Auf und ab – alles über die Treppe im Haus

Auf und ab – alles über die Treppe im Haus

Die Treppe ist ein kleines Kunstwerk im jeden Haus, als Mittelpunkt des Wohnraums bietet sie einen permanenten Blickfang an. Schon bei der Hausplanung sollte man deswegen dem Treppenbau besondere Aufmerksamkeit schenken. Eine Treppe muss praktisch sein aber auch den individuellen Stileinsprüchen der Bewohner gerecht werden. Außerdem soll sie dem allgemeinen Wohn- und Baustil des Hauses entsprechen. Man muss bei der Treppenplanung bedenken, dass sie über Jahre ziemlich intensiv genutzt wird.

Es ist also von Vorteil, etwaige Fehler bei der Planung von vornherein auszuschließen, denn spätere Änderungen oft mit hohen zusätzlichen Kosten verbunden sind. Es muss nicht erst beim Einzug passieren, dass die Treppe für Sie zu schmal oder der Wenderadius zu klein finden. Bedenken Sie, dass schon ein kleiner Schrank Probleme verursachen kann, wenn der Aufgang der Treppe zu klein ist. Frühere Überlegungen sind auch wichtig, wenn Kinder im Haus Leben. Ein breiter Vorraum um die Treppe herum und Stauraum unter der Treppe bieten mehr Platz für beispielsweise Schulranzen, Spielzeuge oder Kleider.

Ein Überblick über die gängigsten Treppenformen

Als erstes stellen Sie sich die Frage wozu die Treppe genutzt wird? Weil nicht nur Ihre Vorlieben sind bei der Treppenauswahl entscheidend, vielmehr sind es Grundriss und Volumen des Raumes.

  1. Die Podest-Treppe. Sie wird gerne in großen Raumen mit versetzten Ebenen verwendet. Bevorzugte Materialien: Buchenholz, Metall und Glas.
  2. Die so genannte Spindeltreppe. Sehr attraktiv, ein Blickfang. Schon früher hat man ihre Vorzüge gekannt und baute sie in Kirchen oder Schlössern ein. Eignet sich sehr gut für Maisonette-Wohnungen, passt aber auch zu einer Galerie.
  3. Die halbgewendelte Treppe. Besonders platzsparend, beliebt in Einfamilienhäusern. Bei richtiger Kombination wirkt sie auch großzügig.
  4. Die viertelgewendelte Treppe. Stellt eine Kombination aus gerader und gewendelter Treppe dar. Kommt sehr häufig vor wegen vielen Gestaltungsmöglichkeiten, ist platzsparend.

Von der Planung bis zu Treppe

Möglichst viel Geld sparen und dennoch eine individuelle Treppenanlage, die robust, stilvoll und langlebig ist? Das können Sie nur durch eine gute Planung erreichen. Wünschen Sie sich Vollholztreppen in Ihrem Neubau beauftragen Sie damit einfach den Schreiner in Ihrer Nähe. Sie wird nach Maß zugeschnitten und gefertigt mit mehr oder weniger Aufwand was die Sprossen und Pfosten angeht. In den Baumärkten und bei Fachhändler können Sie auch industriell gefertigte Treppen aus Stahl, Holz oder gemischten Materialien bekommen. Ihr Architekt soll bei der Treppenplanung auf jeden Fall mit dabei sein. So kann er das ganze Umfeld bei seinem Entwurf miteinbeziehen. Für den Treppenbau gelten regionale Vorschriften und spezielle DIN-Normen, die eingehalten werden müssen. Die sind vor allem zu beachte bei der baurechtlich notwendigen Treppe (Haupttreppe). Die nutzbare Laufbreite muss mindesten 80 cm betragen, der Geländer darf nicht tiefer als 80 cm sein. Tritthöhe und Trittweite werden von den DIN-Normen festgelegt. Sie entsprechen der durschnittlichen Schrittlänge eines erwachsenen Menschen. Das ermöglicht nicht nur leichteren aber auch gefahrlosen Gang hinunter. Die Stufenzahl richtet sich nach der Raumhöhe. Bei neuen Häusern mit 2,70 m Raumhöhe plant man in der Regel 15 Stufen ein, bei wenigen Stufen wird die Treppe dann steiler. Welche Treppenzahl bequem oder unbequem ist probiert man am besten noch vor dem Kauf.

Sicherheit geht immer vor – Treppenunfälle vermeiden

Als wichtigste Regel und Bauvorschrift gilt: keine Treppe wird ohne Geländer gebaut. Dabei ist es zu beachten, dass der Handlauf auf dem Geländer nicht zu breit ausfällt. Es wäre dann eine Einladung für die Kinder, eine Rutschpartie zu veranstalten. Der Abstand zwischen den Geländerstäben sollte nicht mehr als 12 Zentimeter sein, damit die Kinder nicht hindurchrutschen können. Auch auf die Eisen- oder Stahlteile mit scharfen Kanten verzichtet man am besten auch gleich. Wenn Sie bedenken künftig Möbel oder andere schwere Gegenstände über die Treppe zu transportierten ist es ratsam, die Treppenbreite auf 90 bis 100 cm auszubauen. So wird mehr Platz und Bequemlichkeit sowie Sicherheit beim Umzug verschafft. Für ältere Menschen im Haus gilt: leichtgängige Stufen und ergonomisch geformter Handlauf des Geländers. Das Deutsche Institut für Treppensicherheit e.V. in Augsburg arbeitet ständig an den sicheren und praxisgerechten Lösungen für mehr Sicherheit an der Treppe. Man wird es nicht glauben, aber jährlich sterben über 1000 Menschen infolge eines Sturzes von der Treppe. Etwa zwei Drittel dieser Unfälle ereignet sich in Privathaushalten. Wie können Sie als Hausherr für mehr Sicherheit auf Ihrer Treppe sorgen? Sie brauchen dafür keinen großen Aufwand, hier einige Beispiele:

  • eine gute Beleuchtung mit langer Schaltdauer der Bewegungsmelder;
  • der Belag der Treppe rutschfest machen;
  • an der letzten und ersten Stufe Kantenmarkierungen;
  • Handläufe an beiden Treppenseiten, griffsicher, auch an Treppenpodesten, mindestens 30 Zentimeter vor der ersten und hinter der letzten Stufe. Trotz vielen Sicherheitsvorkehrungen kann es jedoch leider zu einem Unfallsturz kommen. Wer wird in solchen Fällen rechtlich belangt? In den Mietshäusern sind es die Vermieter, es muss aber nachgewiesen werden, dass die Treppe nicht sachgerecht gebaut war. Wenn der Mieter aber eine erkennbar unfallgefährdete Treppe ohnehin benutzt, kann ihm ein Mitverschulden angerechnet werden. Anders gehandelt wird die Sache in Privathäusern – wird ein Besucher auf einer frisch geputzten Treppe ausrutschen, ist der Hausbesitzer zu keiner Schadensersatzzahlung verpflichtet. In eigenen Räumen sind Sie nicht Verpflichtet, Hinweisschilder auszustellen („Vorsicht-Rutschgefahr!“). Der Handlauf zu beiden Treppenseiten ist nur in öffentlichen Gebäuden eine Pflicht, nicht aber in Privathaushalten, obwohl diese Alternative das Treppensteigen viel sicherer macht.

Die Kosten im Griff behalten

Fertigen Sie für den Treppenbau spezielle Checklisten und nutzten Sie einen Bauplaner. Die Treppenangebote online oder in Fachgeschäften sollten Sie immer vergleichen. Zum Treppenpreis kommen noch die Kosten für Geländer, Stufenbelag (bei Betontreppen) und Montagekosten. Bei Holztreppen wählen Sie immer Sorten aus Hartholz, der langlebig und strapazierfähig ist. Auch beim der Auswahl der Geländer und Sprossen kann gespart werden: einfacher Stahlgeländer und Holzsprossen mit geradlinigen Handlauf sind günstiger in der Anschaffung als gedrechselte und geschwungene Treppenteile. Empfehlenswert an der Treppe sind auch die Fenster, es kann jedoch vorkommen, dass sie je nach Fassade zu nah an den Stufen sitzen. Dann benötigen Sie wiederum zusätzliche Sicherheiten, wie Gitter, was mit Zusatzkosten verbunden ist. Der Einbau eines Treppenlifts ist kostspieliger, wenn es nachträglich durchgeführt wird. Lift-Maßanfertigungen sind natürlich von der Anschaffung und Einbau teurer, als die Standard-Modelle, die man bei einer exakten Vorausplanung berücksichtigen kann.

Artikelbild: © Vadym Andrushchenko / Shutterstock


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