist langsam wachsend, aber bleibt kompakt. Daher ist sie für eine niedrige Hecke sehr gut geeignet. Sie wird 30 bis 40 Zentimeter hoch, blüht zwischen Juni und Juli sowie ist wintergrün. Ein besonders schönes Rosengewächs ist die Rote Sommerspiere „Neon Flash“. Sie wird eine neonrote Hecke, deren Blüten von Juni bis September erstrahlen. Denn die Pflanze bildet immer wieder neue nach. Die Blätter tragen in der Blütezeit ein kräftiges Grün. Im Herbst wechseln sie zu Burgunderrot. Diese Sorte ist winterhart und wird zwischen 80 und 100 Zentimetern hoch.
Ein besonders schöner Fünffingerstrauch ist beispielsweise die „Potentilla fruticosa red ace“. Diese Pflanze blüht nicht wie viele ihrer Verwandte gelb, sondern orangerot. Ihre Blüten erstrahlen von Juni bis Oktober. Sie ist breitbuschig, wird bis zu 30 Zentimeter hoch ist daher auch hervorragend als niedrige Hecke geeignet. Diese Sorte ist meist anspruchslos, schnittverträglich und bis minus 30 Grad Celsius zuverlässig winterhart.
Schöne farbenfrohe Hecken
Fast einen ganzen Regenbogen an Farben bietet der Kletter-Spindelstrauch „Euonymus fortunei ‚Coloratus‘“. Diese Pflanze behält zwar seine Blätter, ist aber nicht immer grün. Die Farbe wechselt nach dem Sommer auf der Oberfläche zu einem tiefen Purpur. Die Unterseite der Blätter wird hellrot. Zudem bietet diese Pflanze von Juni bis Juli weiße Blüten und im Oktober Früchte in Orange. Die Pflanze ist eigentlich ein Bodendecker. Ihre Verkaufszahlen als „Hecke am laufenden Meter“ werden jedoch von Jahr zu Jahr besser. Auch heimischen Rosenarten können als Hecke Hingucker im Garten sein, da sie mit ihren Blüten ein schönes Farbenspiel liefern.
Die Hundsrose beispielsweise kann mit anderen Rosensorten gemischt werden. Sie selbst wird bis zu drei Meter hoch und hat weiße bis rosafarbene Blüten. Leuchtendes Gelb bringt die „Forsythie“ in die Hecke. Der Strauch blüht von März bis April und sorgt für den ersten Farbklecks der Gartensaison. Eine Forsythien-Hecke kann bis zu drei Meter hoch werden und bietet, wie anderen Arten auch, einen besonders dichten Sichtschutz. Wer auf eine Hecke aus Bäumen setzen möchte, sollte eventuell die „Himalaja Birke ,Betula utilis Doorenbos’“ in Betracht ziehen – dieser Baum hat mit Abstand das strahlendste Weiß der Natur.
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