Feng-Shui-Ratgeber (Teil 1) – Bauen nach Feng-Shui-Regeln
In jeder Lebensweisheit und jedem Sprichwort steckt viel Wahrheit drin. Das Sprichwort „Wurzeln schlagen“ oder „mit einem Ort verwurzelt sein“ haben einen viel tieferen Sinn, als man glaubt. Jeder Ort, an dem man sich befindet, hat einen direkten Einfluss auf das positive oder negative Befinden des Menschen. Nicht nur die Lage des Grundstücks, auf dem ein Haus entstehen soll, wird das spätere Befinden der Bewohner prägen. Auch die Form des Bauplatzes spielt eine wichtige Rolle. Daher ist es ideal, wenn ein Grundstück quadratisch oder rechteckig ist. Dadurch werden alle Bereiche des sogenannten „Bagua“ in gleichem Maße vertreten und es gibt keine Fehlzonen.
Grundstückauswahl
Das chinesische Bagua stellt die acht Himmelsrichtungen und die Energieverteilung für die Lebensräume des Menschen dar. Die fünf Grundelemente: Wasser, Feuer, Erde, Metall und Holz werden in der Bagua den Himmelsrichtungen zugeordnet. Jeder einzelnen Himmelsrichtung ist ein 45 Grad Kompas-Sektor zugestimmt. Somit entsteht ein Raster, bestehend aus acht unterschiedlichen Richtungsenergien – die „acht Zeichen“ oder Trigramme. Jeder der Trigramme erhält einen eigenen Namen. Diese beschreiben die individuellen Qualitäten von Ying und Yang in den einzelnen Lebensbereichen. Nur wenn alle Lebensbereiche den „Wohlstandsfaktor“ erreichen, kann man von einem erfüllten Leben sprechen. Die acht Trigramme im Einzelnen:
- Kun: Beziehungspflege, Partnerschaft.
- Kan: Verwirklichung eigener Ideen, Karriere
- Chen: die „Familienecke“./li>
- Sun: finanzielle Absicherung, Reichtum
- Chien: Hilfe selbst annehmen und für andere da sein, Freunde
- Tui: Heiterkeit, kreatives Leben
- Ken: Tiefe Lebenseinsichten pflegen, Wissen
- Li: Anerkennung, Ruhm
Mithilfe des Baguas ist die Analyse des Grundstücks problemlos durchführbar. Beachten Sie bei der Analyse, ob und wo es im Grundstücksverlauf Einbuchtungen oder Abweichungen von der Idealform gibt. Nicht immer wird das Grundstück ideal zu Bagua-Formel des Feng-Shui passen. Nützliche Tipps helfen Ihnen, einen harmonischen Baubereich zu erschaffen. Als Faustregel gilt: Das Haus soll wenn möglich zentral auf dem Grundstück stehen. In diesem Fall ist es von allen Bereichen des Bagua umgeben und es entstehen keine Gleichgewichtsstörungen in dem Energiefluss. Als Bauherr achten Sie darauf, das Verhältnis zwischen bebauter und unbebauter Grundfläche im Gleichgewicht zu halten. Dieser Punkt ist heutzutage schwer realisierbar, weil die Baugrundkosten hoch sind.
Unvorteilhaft sind Grundstücke, die auf einem Hang liegen. Wenn ein Haus in einer Hanglage gebaut ist, fließt die Kraft (CHI) „den Hang hinunter“. Will man für Ausgleich sorgen, sind hohe Hecken und Bäume der richtige Schritt, um die Energie zu erhalten. Eine hohe Lichtquelle am unteren Hangende wäre in dem Fall auch hilfreich.
Eines der wichtigsten Merkmale von günstigen Feng Shui bei der Grundstückssuche ist der sogenannte „helle Saal“, eine freie, unbebaute Landschaft vor dem künftigen Hauseingang. Es kann ein Park oder eine Wiese sein. Grünes und saftiges Gras vor der Eingangstür bringt den Hausbewohnern Glück.
Die Zeichen für ein Feng Shui konformes Grundstück
Nur wenige Menschen, erfolgreiche Geschäftsleute oder Filmstars zum Beispiel, können sich ein Haus überall in der Welt bauen. Beachtet man jedoch bestimmte Grundvoraussetzungen, kann jeder eine Stelle finden, wo sich ein Haus nach den Feng Shui Prinzipien errichten lässt.
Halten Sie zunächst Ausschau nach einer leicht abfallenden Landschaft, am besten an einem Gewässer. Langsam fließende Wasserläufe sind ein gutes Feng Shui-Anzeichen. Die Situation ist noch besser, wenn der Ort vom Wasser umschlossen ist. Die günstige Chi-Energie schlingt sich wahrhaftig um das später entstandene Haus. Grundstücke an kleinen Flüssen besitzen hervorragende Feng Shui Eigenschaften. Das Wasser muss aber stets sauber bleiben und darf nicht verschmutz sein. Stehendes, schmutziges Wasser produziert einen „üblen Atem“, der Unglück und mögliche Krankheiten bringt.
Bei der Bauplanung sind die Ausrichtung und die Umgebung des Hauses endscheidend. Die Rückseite des künftigen Hauses soll von einem Hügel, einer Baumgruppe oder Anhöhe geschützt sein. Diese Begebenheiten bildet die sogenannte „schwarze Schildkröte“. Sie hilft später den Einwohnern, durch schwierige Zeiten durchzukommen. In dem Fall, dass kein solch natürlicher Schutz vorhanden ist, kann im Nachhinein nachgeholfen werden. Eine Baumreihe hinter dem Haus zu pflanzen wäre sicherlich die eleganteste Lösung. Deswegen sollten Sie kein Haus auf einem Hügelkamm bauen – das Gelände hinter dem Gebäude darf nicht abfallen.
Bei der Auswahl des Grundstücks sind die günstigen Anzeichen in der Pflanzenwelt zu finden. Prüfen Sie, wie die Bäume und Pflanzen auf benachbarten Grundstücken aussehen, wie sie wachsen, ob sie gesund oder krank sind. Ist das Gras auf dem potenziellen Grundstück grün und üppig, dann besitzt der Ort eine gute Energie für den Hausbau. Die Vegetation gedeiht an den Orten, wo sich das gute Chi (Energie) ansammelt, das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang – also zwischen Sonne und Schatten, Wind und Feuchtigkeit – bleibt bestehen. Kurz zusammengefasst: Ein fruchtbares Land bedeutet gutes Feng Shui. Trockener, steiniger Boden dagegen ist kein guter Ort, um sein zukünftiges Eigenheim zu bauen. Haben Sie das Glück und sind in der Lage, ein Grundstück frei zu wählen, sollten Sie bestimmte Orte und Grundstücksformen meiden. Folgende Grundrisse besitzen ein schwaches Feng Shui:
- U-förmige Grundrisse;
- Runde Grundrisse
- Grundrisse in Schlauchform;
- Dreieckige Grundrisse;
- und Grundrisse mit unregelmäßigen Aussparungen.
Hügelkuppen gehören zu den Orten, auf denen laut den Feng Shui Regeln nicht gebaut werden soll, sie gelten als ungünstig für den Hausbau. Bei solchen Häusern würde das Wasser und die Energie vom Haus abfließen und somit verloren gehen. Ist das Land dagegen völlig ungeschützt, besteht wenig Schutz vor möglichen „Feinden“.
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