Mais

Mais

Mais gehört zu den Getreidepflanzen und ist somit ein Mitglied der Familie der Gräser. Sein Ursprungsort war Mexiko, ein Land, welches geografisch tropische und subtropische Regionen umfasst. Christoph Columbus brachte die imposante Pflanze nach Europa, wo sie zuerst im Mittelmeerraum angebaut wurde. Durch Kreuzungen wurde der Mais nicht nur größer, sondern auch widerstandsfähiger und konnte seinen Siegeszug in gemäßigte Zonen antreten. Heute prägen Maisfelder große Teile unseres Landschaftsbildes.

Ein Riese auf Feldern und im Garten

Maisstängel können, je nach Sorte über 2 Meter hoch werden. Sie erhalten ihre erstaunliche Stabilität wie andere Gräser durch die Knoten, die den hohlen Stängel in Kammern unterteilen. Weibliche und männliche Fortpflanzungsorgane befinden sich gemeinsam an einer Pflanze, jedoch voneinander getrennt. Man sagt, die Pflanze ist einhäusig getrennt geschlechtlich. Die männlichen, mit Pollen gefüllten Blütenstände sitzen an der Spitze des Halmes. Man nennt sie deshalb endständig. Aus den weiblichen Blütenständen entstehen die mit Körnern besetzten Kolben, die geschützt in den Achseln der Blattscheiden stehen. Ein Kolben trägt bei manchen Sorten bis zu 600 Körner, die in regelmäßigen Reihen um eine Mittelachse angeordnet sind. Feine, aber zähe Blätter, sogenannte Lieschblätter, umhüllen den heranwachsenden Kolben. Ist das Getreide reif, platzen diese auf und der Kolben ist zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Staubfäden an der Kolbenspitze trocken und fallen ab.

Riesige Sortenvielfalt

Zweckmäßig ist es, die unzähligen, aus Kreuzungen entstandenen Hybrid-Sorten nach der Form ihrer Körner in 7 Klassen einzuteilen. Da die Körnerform durch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe entsteht, kann man von der Form auf die Verwendung schließen.
Für den Eigenanbau ist allerdings nur Zuckermais sinnvoll. Die Kolben werden als ganze Frucht verzehrt, die einzelnen Körner in Salate gestreut und als Gemüse gereicht. Industriell wird Mais für den menschlichen Verzehr zu Mehl vermahlen, zu Speisestärke verarbeitet und zu Öl gepresst. Weltweit trägt Mais einen entscheidenden Anteil zur Ernährung der Menschheit bei.
Riesige Mengen Futtermais dienen als Tiernahrung. Er wird vor der Reife geerntet und in Silos durch Milchsäuregärung konserviert.
Weitere Maissorten gewinnen zunehmende Bedeutung als Grundstoff für Energiegewinnung und umweltfreundliches Verpackungsmaterial.
Auf keinen Fall darf man den dekorativen Ziermais unerwähnt lassen. Auch diese Sorten sind essbar, vor allem aber hübsch anzusehen. Neben vielen Gelbtönen bringen sie Körner in rot, blau und violett hervor oder fallen durch gestreifte Blätter auf. Getrocknet hat man mehrere Jahre Freude an ihnen.

Schattenseiten

Durch die umfangreiche Verwendung der gesamten Maispflanze entstehen weite Agrarflächen mit Monokultur. Dies erfordert hohen Düngereinsatz, begünstigt Schädlingsbefall und führt zu Bodenerosion. Bodenlebewesen und Insekten verlieren Lebensraum und sterben aus, was sich schließlich auf die weitere Nahrungskette, wie Vögel und Reptilien ungünstig auswirkt. So wichtig Mais auch für die Menschheit ist, die Vielfalt im Pflanzenanbau muss erhalten bleiben.

Artikelbild: © branislavpudar / Shutterstock


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