Baum pflanzen, so geht es richtig

Baum pflanzen, so geht es richtig

Ein Mann soll im Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. Letzteres ist nur möglich, wenn auch eine grüne Oase vorhanden ist. Wer einen eigenen Garten besitzt, sollte dennoch nicht einfach darauf los pflanzen. Der Baum fürs Leben sollte mit Bedacht gewählt und richtig in die Erde gebracht werden, damit er auch erblühen und gedeihen kann.

Der richtige Baum

Vor der Pflanzung hat der Gärtner die Qual der Wahl. Die Baumsorte sollte zur bisherigen Gartengestaltung passen. Wer einen kleinen Garten besitzt, sollte keine Baumsorte mit einer ausladenden Krone wählen. Diese sind nur geeignet, wenn der Garten genügend Fläche bietet und ein möglichst großer Schattenraum gewünscht ist. Auch mit Bäumen, die schwere Früchte tragen, sollte vorsichtig umgegangen werden. Am Rande gepflanzt können sie parkende Autos beschädigen und Fußwege beschmutzen. Das mag der Nachbar ungern sehen.

Gut geeignet sind meist schlanke und langsam wachsende Bäume. Ebenso können manche Sorten gut beschneiden und somit klein halten werden. Empfehlenswert sind hier die Säuleneiche, Amberbaum und andere Ahornarten, Trompeten- sowie Mammutbaum oder ein Ginkgo. Wer unsicher ist, sollte den Rat des Fachmanns in der Baumschule suchen. Aber nicht nur die Baumsorte ist wichtig bei der Auswahl des richtigen Baumes. Auch die Pflanze selbst sollte vor Kauf genau geprüft werden.

Gut gepflegte Gewächse haben kleine, gut überwachsene Schnittstellen, ist in der Krone gerade und symmetrisch gewachsen und hat eine einzige, gut entwickelte Spitze. Bei abgebrochenen Spitzen erholt sich diese meist nicht mehr, es kann zur Bildung von zwei Spitzen kommen. Der Baum sollte keine Trockenäste haben sowie keine Verletzungen in der Rinde. Auch können Insekten den Baum bereits befallen haben, Löcher im Stamm und Fraßspuren auf dem Laub können darauf hinweisen. Zuletzt sollte das Wurzelwerk geprüft werden. Ballierte Bäume dürfen keinen zu weichen und kleinen Ballen haben – das zeugt von einer schlechten Durchwurzelung. Bäume in Töpfen müssen in diesem gut durchwurzelt haben. Gesunde Triebe sind weiß.

Der richtige Standort

Ist der richtige Baum gefunden, geht die Suche weiter – nach dem richtigen Standort. Allgemein sollten Bäume nicht zu nah an Terrassen und Wege gepflanzt werden, damit sich die Wurzeln ihren Weg nicht durch die Platten bahnen. Ebenso gilt: Der Baum muss zum Standort passen und umgekehrt. Der Boden ist ein weiteres Kriterium: Er sollte lehmig, sandig und humusdurchlässig sein.

Ebenso spielt der ph-Wert eine Rolle. Saure oder sehr alkalische Böden sind nicht für alle Baumsorten geeignet. Sonneneinstrahlung, Wind, Niederschlag am ausgesuchten Standort müssen ebenfalls zum gewählten Baum passen. Eine Pflanze, die wenig Sonne verträgt, sollte an schattigen Orten in den Boden gebracht werden. Auch Nässe ist ein Kriterium. In der Nähe von Seen und Bachläufen entsteht oft Staunässe, die nicht jeder Baum verträgt. Erle, Pappel und Weide wachsen hier dennoch gut, andere Sorten werden negativ beeinflusst.

Der richtige Zeitpunkt

Die beste Pflanzzeit ist der Herbst. In dieser Jahreszeit herrschen die richtigen Temperaturen, es ist weder zu heiß für die Blätter noch zu frostig für die Wurzeln. Manche Sorten können jedoch auch sehr gut im Frühjahr gepflanzt werden. Die optimalen Monate sind Ende September bis Anfang Dezember oder Anfang März bis Ende April. Wichtig ist, dass der Boden nicht von Frost befallen wird und nicht zu nass ist. Bei Frühjahrspflanzungen sollte in nachfolgenden Trockenperioden auf genügend Wässerung geachtet werden. Manche Baumsorten, wie beispielsweise die Rotbuche, sollten zwischen April und Mai gepflanzt werden. Beim Kauf kann sich ebenfalls über den besten Pflanzzeitpunkt informiert werden.

Die richtigen Werkzeuge

Um einen Baum zu pflanzen, bedarf es nicht viel Werkzeug. Zum einen ist der Setzling wichtig. Dazu benötigt der Gärtner, Spaten, Grabegabel und eine Schubkarre. In manchen Fällen leisten auch Garten- oder Rebschere gute Dienste. Zudem werden Hammer, Leiter, Handschuhe und Gießkanne benötigt. Um dem Baum Halt zu geben, wird ein Pfahl benötigt – je nach Höhe des Kronenansatzes. Draht, Seil oder Kokosstrick eigenen sich zur Befestigung. Für den Boden benötigt der Baumpflanzer Kompost, Hornspäne und Wasser.

Die richtige Anpflanzung

Um den Baum in die Erde zu bringen, muss das Pflanzenloch markiert werden. Dieses sollte deutlich größer sein, als der Wurzelballen. Mit dem Spaten wird das Loch ausgehoben und die Erde in eine Schubkarre geschaufelt. Mit der Grabegabel sollte anschließend der Untergrund im Pflanzenloch gelockert werden. Die Erde in der Schubkarre sollte mit Kompost vermischt werden. Das lockert sie und verbessert später die Wasseraufnahme. Ebenso gehören die Hornspäne in die Erde, die als organischer Stickstoffdünger dienen.

Bevor der Baum in das Loch eingesetzt wird, sollte der Stützpfahl westlich in die Erde – in diese Richtung weht oft der Wind. Dann kann der Baum ins Loch, je nach Bedarf das Ballentuch geöffnet und das Wurzelwerk auf den Boden des Erdlochs leicht aufgesetzt werden. Die Ballenoberseite sollte mit der Erdoberfläche abschließen. Danach kommt schließlich die herausgeschaufelte Erde wieder ins Loch. Damit die Pflanze gut anwächst, muss die Erde vorsichtig angetreten werden. Zum Schluss wird der Baum mit dem Kokosseil am Pfahl festgebunden. Der Baumstamm muss geradestehen und das Seil darf nicht gebogen sein. Um den Baum nicht zu verletzen, eigenen sich Achterschlaufen. Als letzter Schritt wird der Baum noch angegossen. Damit das Wasser nicht wegfließt, kann ein Gießrand um den Baumstamm geformt werden.

Wer all diese Tipps und Tricks beachtet, sollte sich bald an dem hervorragenden Wachstum seines Baumes erfreuen.

Artikelbild: © oculo / Shutterstock


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